Arbeitsmarkt in Deutschland: Einer geht noch
In Deutschland gibt es immer mehr Zweitjobs. Fünf Prozent der Erwerbstätigen kommen mit einem einzigen Job nicht aus. Frauen sind häufiger betroffen.
WIESBADEN afp | In Deutschland hat sich die Zahl der Menschen mit einem Zweitjob in den vergangenen Jahren erhöht. Rund zwei Millionen Menschen standen im vergangenen Jahr in mindestens einem weiteren Arbeitsverhältnis, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Dies waren knapp 13 Prozent mehr als im Jahr 2011. Im Jahr 2014 hatten insgesamt fünf Prozent aller Erwerbstätigen mindestens zwei Jobs.
Frauen haben dabei etwas häufiger als Männer einen Zweitjob. Unter den weiblichen Erwerbstätigen gingen 5,4 Prozent einer weiteren Beschäftigung nach, bei den Männern waren es 4,6 Prozent. Grund dafür ist den Statistikern zufolge, dass Mehrfachbeschäftigungen häufiger bei Teilzeit-Beschäftigten vorkommen. Dabei ist wiederum der Frauenanteil deutlich höher.
Männer arbeiten im Durchschnitt 38,1 Stunden im Hauptjob und 9,2 Stunden im Nebenjob. Frauen kommen dagegen durchschnittlich auf 28 Stunden und 7,8 Stunden. Allerdings muss auch dabei berücksichtigt werden, ob es sich bei dem Hauptjob um eine Vollzeit- oder Teilzeitstelle handelt. Frauen, die in ihrer Haupttätigkeit Vollzeit arbeiten, kommen insgesamt auf 46,9 Stunden. Die Arbeitszeit der Männer liegt dann mit 50,1 Stunden nur unwesentlich höher.
Mehreren Beschäftigungen gingen vor allem Erwerbstätige im mittleren Alter nach. Bei den 35- bis 44-Jährigen lag der Anteil derjenigen mit einem weiteren Job bei 5,8 Prozent, bei den 45- bis 54-Jährigen bei 5,5 Prozent. Bei jungen Menschen unter 25 Jahren und bei über 65-Jährigen waren die Anteile mit 3,2 Prozent und 2,5 Prozent deutlich niedriger.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Die Wahrheit
Der erste Schnee
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen