: was macht eigentlich ...die Miniermotte?
Frieren
Brrrrr, denken wir uns, schon wieder minus zwanzig Grad gefühlte Temperatur. Brrrrr, denken sich aber auch die noch verpuppten Miniermotten, die im herabgefallenen Laub der Kastanien ganz gemütlich überwintern wollten.
Bevor es im Text weitergeht, erstmal eine Klarstellung: Dieses Laub gibt es, auch wenn der Stadtentwicklungssenator das Gegenteil behauptet. Man müss sich nur umschauen. Mag die Laubsammelaktion des Senats die Arbeitslosen verunsichert haben, die Miniermotten blieben unbehelligt. Und sie hätten dann im Mai nichts lieber getan, als aus ihren Puppen zu schlüpfen, sich in die Blätter zu fressen und unseren 60.000 Kastanien aufs Neue den Garaus zu machen.
Hätten, wäre da nicht Väterchen Frost. Tagelanger Dauerfrost, wie wir ihn jetzt haben, ist nämlich schädlicher für den Kastanienschädling, als es ein Schädlingsschädling wie Peter Strieder je sein könnte. Das zumindest sieht das Brandenburger Pflanzenschutzamt in Frankfurt (Oder) so. Zwei Wochen Dauerfrost, heißt es da, und die Anfangspopulation der Motte geht im Frühjahr drastisch zurück.
Noch besser aber wäre ein Doppelschlag. Zwei Wochen Dauerfrost, dann zwei Wochen Frühling, damit die noch nicht erfrorenen Motten ganz verwirrt sind und zu schlüpfen beginnen, und dann der finale Kältehammer.
Brrrrr, also nochmal? Ja, aber für einen guten Zweck. Schließlich steigt mit der nächsten Kastanienblüte auch die gefühlte Temperatur, und zwar in plus!
WERA FOTO: ARCHIV
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