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Carter: Macht garantiert keine Weisheit

Bei der Nobelpreisverleihung mahnt der frühere US-Präsident zu Respekt vor der UNO

STOCKHOLM/OSLO ap ■ In Stockholm und Oslo sind gestern die Nobelpreise verliehen worden. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter nahm in der norwegischen Hauptstadt den Friedensnobelpreis entgegen. Wenige Stunden später übergab der schwedische König Carl XVI. Gustaf den Literaturnobelpreis an den ungarischen Schriftsteller Imre Kertész. Außerdem erhielten insgesamt elf Wissenschaftler die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaft. Die Auszeichnungen werden traditionell am 10. Dezember verliehen, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Carter verlangte Respekt für die Vereinten Nationen als internationales Forum zur Lösung von Konflikten. An die USA gewandt erklärte er, große Macht garantiere noch keine große Weisheit. „Krieg kann manchmal ein notwendiges Übel sein, aber egal wie nötig, er bleibt immer ein Übel. Wir werden nicht lernen, in Frieden zu leben, wenn wir gegenseitig auf unsere Kinder schießen“, sagte der 78-jährige Nobelpreisträger. „Statt in ein Jahrtausend des Friedens einzutreten, ist die Welt heute in vielen Bereichen ein gefährlicherer Ort.“ Das Reisen und die Kommunikation fielen heute zwar leichter, das Verständnis und der gegenseitige Respekt hätten mit dieser Entwicklung jedoch nicht Schritt gehalten.

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