Arbeitskampf in NRW: Uni-Kliniken unter massivem Druck
Schwarz-Grün in NRW verspricht, den geforderten „Tarifvertrag Entlastung“ finanzieren zu wollen. Doch die Klinik-Vorstände spielen weiter auf Zeit.
Bei Protesten vor dem Düsseldorfer Parlament hatte zuvor auch CDU-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eine Finanzierungszusage abgegeben. Die nicht erst seit Corona völlig überbelasteten nichtärztlichen Beschäftigten der landeseigenen Uni-Kliniken streiken bereits seit mehr als acht Wochen für bessere Arbeitsbedingungen. Allein an den Krankenhäusern an Rhein und Ruhr fehlen etwa 20.000 Fachkräfte, klagen sie. Eine angemessene Versorgung der Patient:innen sei längst nicht mehr sichergestellt.
Die Vorstände der formell als eigenständige Anstalten des öffentlichen Rechts organisierten Kliniken spielen dennoch weiter auf Zeit. Zwar klagen sie intensiv über verschobene Operationen – eine Notfallversorgung ist allerdings jederzeit sichergestellt. Die geforderte punktgenaue Entlastung aber bieten die Arbeitgeber nicht an. Zwar soll es für bestimmte Gruppen pauschal 7 Tage Urlaub geben. Beschäftigte etwa in den Ambulanzen, Laboren, Apotheken und beim Krankentransport dürften damit aber leer ausgehen – dabei ist die Entlastung aller Mitarbeitenden eine zentrale Forderung der Streikenden.
Für ein schnelles Ende des Streiks fordert Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft Verdi, mehr Druck von Gesundheitsminister Laumann: „Ein Tarifabschluss hängt davon ab, inwiefern die Politik die Arbeitgeber bewegt.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin