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Eiertanz am Ende

Union kann heute ihren Kandidaten als ZDF-Programmdirektor durchdrücken

BERLIN taz ■ Nun kriegt ZDF-Intendant Markus Schächter wohl doch noch ganz knapp die Kurve: Heute tagt in Berlin der ZDF-Verwaltungsrat – und wählt seiner Anstalt einen Programmdirektor. Ein monatelanger Eiertanz findet sein Ende. Und der neue Mann heißt Thomas Bellut.

Mit dem Vorschlag seines bisherigen, dem CDU-Lager zugerechneten Innenpolitik-Chefs honoriert Schächter das Gemauschel, das – ebenfalls nach monatelangem Eiertanz – im März seine eigene Wahl ermöglichte: Die Zustimmung der Union zum Aufstieg des damaligen Programmdirektors Schächter zum Intendanten erfolgte unter dem Vorbehalt, den vakanten Posten unionsnah zu besetzen. Auf der Strecke bleibt so Schächters ehemaliger Stellvertreter Hans Janke, der als eigentlicher Favorit aller Beteiligten – auch des Intendanten – galt. Jankes Verortung im SPD-Lager ist ohnehin nicht nachvollziehbar, doch vor allem die ZDF-Verwaltungsräte Bernhard Vogel (CDU) und Edmund Stoiber (CSU) sollen explizit gegen Janke intrigiert haben. Die Belohnung für Schächters Einknicken: Sein restliches Personalpaket, das so auch der politischen Farbenlehre unterworfen wird, dürfte ohne Abstriche durchgewunken werden. STG

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