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stadionschäumeSandmännchen vom Millerntor

Wer lässt nicht gerne die Sinne schweifen? Tagträumereien sind eine feine Sache. Sofern sie nicht, wie beim FC St. Pauli, in Maßlosigkeit münden und die Sinne vernebeln.

Kommentar von OKE GÖTTLICH

Denn von Maß halten kann bei der Stadionfinanzierung des Vereins schon lange keine Rede mehr sein. Dazu wird schon zu viele Jahre rund um das Millerntor geträumt und Sand in die Augen geschüttet. Und zwar mit imaginären Baggern, die sich längst an den morschen Tribünen des Stadions zu schaffen gemacht haben sollten.

Wie sonst konnte es dazu kommen, dass das handelnde Präsidiumsduo Koch und Pothe an Fördermitteln festhält, die noch kein Stadionneubau in Deutschland erhalten hat? Oder wozu wurde ein Mitarbeiter eingestellt, der für ein dickes Fixgehalt Fördertöpfe anzapfen soll, wenn das Ganze nur eine Untervariante eines Finanzierungsmodelles sein soll? Vielleicht glaubt das traumwandlerische Duo aber auch an ein reines Fußballstadion ohne finanzierende Mantelbebauung. Doch wie lange muss man träumen, um zu glauben, dass ein Fußballstadion Fördermittel erhalten kann?

Für die Fans ist zu hoffen, dass St. Paulis Sandmännchen ihren Sand bei den bisherigen Stadionmodellen verbaut haben. Dann kommen vielleicht wirklich mal Steine.

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