soundcheck:
Gehört: The Streets, Mojo. „Das Lied kenn‘ ich sogar“, raunt jemand, als „Has It Come To This“ einsetzt, die Vorab-Single zum Streets-Debüt. „War das im Radio?“ Gut möglich, aber so hohe Wellen wie daheim in Großbritannien hat Original Pirate Material hierzulande nicht geschlagen mit seiner smarten wie verkaterten DIY-HipHop-Lesart. Vielleicht doch zu spezifisch sind Mike Skinners Anekdoten aus Hochhäusern und Garage-Club.
Einig wie selten waren die Kritiker, auch wenn die BBC über die karg poetischen Alltagsbeobachtungen wusste: „Mehr solcher Juwelen werden erst bei wiederholtem Hören enthüllt.“ In der Tat: Über Skinners Birmingham-gefärbten Vortrag streiten mancherorts Muttersprachler, und die Kombination aus übersteuerten Mikrophonen und etwas verhuschtem Bühnengebaren erhöhte die Verständlichkeit im Mojo nicht eben. Begleitet wird Skinner von einem Sänger, einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Wichtiger aber sind ein Festplatten-und-Keyboard-Spieler sowie der Mann für das Timing der projizierten Zeitraffer-Wolkengebirge, Nahverkehrsmittel und Kiffen-oder-Trinken-Erörterungen.
Ganz die ehrliche Haut, zeigt Skinner sich besorgt um das Wohlergehen des Publikums und die gelungene Party, stolpert sympathisch uncool über die Bühne. Mittels kleiner Call-and-Response-Spielereien versichert er sich immer wieder der Aufmerksamkeit des ausverkauften Hauses, irgendwie ungläubig über all das entgegengebrachte Interesse. Manchmal, ganz kurz, sieht er dabei aus wie ein kleiner Bruder von Robbie Williams. Spätestens das müsste ihm die große Zukunft sichern. ALDI
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