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Genug kann nie genügen

Auch im Theater sagt man sich mit Bond: „Die Welt ist nie genug“

„Die Welt ist nie genug“, Probebühne Cuvrystraße, Schlesische Straße 15. Premiere Donnerstag, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen 6. bis 8. und 13. bis 15. Dezember. Karten unter ☎ 69 56 54 69

Um in der Nahrungskette auch alle Mäuler zu stopfen, muss die kulturelle Verwertungsabfolge gesichert sein. Keine Lücken sollten klaffen zwischen dem Buch zum Film zum Soundtrack zum Stofftier, was auch wundersam die Vielgestaltigkeit des Einen aufzeigt. Das doch schon eine Art von Pluralität ist. Zeitgemäß halt eine multiplexe Pluralität. Und weil gerade der neue Bond in den Kinos beherzt unser aller Vaterland, vulgo: die Welt, verteidigt, ist das ein passendes Werbeumfeld für eine Theaterproduktion, in der man genauso beherzt zugibt, halt mit einer dreijährigen Verspätung im Titel einer älteren Bond-Auflage hinterherzuzockeln: „Die Welt ist nie genug“ heißt es ab morgen in der Probebühne Cuvrystraße, und da geht es um die Entdeckung von riesigen Erdölvorkommen im Nordirak, die zum erbitterten Kampf zwischen den mächtigsten Firmen der Welt führt. Als erster muss der Ölmagnat George W. König dran glauben, aber nun soll Topagent James wenigstens dessen schöne Tochter Mieze vor den Häschern der internationalen Terroristen schützen ... und das alles ist gleich noch eine Versuchsanordnung, bei der man bei dieser Produktion von Broccoli Soup/Betriebsbureau in der Regie von Stefan Maria Brettschneider danach schauen möchte, ob man aus einem schlechten Text vielleicht doch einen guten Theaterabend schustern kann. Sicherheitshalber wird aber darauf verwiesen, dass es sich hier nicht um einen James-Bond-Film handelt.

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