piwik no script img

Arbeiten zur QuantenmechanikPhysik-Nobelpreis geht an Forscher in den USA

Vor 100 Jahren beschrieben Physiker erstmals die Quantenmechanik. In diesem Jahr werden Forscher geehrt, die einen besonderen Effekt entdeckt haben.

Goran Johansson, Mitglied des Nobelkomitees für Physik, erläutert den Nobelpreis für Physik Foto: Christine Olsson/TT/imago

Stockholm AP | Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die in den USA forschenden Wissenschaftler John Clarke, Michel Devoret und John Martinis für ihre Arbeiten zu Quantenmechanik. Sie würden für die Entdeckung des makroskopischen quantenmechanischen Tunneleffekts und der Energiequantisierung in einem Stromkreis geehrt, teilte die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Sie hätten Möglichkeiten zur Entwicklung der nächsten Generation von Quantentechnologien eröffnet, darunter Quantenkryptographie, Quantencomputer und Quantensensoren.

„Die Quantenmechanik ist die Grundlage aller digitalen Technologien“, sagte der Vorsitzende des Nobelkomitees für Physik, Olle Eriksson. Die von Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger, Max Born und anderen ab 1925 beschriebene Quantenmechanik ermöglicht es Teilchen, sich geradlinig durch eine Barriere zu bewegen. Dabei komme es zu einem Tunnelprozess, erklärte die Akademie. Sobald eine große Anzahl von Teilchen beteiligt sei, würden quantenmechanische Effekte in der Regel unbedeutend.

Clarke sagte am Mobiltelefon, der Nobelpreis sei für ihn gelinde ausgedrückt die Überraschung seines Lebens. „Einer der Gründe, warum Mobiltelefone funktionieren, ist all diese Arbeit“, fügte er hinzu. Devoret und Martinis hätten dafür überragende Beiträge geleistet. „Unsere Entdeckung ist in gewisser Weise die Grundlage des Quantencomputings“, sagte Clarke.

Die Ausgezeichneten teilen sich ein Preisgeld in Höhe von elf Millionen Schwedischen Kronen (etwa eine Million Euro). Offiziell übergeben werden die Nobelpreise am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Der schwedische Erfinder des Dynamits starb 1896.

Am Montag waren die diesjährigen Preisträger für Medizin bekannt gegeben worden. Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi erhalten die Auszeichnung für ihre Erkenntnisse zur sogenannten peripheren Immuntoleranz. Am (morgigen) Mittwoch verkündet die Akademie die Nobelpreisträger in der Kategorie Chemie. Am Donnerstag folgt der Literaturnobelpreis. Der oder die Preisträger des Friedensnobelpreises werden am Freitag bekanntgegeben. Am nächsten Montag folgt dann noch der Wirtschaftsnobelpreis.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Seit wann gibt es denn einen Wirtschaftsnobelpreis? Richtig wäre: "Preis der Schwedischen Nationalbank in Wirtschaftswissenschaft in Erinnerung an Alfred Nobel". Er geht also nicht auf die Stiftung von Alfred Nobel zurück und es gibt ihn auch erst seit 1968. Nobel hielt die BWL nicht mal für eine Wissenschaft. Dass sich die Kapitalisten da ranwanzen, gechenkt. Aber was treibt die taz dazu, dem auf dem Leim zu gehen und bei der Propaganda mitzumachen? Unwissenheit?



    Diese Unkenntnis trifft auch auf weitere Begriffe zu, die hier in der taz immer wieder anzutreffen sind. Als da wären: Libertär verwenden für lupenreine Kapitalisten vom Schlage eines Javier Milei oder Peter Thiel. Oder auch gerne genommen: Wirtschaftsweise für bestellte Lobbyisten.



    Warum also mitmachen bei dem "Schönsprech"?