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Arbeitsmoral im EU-ParlamentPolitiker schwänzen Europa

Es ist nicht Neues, dass Silvana Koch-Mehrin nicht gerade zu den fleißigsten Europa-Politikern zählt. Sie ist ein Beispiel schlechter Arbeitsmoral - eins von vielen.

Lieber schön als fleißig. Bild: dapd

BRÜSSEL taz | Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin ist nicht die einzige deutsche Abgeordnete im Europäischen Parlament, die es nicht so genau nimmt mit der Arbeitsmoral. Der CSU-Mann Bernd Posselt schwänzt fast genauso viele Ausschusssitzungen wie seine liberale Kollegin: Seit Anfang des Jahres war er bei nur vier Sitzungen des Auswärtigen Ausschusses in Brüssel. 14 Mal hat er gefehlt.

"Das hat nichts mit meiner Arbeitsmoral zu tun. Ich bin bei allen wichtigen Abstimmungen da. Aber wenn irgendein stellvertretender Außenminister aus einem Land zu Besuch ist, dann bin ich lieber bei meinen Wählern zu Hause, als mir das anzuhören", verteidigt sich Posselt.

Bei den meisten Treffen während der Plenarwochen in Straßburg war er da – vier Mal in den vergangenen neun Monaten. Aber Brüssel boykottiert der Bayer. Sogar sein Büro dort steht leer. Seine Assistentin arbeitet ausschließlich in München und fährt nur nach Straßburg mit. Unter der Brüsseler Nummer des Abgeordneten ertönt 24 Stunden am Tag einfach ein Belegtzeichen. "Das entspricht meiner politischen Haltung: Das Europäische Parlament braucht ein eigenes Gesicht und sollte nicht im Schatten von Kommission, Rat oder der NATO stehen wie in Brüssel", sagt Posselt.

Für den grünen Abgeordneten Sven Giegold ist die Vorliebe für Straßburg keine Entschuldigung, in Brüssel zu fehlen: "Die eigentliche Arbeit findet in Brüssel statt. Wer effektiv inhaltlich arbeiten will, muss mit den Akteuren in der Kommission und im Rat reden. Die trifft man aber in Brüssel, nicht in Straßburg."

"Ich bin lieber bei meinen Wählern"

Das sieht Posselt anders. Ihm reicht es, wenn er die Kommissare hin und wieder in Straßburg trifft. Die übrige Zeit verbringt er lieber zu Hause. "Ich wohne nicht in Brüssel wie Sylvana Koch-Mehrin. Ich bin bei meinen Wählern", sagt er.

Sylvana Koch-Mehrin kommt trotz ihres Wohnortes nicht zu den Ausschusssitzungen: Sie war - nach ARD-Recherchen - seit zwei Jahren bei keiner einzigen Ausschusssitzung. Ihre Entschuldigung, sie habe als Vize-Präsidentin des Parlaments viele andere Termine, lassen ihre Kollegen nicht gelten.

Andere Beispiele zeigen, dass es trotzdem geht: Die SPD-Abgeordnete Dagmar Roth-Berendt ist ebenfalls Vize-Präsidentin, aber sie nimmt nicht nur an den meisten Ausschusssitzungen teil, sondern übernimmt auch regelmäßig Verantwortung für Gesetzgebungsverfahren, was zusätzlichen Arbeitsaufwand mit sich bringt.

Mandatsentzug rechtlich nicht möglich

Viele Abgeordnete fordern hinter vorgehaltener Hand, dass Koch-Mehrin ihr Mandat endlich niederlegt. Zwingen kann sie dazu niemand – auch nicht die Bundes-FDP in Berlin. Ein Mandatsentzug sei rechtlich nicht möglich, heißt es von dort.

Abgesehen von diesen Einzelfällen gehören die deutschen Abgeordneten zu den Fleißigen in Brüssel. Im Wirtschafts- und Währungsausschuss, der gerade jetzt in der Eurokrise besonderes viele Entscheidungen treffen, sind die deutschen Mitglieder fast immer dabei - fraktionsübergreifend.

