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h. g. holleinFestessen

Die Frau, mit der ich lebe, besteht darauf, dass wir uns an Weihnachten mit dem Essen ein wenig zurückhalten. „Man muss schließlich auf die Linie achten“, eröffnet die Gefährtin alljährlich dem einhellig Zustimmung nickenden Familienkreis beim Frühstück und setzt zum Verzehr von zwei Sechsminuteneinern an, denen ein üppig beträufeltes Honigbrötchen folgt. So gestärkt kann das Schmücken des Baumes angegangen werden, wozu traditionell die Schwester der Gefährtin eine kleine Auswahl essbarer Aufhängsel beisteuert. Wie es sich für verantworungsbewusste Vorkosterinnen gehört, wandern Zimtsterne, Marzipankartoffeln und eierlikörgefüllte Schokoladenglocken nicht ungeprüft an ihren Bestimmungsort. Danach ist es an der Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss: kaltes Huhn mit einem leichten Salat. Mittlerweile hat die Mama der Gefährtin in den Tiefen ihres Haushalts eine Tüte Ostereier aufgetan, die sie mit der verschämten Aufforderung „Könnt ihr mal gucken, ob die noch gut sind?“ auf den Tisch legt. Also geschieht es, und nun sind alle bereit für ein Verdauungsgänglein „um den Block“. Für den Fall, dass man dabei eingeschneit wird, hat die Schwester der Gefährtin weitblickend das ein oder andere Schoko-Riegelchen dabei. Zurück im warmen Heim ist Gelegenheit, die selbst gebackenen Makronen zu würdigen, bevor wir an der festlichen Abendtafel Platz nehmen. Nach dem Braten mit Klößen und Rotkraut wird dann zügig beschert, damit nicht allzu viel Zeit verloren geht, bis der Stollen angeschnitten werden kann. Den Verzehr von Mastgänsen lehnt die Gefährtin übrigens erbittert ab. Sie weiß, wowon sie spricht.

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