: was bisher geschah
Schuhputzerkarriere
Recep Tayyip Erdogan wurde 1954 in einem Dorf am Schwarzen Meer nahe der Grenze zu Georgien geboren. Er kam als Kind mit seinen Eltern in die Millionenstadt Istanbul und machte dort die seltene Karriere vom Schuhputzer aus armen Verhältnissen zum Parteiführer, dessen Partei unmittelbar vor einem großen Wahlsieg steht. Erdogan war von 1993 bis 1996 Oberbürgermeister von Istanbul und musste sein Amt aufgrund einer Verurteilung wegen Voksverhetzung niederlegen. Er kam für vier Monate ins Gefängnis. Wieder frei, gründete er die AK Parti.
Der konservativ-islamischen AK Parti werden bei der Wahl über 30 Prozent prognostiziert, womit sie stärkste Kraft werden dürfte. Nach ihr kommt laut Umfragen die sozialdemokratische CHP mit 15 Prozent. Die drei amtierenden Regierungsparteien werden voraussichtlich an der in der Türkei geltenden Zehnprozenthürde für den Einzug ins Parlament scheitern. Im Sommer gerieten sie in die Krise, als Ministerpräsident Bülent Ecevit sich weigerte, trotz schwerer Krankheit abzutreten.
Erdogan ist verheiratet und hat vier Kinder. Seine Frau trägt ein Kopftuch und taucht deshalb in der Öffentlichkeit kaum auf. J.G.FOTO: REUTERS
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