: Häppchen zum Abreißen
Der Brockhaus-Verlag tröpfelt seinen fetten Wissensschatz in allerlei Tageskalender
Kennen Sie den: Der dicke Brockhaus im Regal, 30 Bände, und keiner schaut hin? Wörterbücher und Duden-Lexika haben etwas Unverdauliches. Das hat auch die Marketing-Abteilung des Verlages gemerkt und präsentiert unterschiedlichste Häppchen aus dem fetten Wissensschatz.
Englisch etwa ist kaum Jemandem hierzulande in die Wiege gelegt, daher ist regelmäßiges Training angesagt – verpackt als “Sprachkalender 2003“ von Langenscheidt. Jeder Tag ein Abreiß-Zettel mit einer kleinen Lektion. Jemand sagt zum Beispiel: „You are totally henpacked.“ Wie reagieren? Was könnte gemeint sein? Nach dem 17. November wäre das für Besitzer des Kalenders kein Problem mehr: Nicht „Du bist von der Henne gepickt“ heißt der Satz, sondern: „Du stehst unter dem Pantoffel.“
Auch einen „Kalender für clevere Kids“ gibt der Brockhaus-Verlag regelmäßig heraus. Welches Land hat die meisten Nachbarn? Das kennen Erwachsene noch von Günther Jauch. China natürlich. Aber: „Gibt es giftige Säugetiere?“ Da müssen wir passen. Die männlichen Schnabeltiere haben an ihren Hinterbeinen einen giftigen Dorn, lernen clevere Kids am 19. Februar.
Mit dem Titel: „Was so nicht im Lexikon steht“ blufft Brockhaus allerdings. Wer da Geheimnisse erwartet, die selbst im Brockhaus nicht stehen, wird enttäuscht. Die Betonung liegt auf „so“. „Was bestimmt den Körpergeruch?“, wird an einem Tag gefragt, an einem anderen heißt es: Was passiert beim Schlafwandlen?“ Brockhaus hat sich für (fast) jeden Geschmack etwas ausgedacht, für Studenten gibt es sogar „Wendepunkte der Weltgeschichte“. Etwa den: „Im Februar 1923 war ein Dollar 33.500 Mark wert.“ Hätten Sie‘s gewusst? K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen