: Alle Türen offen
Neukölln lässt mit „Nacht und Nebel“ die Kunst leuchten
Die Vorteile von Neukölln liegen klar auf der Hand. Hier gibt es den kostengünstigsten Döner, der trotzdem lecker schmeckt, und beim Verzehr wird man bestimmt nicht von aufgeregten Szenetretern aufgeschreckt, die rudelweise nach dem neuesten Hip-Club Ausschau halten. Nicht in Neukölln. Gar nicht zu reden von den neugierigen Kunstpilgern, die von Vernissage zu Häppchen hoppen … aber wenn das so weitergeht, könnte es mit der selig kulturlosen Ruhe in Neukölln bald vorbei sein, denn was da beharrlich in abgeschiedener Vereinzelung am Kulturoutfit auch für diesen Kiez werkelt, wird wieder mal in einer groß angelegten Aktion zusammengeschmiedet. Und weil man ganz kostenfrei mit dem Großraumtaxi durch die Gegend kutschiert wird, möchte man doch dabei sein, wenn das angebliche Mauerblümchen in der Donnerstagnacht erblüht: bei der Aktion „Nacht und Nebel“, organisiert von den „Schillernden Donnerstagen“ und dem Schillerpalais, wo die Tour gleich ihren Auftakt hat. Mit einer Ausstellungseröffnung um 19 Uhr mit dem schönen Titel „ … aber Sie vergessen, dass die fragliche Tür sich öffnen wird“. Danach alle Türen offen, bei weiteren zwölf Kunststationen. Galerien, Ateliers, Arbeitsräume. Neukölln leuchtet, bis mindestens Mitternacht.
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