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Volkstrauertag I

Neonazis legten Kranz für Wehrmachtssoldaten nieder. Bundesweites Gedenken war untersagt worden

Am gestrigen Volkstrauertag gedachten Hamburgs Neonazis der Wehrmacht. Während sie noch in den letzten Jahren versuchten, vor dem Kriegsdenkmal in der Hamburger Innenstadt aufzumarschieren, um der Waffen-SS zu gedenken, traten sie gestern vor einem Denkmal im Nordwesten der Stadt auf.

Eigentlich wollten die Neonazis im brandenburgischen Halbe eine bundesweite Gedenkveranstaltung „für die tapferen Soldaten der Wehrmacht“ durchführen. 1945 waren in der Stadt mehrere Divisionen von den alliierten Armeen eingekesselt worden. Nachdem in letzter Instanz ein Gericht den Aufmarsch untersagt hatte, riefen die Veranstalter ihre „Kameraden“ auf, in ihren Städten die „Helden von Halbe“ zu würdigen, die „gegen die alliierte Übermacht und auch gegen die uniformierten Verräter aus dem eigenen Volk standgehalten“ hätten.

Über 70 „nationale Menschen“ folgten dem Aufruf, legten mehrere Kränze nieder, verlasen danach einen Kriegsbericht und hielten eine Schweigeminute ab. A.S.

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