piwik no script img

Back to Terrornest

Verfassungsschutz: Ronald Schill wirft FDP vor, „dem Sicherheitsbedürfnis einen Bärendienst zu erweisen“

Für Ronald Schill ist die gesamte Debatte um das neue Hamburger Verfasssungsschutzgesetz nur ein „Sturm im Wasserglas“. Für die geharnischte Kritik von Ärzten, Anwälten, Seelsorgern und Journalisten hat der Innensenator nichts als Spott übrig: „Jedem, der jetzt mutig für Bürgerrechte streitet, würde ich denselben Mut wünschen, ans Bett eines völlig verbrannten Terroropfers zu treten“ und ihm zu erklären, warum der Gesetzentwurf schädlich sei.

Wenn der Entwurf jedoch am Widerstand der FDP scheitern sollte, dann „müssen wir das hinnehmen“. Dann hätten die Freidemokraten jedoch „dem Sicherheitsbedürfnis in Hamburg einen Bärendienst erwiesen“. Schill verwies auf die USA, wo man „diese akademische Diskussion“ nicht verstehe. „Hamburg wird in Amerika mittlerweile nur noch mit dem Terrornest in Verbindung gebracht und nicht mehr mit der Reeperbahn.“

Da musste Schills Staatsrat Walter Wellinghausen, der gerade von Geprächen mit CIA und FBI aus den USA zurückgekehrt war, eifrig nicken: Man frage sich dort, so Wellinghausen, „um welche Fragen wir uns eigentlich kümmern“. Zuvor hatte Schill eine Dreiviertelstunde über blaue Polizeiuniformen (siehe Seite 24) referiert. AHA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen