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Arbeiterprotest in ChinaZu kurze Pausen? Drauf gesch...

Die Shinmei Electric Company in Schanghai plant, die Toilettenpausen für Mitarbeiter zu reglementieren. Doch da wird nach Arbeiterprotesten wohl erstmal nichts draus.

Nur zwei Minuten Zeit – und dann auch noch Polizeikontrolle! Bild: reuters

PEKING dapd | Etwa 1.000 chinesische Fabrikarbeiter haben aus Protest gegen zu kurze Toilettenpausen die Arbeit niedergelegt und ihre Vorgesetzten festgehalten. Die Mitarbeiter der Shinmei Electric Company in Schanghai hätten die 18 Manager, darunter zehn Japaner, von Freitag bis Samstag im Fabrikgebäude eingesperrt, hieß es in einer Stellungnahme des Mutterkonzerns.

Die Manager seien jedoch unversehrt freigekommen, nachdem 300 Polizisten die Fabrik umstellt hatten. Grund für die Protestaktion waren laut einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes verschärfte Regeln am Arbeitsplatz.

Künftig solle es nur noch eine zweiminütige Pause geben, um auf die Toilette zu gehen – und für zu spätes Erscheinen müssten die Arbeiter beim ersten Mal umgerechnet acht Dollar Strafe bezahlen. Beim zweiten Mal gebe es bereits die Kündigung, erklärte der Mann.

Am Dienstag blieb das Werk, in dem elektronische Geräte hergestellt werden, nach Angaben eine Mitarbeiters noch geschlossen. Die Produktion werde erst am Mittwoch wieder aufgenommen.

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3 Kommentare

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  • C
    Celsus

    Einheitspartei und Einheitsgewerkschaft haben es nicht gebracht in China. Da frage ich mich doch gerade, ob es ähnliche Gründe für die mangelnde Durchlagskraft der Gewerkschaften in Deutschland gibt. Da handelt es sich um eine von der SPD sehr weitgehend dominierte Einheitsgewerkschaft.

     

    Nru leider wird die SPD beherrscht von den Genossen der Bosse. Nicht selten wechseln daher ausscheidende Spitzenfunktionäre der Gewerkschaften direkt auf die Gegenseite.

  • P
    paul

    Ich finde die Nachricht wird eigentlich erst relevant wenn bekannt ist für wen hier produziert wird.

    Besser: welche Marke, die der ein oder andere wahrscheinlich benutzt, um diesen Artikel zu lesen, dahinter steckt.

    So bleibt es bei der guten alten Verdrängungsstrategie der Konsumenten das man es nicht besser wusste.

    Nur wenn den Verbrauchern(auch mir) genau klar ist was sie kaufen wird solche Berichterstattung mehr bringen als undifferenzierte Verachtung für den Chinesischen Fabrikbesitzer und davon haben wir eigentlich schon genug oder?

  • C
    Cliff

    Elektronische Geräte?

    Hallooooo Apple!

     

    Ist nur eine wilde Vermutung, die mich aber nicht wundern würde, wenn sie sich bewahrheitet.

     

    Liebe taz, magst Du da noch nachrecherchieren, welche Firmen alle diese Sklavenbedingungen zulassen trotz deren pr-wirksam geheuchelten "Codes of Conduct"?