Tagegeld von 304 Euro

Bei den französischen Konservativen sieht das anders aus: Rachida Dati, die im gleichen Ausschuss wie Sven Giegold sitzt, war seit Anfang des Jahres gerade mal bei 5 von 25 Ausschusstreffen – trotz Eurokrise. Im Plenum hat sie sich das letzte Mal im Oktober 2010 zu Wort gemeldet. Die ehemalige Justizministerin war von Präsident Nicolas Sarkozy nach Brüssel weggelobt worden. Er konnte sie in Paris nicht mehr brauchen. Ihre Liebe zu Europa hat Dati offenbar noch nicht entdeckt. Sie bleibt lieber in Paris und kümmert sich dort als Bürgermeisterin eines Stadtteils um Lokalpolitik.

Diese Einstellung haben einige Abgeordnete – vor allem aus Frankreich und Italien, wo solche Doppelmandate durchaus üblich sind. Sanktionen gibt es für solche Fälle nicht. Die Abgeordneten müssen sich zwar im Plenum und in den Ausschüssen in Anwesenheitslisten eintragen. Aber überprüft werden die nicht. Wer einmal am Tag auf der Liste vor dem Plenarsaal unterschrieben hat, bekommt sein Tagegeld von 304 Euro. Das wird nur gekürzt, falls ein Abgeordneter bei der Hälfte der namentlichen Abstimmungen, die an diesem Tag stattfinden, nicht anwesend ist. Dann bekommt er nur die Hälfte ausgezahlt.

Strafen seien auch nicht notwendig, sagt der CSU-Mann Markus Ferber. Denn zu allererst leide der betroffene Abgeordnete selbst unter den Folgen seiner Fehlstunden: „Wer sich in diesem hochspezialisierten Parlament nicht mit seiner Arbeit in den Ausschüssen befasst, der hat inhaltlich nichts zu melden und schon gar keinen Einfluss.“

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31 Kommentare

 / 
  • R
    RLS

    Man sollte hier nicht über Frau Koch-Mehrin schimpfen,

    sondern über die Dummheit der Wähler.

    Frau Koch-Mehrin wurde in einer freien Wahl gewählt.

     

    Das ist dass dumme an der Demokratie,

    der unmündige Wähler.

     

    Hätte man Mutter Theressa auf einem Wahlplakat abgebildet,

    sie wäre bestimmt nicht gewählt worden.

    Nicht wie ein Mensch handelt, sondern wie er sich darstellt,

    danach wählt der deutsche Bürger.

     

    Und deshalb bekommt ihr auch solche Leute wie Frau Koch-Mehrin,

    denn diese verdient ihr !!!!

  • OP
    Otto Pardey

    Die EU-Bürger werden zum Opfer dieser Polit-Heuschrecken und sind u.a.die Lohnsklaven.

    Gerne wird von Lobbyismus u.a.in der Politik ge-

    sprochen die Wahrheit ist,ein Netz von Korruption

    wobei die Bürger auf der Strecke bleiben.

    Die Korruption u.a.in deutschen Behörden setzt sich

    in der Europäischen Union fort man passt sich der Situation eben an!

    Folgedessen werden Milliarden von Steuergeldern

    verbrannt indem Staaten finanziert werden welche

    über Jahrzehnte dieses Verhalten praktizieren!

  • AJ
    Andreas J

    Die Alte sollte in die APPD eintreten. Die hat mal den passenden Wahlkampfslogan für sie gehabt: "Arbeit ist scheiße".

  • M
    Marcus

    Markus Ferber bringt es auf den Punkt "keinen Einfluss"

  • C
    Chantal

    wow warum war ich nicht so schlau, mach 3 Kinder und geh dann nicht zur Arbeit weil ich ja besseres zu tun hab, schön wenn der Arbeitgeber (Steuerzahler) mich dann trotzdem dafür bezahlt dass ich seine Interessen NICHT vertrete... Chapeau für so viel Intelligenz!

  • R
    reblek

    "Abgesehen von diesen Einzelfällen gehören die deutschen Abgeordneten zu den Fleißigen in Brüssel." - Oscar Wilde meinte dazu: "Der Fleiß ist die Wurzel aller Hässlichkeit." Oder auch die Zuflucht der Dummen.

  • K
    K.O.

    Wäre alles egal, wenn Sie mit ihrer Partei nicht gleichzeitig für die Zerstörung der Arbeitsverhältnisse 'normal' arbeitender Menschen eintreten würde ('Liberalisierung' der Arbeitsmärkte, Kranken-, Renten-, Gesundheitsreformen, usw.) . Irgendwie seltsam: Sie gönnt sich ein schönes Leben mit einem soliden Einkommen und Anerkennung, für das Sie nicht viel mehr machen musste, als eine Parteikarriere hinzulegen, gleichzeitig missgönnt sie und viele andere PolitikerInnen den Arbeitern die hart erkämpften Sozialstandards, während sie u.a. von deren Steuergeldern finanziert wird. In der Politik gings und gehts eben auch nicht um Leistung, sondern um Loyalität gegenüber der Partei. Das ist das größte Problem in unserer Demokratie.

  • JA
    Jürgen and ze taz Deppen

    Wer nicht selbst recherchiert und stattdessen nur abschreibt, MUSS ja nun zwangsweise auch Tumbes von sich geben.

     

    Ausgerechnet das beleibte Beispiel Dagmar Roth-Behrendt anzuführen, ist schon mehr als blond. Wer halbwegs selbst recherchiert hätte, wüsste dann nämlich, dass die mit dem Eurokraten Horst Reichenbach verheiratet ist - und Oh Wunder! - beide wohnen und leben in Brüssel! *Staun!*

     

    Zusammen haben die wohl ein Nettoeinkommen von etwa monatlich 25.000,- Euro - bezahlt von unseren Steuergeldern.

     

    Und Frau Roth-Behrendt nimmt dann zusätzlich auch noch Tagegeld für die Teilnahme an den Arbeitssitzungen ein.

    Da müssen wir ihr ja echt auch noch dankbar sein, dass sie den Job macht, für den wir sie bezahlen.

     

    So einen Job würde ich mir für uns Normalos auch wünschen - ein festes Gehalt, auch wenn ich gar nicht arbeite. Und wenn ich meinen dicken Hintern auch noch im Büro sehen lasse, krieg ich dann NOCH MEHR Kohle ...

     

    Danke, taz, für diesen schlecht fremd-recherchierten Artikel, der auch noch eine bestimmte Abgeordnete in den Himmel lobt, ohne ihren wahren Charakter mal darzustellen.

  • R
    rose

    Aha! Wenn also andere Politiker "schwänzen",dann darf S.K-M das auch-dann ist das ja nicht so schlimm.

    Nun, Frau Reichstein "vergisst" ,dass Abgeordnete gewählt wurden,um die Interessen der Wähler zu vertreten. Und die Diäten werden aus den Steuergeldern der Wähler gezahlt.Somit hat S.K.-M. ein Einkommen bezogen,ohne die vereinbarte Leistung zu erbringen!

    Meiner Meinung nach will Frau Reichstein nur den Betrug der S.K.-M. relativieren,indem sie auch andere "Schwänzer" erwähnt-nach dem Motto:"ich habs ja nicht alleine getan"!

    Ein reinrassiger PR-Artikel!Was hat Frau Reichstein und die TAZ dafür bekommmen,dass dieser Artikel veröffendlicht wird?

  • S
    Sich.-Ing.J.Hensel

    Ich war tatsächlich überrascht von der einigermaßen hartnäckig investigativen Recherche eines Privatsenders, die aufzeigt,was für “Geldgeier“ im EU Parlament unterwegs sind. – Tagesgeld kassieren, ohne im Parlament anwesend zu sein. Ein Fall von Wählertäuschung, Frau Breyer ? Gut, dass es einen Fahrstuhl gibt, um sein Gesicht zu verbergen……

     

    Als passende Ergänzung, wie ehemalige BRD Politiker Kasse machen. Schröder, GAZ Prom, Joschka Fischer, BMW und andere Verratsgeschichten, die noch lange nicht das Ende des Kapitels bedeuten. Es wird immer so weitergehen. Politiker vertreten nicht die Interessen der Bürger, sondern die ihrer Lobbyisten, damit sie, die Politiker, auf einen lukrativen Posten hoffen können. – Nichts weiter.

     

     

    http://menschenrechtsverfahren.wordpress.com/2011/07/16/redlichkeit-bei-eu-politikern-mitnehmen-was-geht

  • G
    Grünspecht

    Mandatsentzug rechtlich nicht möglich?

     

    Noch ein unerträglicher Fehler in unserer sogenannten repräsentativen Demokratie:

     

    Die WählerInnen können noch nicht mal erwiesenermaßen nichtstuende Abgeordnete loswerden!

     

    Allein Frau Koch-Mehrin, eine merkwürdige Repräsentantin der "Leistung muss sich wieder lohnen" - Partei FDP kostet die Allgemeinheit laut dem TV-Magazin Panorama samt ihrer Abgeordnetenbüros monatlich 30.000 Euro!

     

    Für das Geld könnte der Staat vielen armen Kindern ein kostenloses Mittagessen finanzieren!

     

    Es ist unfassbar!

    Und Abgeordneten u.a. der gleichen Partei sorgen gleichzeitig, wenn sie mal was tun für eine unsoziale Politik, für Niedriglöhne und

    immer größere Armut bei Hartz-IV-Berechtigten und sie beschimpfen Arbeitslose, die keine Arbeit finden können, weil es zuwenig Arbeitsstellen gibt, als faul! (Nicht jeder Mensch kann ja schließlich fürstlich bezahlt pseudomäßig in irgendeinem Parlament rumhängen).

     

    Es muss endlich eine gesetzliche Regelung eingeführt werden, damit die WählerInnen untaugliche Abgeordnete auch während der Legislaturperiode abwählen können - auf allen politischen Ebenen, nicht nur im Europaparlament.

     

    Artkel-Zitat:

    "Viele Abgeordnete fordern hinter vorgehaltener Hand, dass Koch-Mehrin ihr Mandat endlich niederlegt. Zwingen kann sie dazu niemand – auch nicht die Bundes-FDP in Berlin. Ein Mandatsentzug sei rechtlich nicht möglich, heißt es von dort."

  • KN
    kein name

    Koch-Mehrin hat drei Kinder, bei Roth-Berendt habe ich dazu keine Infos gefunden. Vielleicht lässt sich Koch-Merins angeblich "fehlender Arbeitseifer" darauf zurückführen, dass sie sich neben ihrer Lohnarbeit u.a. auch um ihre drei Kinder kümmern muss? Blöd, dass solche Überlegungen in diesem Artikel keinen Platz fanden...

  • A
    aurorua

    Die ARD (Panorama) erklärte außerdem das Frau Koch Mehrin den deutschen Steuerzahler monatlich alles in allem etwas über 30.000 (dreissigtausend) Euro koste, hinzu kommen exorbitante Pensionsansprüche bei NULL Beiträgen.

    Das festigt den Glauben an Demokratie und Rechtsstaat Dank unserer LEISTUNGSTRÄGER a la Koch Merin etc. Da kommt aufrichtiger Dank beim Armutsrentner/in auf, der/die trotz "Grundsicherung" in drei Jahren nicht erhält was diese Faulenzer in einem Monat kosten.

  • H
    Hasso

    Diese Steuerschmarotzer sollte man alle dahin treten wo das Rückrat endet. Mir ist unverständlich, wofür diese Leute überhaupt Geld bekommen.Wir hätten genug Geld, wenn all das Überflüssige mal entfernt würde.Damit meine ich auch die ganzen Institutionen die nichts bringen. Das sind meistens Einrichtungen in denen das arbeitsscheue Gesindel sich seine Pfründe sichert. Nach dem Prinzip: Wenn wir erst mal da sind, glaubt die blöde Bevölkerung,dass wir gebraucht würden.

    Die haben alle vergessen, dass sie Volksvertreter sind und glauben schon lange, dass das Volk ihnen dienen muss."Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht".

  • S
    Stephan

    Bedingungsloses Grundeinkommen - aber dann bitte für alle!

  • H
    hennA

    Auflösen, ganz einfach. Dann allerdings fallen die Versorgungsgehälter für die EU-Bonzen -leider?- weg und sie brauchen ein neues Betätigungsfeld. Der Herr Schulz wird offiziell taz-Propagandaminister, Frau Hohlmeier berät in Sachen Karriere, Frau Koch-Mehrin in Freizeitgestaltung, Herr Cohn-Bendit in Sachen Rethorik, Herr Brok wird neben Fischer Berater für Albrigths Think Tank, Herr Bütikofer trauert seinen Tagen als Grünenführer nach, Herr Bisky geht der Linken daheim wieder auf den Geist,...alle finden ja weitere Jobs, zusätzlich zu denen, die sie sie noch-ehrenhalber- füllen.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Hau weg den Scheiß.

  • I
    Ichbinich

    "Strafen seien auch nicht notwendig, sagt der CSU-Mann Markus Ferber. Denn zu allererst leide der betroffene Abgeordnete selbst unter den Folgen seiner Fehlstunden"

     

    Ja klar. Ich habe noch nicht gehört dass denen das Gehalt gekürzt wird wenn die immer fehlen. Sie dürfen ja nicht mal gekündigt werden....

     

    Und irgendwie fehlt mir der Glauben dass es beispielsweise Silvana Koch-Mehrin stark leidet weil sie "inhaltlich nichts zu melden und schon gar keinen Einfluss" hat.

     

    Also ich würd sofort den Job mit ihr tauschen....

  • I
    Ingo

    40 Stundenwoche ist für die zuviel und trotzdem

    arbeiten diese Leute nicht.

     

    Steuerboykott!

  • V
    vic

    Kürzlich sendete ein politisches TV-Format einige Minuten, während derer Lazy Sylvana nur ein paar Fragen zu ihrer permanenten Abwesenheit im EU-Dienst beantworten sollte. Sie lächelte alle Fragen weg, und entschwand mehrmals schnellen Schrittes hinter der nächstbesten Tür.

    Ich bin der Meinung, wenn sie keinen Bock auf Arbeit hat, sollte ihr das Amt entzogen werden.

    Wenn es nicht entzogen werden kann, muss das eben geändert werden. Geht nicht, gibt`s nicht. Irgendwann muss Schluss sein mit Sonderbehandlung im Politikgewerbe.

  • A
    alcibiades

    Da verdient sich so mancher seine Kröten weitaus schwerer. "Andere Termine" haben andere Leute auch, zB um die Steuererklärung zu machen, um dann mit dem bezahlten Geld Silvaner Koch-Mehrin zu bezahlen. Zum K******.

  • B
    Bitbändiger

    Wenn ich in diesem Zusammenhang erwähne, dass die EP-Abgeordneten schon "nur für's Gewählt-Worden-Sein" monatlich rd. 7.600€ Grundbezug, rd. 4.200€ "Aufwandspauschale" (also ohne nachzuweisenden Aufwand) und bis zu 17.500€ "Sekretariatszulage" erhalten (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenentsch%C3%A4digung#Europ.C3.A4ische_Union), wird mir sicher alsbald aus berufenem Mund die Hassvokabel "NEID!!" entgegenschallen.

     

    Nun habe ich natürlich keinen Zweifel, dass es eine Menge sehr fleissiger EP-Abgeordneter gibt, auch wenn der Gegenstand ihres Fleißes systembedingt (weil den viel wichtigeren Damen und Herren Staats- und Regierungschefs das Parlament am Allerwertesten vorbeigeht) oft den Stellenwert von Kaninchenzüchter-Vereinssatzungen haben mag. Trotzdem plädiere ich dafür, Nichtsnutze wie Koch-Mehrin und Posselt (letzteren mit Extra-Watsch'n für sein anmaßend-dummes Geschwätz) mit Knüppeln und Mistgabeln aus ihren Pfründen zu jagen.

     

    Die von Herrn Ferber behauptete "Strafe",

     

    „Wer sich in diesem hochspezialisierten Parlament nicht mit seiner Arbeit in den Ausschüssen befasst, der hat inhaltlich nichts zu melden und schon gar keinen Einfluss“,

     

    dürfte von den Absahnern mit klammheimlichem Feixen zur Kenntnis genommen werden.

  • P
    Peter

    Ja, die Nähe zum Wähler kann man gar nicht hoch genug schätzen. Wenn Herr Posselt seine Wähler trifft, sagt er ihnen dann, dass er gerade seine Sitzung schwänzt? Und sind diese ihm auch dankbar?

     

    Vielleicht sollte man in Brüssel ein Stechkartensystem einführen und die Diäten zu Gunsten höherer Sitzungsgelder kürzen.

  • B
    Branko

    Das Beste ist immer, diese Leute direkt in diesem Zusammenhang mit Zitaten ihres ureigensten "Leistungsgeschwätz" zu untermalen.

  • E
    EuroTanic

    Der komplette 10.000 starke eurokratische Beamtenapparat muss abgeschafft werden. Dort wird nicht nur nichts geleistet, sondern das Wohl der 400 Millionen Europäer an die Globalisten verkauft.

