piwik no script img

Apu NahasapeemapetilonDer Todgeweihte von Springfield

Vor wenigen Wochen hatten die Simpsons-Macher den Tod einer Serienfigur angekündigt. Nun gibt es einen Kandidaten – mit Migrationshintergrund.

Hat viele brenzlige Situationen überlebt – bisher: Apu Nahasapeemapetilon in der Folge „El Barto“. Bild: ProSieben / Twentieth Century Fox

Apu Nahasapeemapetilon wurde schon so oft niedergeschossen, dass die Geldstrafe auf diese Tat nur noch 100 Dollar beträgt. Bisher hat der Kwik-E-Markt-Besitzer und Workaholic aus Springfield, dem Ort, an dem auch die Simpsons leben, jeden dieser acht Anschläge überlebt. Damit könnte 2014 Schluss sein. In der 26. Staffel muss eine der Figuren der beliebten TV-Serie sterben.

Dass es so kommen wird, hatte Produzent Al Jean bereits angekündigt. Wen es treffen würde, wusste man nicht. Er gab nur einen Tip: Die Synchronstimme des Charakters hat schon einen Emmy gewonnen, verriet der Produzent. Ein wenig hilfreicher Hinweis. Den Fernsehpreis bekamen bereits 25 Simpsons-Sprecher, darunter auch die Stimmen von Homer, Marge, Bart und Lisa. Nun hat Jennifer Tilly, die Ex-Frau von Simpsons-Co-Produzent Sam Simon, ein Gerücht in die Welt gesetzt: Apu, den indischstämmigen Familienvater, soll alsbald der Serientod ereilen.

Das wirft sofort neue Fragen auf. Was wird aus den Achtlingen und Apus zwar zwangsverheirateten, aber mittlerweile innig geliebten Ehefrau Manjula? Wer übernimmt den Kwik-E-Markt und stellt sich künftig an sieben Tagen der Woche 24 Stunden lang hinter die Ladentheke? Und: Ist Apus Migrationshintergrund Auslöser für seinen Tod?

Apu kam als Austauschstudent in die USA, machte am Springfield Heights Institute of Technology (S.H.I.T.) seinen Doktor in Informatik, blieb aber illegal im Land, als sein Visum ausgelaufen war. Sogar abgeschoben werden sollte Apu schon mal, bestand aber dann den Einbürgerungstest mit Bravour. Dennoch gibt es immer wieder Kritik an Apus stereotyper Darstellung in der Serie. Sein Todesurteil?

Wird der gläubige Hindu wiedergeboren, und wenn ja, als was? Die Karmabilanz des Unternehmers, dessen Alter von Folge zu Folge zwischen 24 und 41 Jahren schwankt, verheißt Gutes: Apu gehört zur indischen Kaste der Brahmanen und ist Veganer.

Und schließlich: Wer ist Apus Mörder, falls es einen gibt? Die heißeste Kandidatin für diese Rolle ist Maggie Simpson. Schließlich hat die Kleine mit dem Schnuller schon mehrfach beinahe Mr. Burns umgelegt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • MB
    Mr. Burns

    Hat aus dem Fehler der Süddeutschen keiner gelernt, das Ende von Breaking Bad zu spoilern? Ich hab die Folge noch nicht gesehen und lese es hier in der Überschrift! Mag nach einer Lappalie klingen, die stößt vielen Menschen aber stark vor den Kopf. Bitte beachtet sowas zukünftig.

  • Und warum übernimmt diesen Fall nicht Daniel Bax? Die gesellschaftspolitische Sprengkraft ist doch offensichtlich. Heute sind es Comic-Figuren und morgen ...

  • K
    Kenny

    Eine Comicfigur mit Migrationshintergrund soll sterben? Das lassen wir nicht zu. Auf zur Demo. Mobilisiert das Netz. Tod der US imperialistischen Kulturindustrie. Solidarität auch mit Comicfiguren. Mindestforderung: Asyl für Apu Nahasapeemapetilon!