  • RD
    Richard Detzer

    Bitte, liebe Taz, stellen nicht die geringe Arbeitsmoral der Abgeordneten heraus. Stellen lieber die hohe Einkommensmoral heraus. Dann merken wir, wie fleißig die Abgeordneten wirklich sind.

  • SS
    Schlitzauge sei wachsam!

    Wenn die ******** der FDP schon selber keinen Anstand besitzt, nach all ihren peinlichen Nummern zurückzutreten, sollte mal jemand in der FDP den Mut haben und mit einem Tritt in den faulen Hintern nachhelfen!

     

    Wie haben wir zuletzt von der FDP gehört?

    "Leistung muss sich wieder lohnen"

    "Ab jetzt wird geliefert"

     

    Verdammte, scheinheillige Lügnerbande!

  • T
    Theo

    So stellt man sich den typischen Politiker vor. Dicke Kohle absahnen, nichts oder wenig dafür tun, und für alle möglichen Anlässe fadenscheinige Ausreden parat haben.

     

    Und sich, wie im Falle von Frau Koch-Mehrin, noch den einen oder anderen akademischen Titel ergaunert - immerhin hat sie sich mit diesem "beworben".

     

    Den Rest spare ich mir besser, das ist nichts für die Öffentlichkeit, noch nicht.

  • C
    Copieur

    Rachida Dati hat früher auch nicht viel getaugt in der frz. Regierung, außer einige Fauxpas. Man hegt auch nicht wenige Zweifel über die Echtheit ihres Richter-Diploms. Sie ist übrigens bekannt für ihre teure Garderobe, die oft zu bewundern in der bunte Presse gibt. Also, sie hat einiges gemeinsam mit Koch-Merin...

     

    Dass das EU-Parlament als eine Art Abstellgleis von Sarkozy betrachtet wird ist schade.

  • C
    Chris

    Da passt doch gut, dass die Koch-Mehrin eine 40% Frauenquote in der FDP fordert.

     

    Das ermöglicht dann noch mehr politisch (und in anderen Bereichen erst recht) Unqualifizierten ein bequemes Leben.

     

    Ich hoffe, dass die Piraten solchen Schmarotzern nicht auch Tür und Tor öffnen.

  • PM
    Parla ment

    "Das Kabinett hat heute das Gesetz zur ... beschlossen.". An Tagen an denen man also nur Koalitions-Vertrags- oder Kabinetts-Gesetze abstimmt, sollten Abgeordnete eh zu Hause bleiben. Merkel stimmt dann für sie ab.

    Die sollten nur 1 Tag im Monat nach Berlin fahren und in ihrem Wahlkreis anständig arbeiten und Steuern bezahlen.

    Bitte an diese Geschichten erinnern, wenn die nächste EU-Wahl ist.

    Dualmandate sollten eh verboten sein. Man kann ja wohl nicht ein Managergehalt kriegen wofür Manager und BWLer (angeblich) 80 Stunden die Woche arbeiten und dann Bürgermeister, Minister, Ministerpräsident, Parteibundeschef, Fraktionschef, Schützenkönig und natürlich in allen 30 DAX-Firmen als Aufsichtsrat sitzen.

    Addierung von Gehältern müsste Fipsi verbieten. Man muss dann als Ackermann entscheiden ob man die Aufsichtsratssitzungen ENTWEDER das Aufsichtsgehalt oder DeutscheBankGehalt bezieht. Gleiches für Pariser Lokal-Bürgermeister EU-Abgeordnete die jeden Arbeitstag jeweils einem Posten zuordnen sollen. Gehalts-Addition gibts nicht mehr. Leider reden Piraten von Transparenz aber liefern keine.

    Als Privatperson wird man ja abgemahnt wenn man automatisch Die Sites Crawlen und Gehälter auf einer App aufgelistet bekäme.

    "Welche Abgeordneten sind in der Nähe und wie viel kassieren sie" wäre auch eine nette App.

    "Welche Abgeordneten vertreten sie wo und wie und wo sind die Büronummern und Sprechstunden".

    Das Volk schaut weg und es geht im jede Generation schlechter. Die Pyramide und Hofstaat wachsen Krebsartig Exponentiell oben und das Volk unten wird zerquetscht zu Sandkörnchen. In USA braucht man schon 2 Jobs um zu überleben!

    Woanders gibts Meinungsfreiheit und man darf jedem Politiker alles auflisten :-( In Diktaturen wird man mundtot gemacht.