Antisemitismusdebatte um Augstein: Wie eine Berliner „Szene-Fehde“
Ist Freitag-Herausgeber Jakob Augstein ein Antisemit? Der Vorwurf des Simon-Wiesenthal-Zentrums löst bei Experten viel Kopfschütteln aus.
BERLIN taz | „Bin ich auch auf der Liste?“, fragt Tom Segev, als er am Telefon in Jerusalem erreicht wird. Der israelische Historiker hat eine viel beachtete Biografie über Simon Wiesenthal geschrieben, die vor zwei Jahren auf Deutsch erschienen ist. Doch mit der Organisation, die Wiesenthals Namen trägt, habe der 2005 verstorbene Nazijäger aus Wien zuletzt nur noch wenig zu tun, sagt sein Biograf.
Das Wiesenthal-Zentrum sei heute „eine politische Organisation“ und stehe, „wie die meisten großen jüdischen Verbände in den USA“, ziemlich weit rechts – „weiter rechts als die Mehrheit der Juden in den USA, die überwiegend für Obama gestimmt haben“, stellt Segev klar.
Nun hat das US-amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum für Aufsehen gesorgt, weil es den deutschen Publizisten und Freitag-Herausgeber Jakob Augstein unter die zehn größten Antisemiten der Welt eingeordnet hat. Als Beleg zitierte es fünf Äußerungen Augsteins, in denen es um Israel geht – und führte ausgerechnet den umstrittenen Polemiker Henryk M. Broder als Kronzeugen gegen Augstein an.
Politiker von CDU und Linken haben den Journalisten und Verleger Jakob Augstein gegen Antisemitismus-Vorwürfe in Schutz genommen. Julia Klöckner (CDU) sagte, wenn jemand in einer freien Gesellschaft Regierungen kritisiere, sei das sein gutes Recht. „Wenn man daraus Antisemitismus ableitet, dann ist das sehr gewagt.“
Ähnlich äußerte sich Gregor Gysi (Linke). Augstein sei ein herausragender kritischer Journalist, der teils berechtigte, teils unberechtigte Kritik an der Politik der israelischen Regierung übe. „Deshalb aus ihm einen Antisemiten schmieden zu wollen, geht völlig fehl und unterstützt den schleichenden Antisemitismus.“ (dpa)
Segev kennt weder Jakob Augstein noch die Liste. Aber er kennt Broder noch aus den 80er Jahren, als dieser erfolglos versucht hatte, in Israel als Journalist Fuß zu fassen. „Für mich hört sich das Ganze wie eine interne Berliner Szene-Fehde an“, sagt Segev deshalb.
„Ich würde das nicht so ernst nehmen“, sagt auch Micha Brumlik, der ehemalige Leiter des Fritz-Bauer-Instituts für Holocaust-Forschung in Frankfurt am Main. „Renommiert“ sei das Simon-Wiesenthal-Zentrum „ohne jeden Zweifel“. „Ihr wissenschaftliches Gewicht ist, im Vergleich zum Holocaust Memorial in Washington oder zur israelischen Gedenkstätte Jad Vaschem, allerdings relativ gering.“
Der Sinngehalt wird „ausgehöhlt“
Statt mit der Jagd nach Altnazis, die ihrem Wiener Namenspatron so wichtig war, widmet sich das Simon-Wiesenthal-Zentrum in den USA seit Jahren lieber dem Aufbau von „Toleranz-Museen“, von denen eines in New York und eines in Los Angeles steht und ein drittes gerade in Jerusalem gebaut wird. Und weil die meisten Altnazis weggestorben sind, hat es sich neue Gegner wie Irans Präsidenteb Mahmud Ahmadinedschad oder Louis Farrakhan, den Anführer der „Nation of Islam“ in den USA, gesucht.
„Ich verstehe, was die sich dabei gedacht haben, jemanden wie Jakob Augstein auf so eine Liste zu heben“, sagt Brumlik. Dahinter stehe die Absicht, auch linksliberale Kritiker der israelischen Regierungs- und Siedlungspolitik als Antisemiten zu bezeichnen. „Ich bezweifle aber, dass das eine vernünftige Strategie ist, um der wachsenden Kritik aus Europa zu begegnen“, fügt Brumlik hinzu. „Augstein manövriert zwar gelegentlich an der Grenze zum Ressentiment, aber er argumentiert differenziert.“
„Maßlos überzogen“ findet Juliane Wetzel vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin die Vorwürfe gegen Augstein. Wetzel ist seit 2009 Koordinatorin des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus, der die Bundesregierung berät. Natürlich gebe es eine Kritik an Israel, die Plattform für antisemitische Ressentiments sei. Doch wenn jede scharfe Kritik an Israel „inflationär“ als Antisemitismus bezeichnet werde, dann werde „der Sinngehalt des Wortes ausgehöhlt“.
Das Problem sei, dass man in den USA oft zu wenig über Deutschland wisse und auf Hinweise aus zweiter Hand angewiesen sei. Wenn einem da aus dem Zusammenhang gerissene Zitate zugetragen würden, könnte das zu einem falschen Bild führen. Auch der Deutsche Journalisten-Verband nimmt Jakob Augstein in Schutz. Der Zentralrat der Juden in Deutschland wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern – aus terminlichen Gründen, hieß es dort.
Jakob Augstein selbst erklärte, das Wiesenthal-Zentrum habe seinen „ganzen Respekt“. Der Kampf gegen Antisemitismus werde jedoch „geschwächt, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird“. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles hingegen verteidigte am Donnerstag noch einmal seine Auswahl.
Leser*innenkommentare
Realdemokrat
Gast
Wie Augstein hier angegriffen wird, zeigt dass es eigentlich nur darum geht einen der wenigen vielgelesenen linken Kolumnisten zu diffamieren, weil dieser die einseitige pro-israelische Kriegs- und Rüstungspolitik kritisiert.
Kritik an Israel darf nicht weil sie scharf ist als antisemitisch diffamiert werden!
Wo bleiben denn die Zitate, die belegen, dass Augstein ein Antisemit ist? Die Äußerung jüdische Lobby-Organisationen hätten Einfluss auf die US-Politik soll antisemitisch sein? Soll das ernst gemeint sein oder ist es ein schlechter Scherz?
Wenn er gesagt hätte, Frankreich würde die Außenpolitik von Belgien kontrollieren, ist er dan Anti-Franzosisch???
Ich halte die inflationäre Verwendung des Begriffes Antisemitismus für weitaus gefährlicher - so wird neuer Antisemitismus der Weg bereitet, nicht durch Augstein.
Roderic
Gast
Zitat Simon:
"Doppelstandard des ZDJ? Warum wird Augstein verteidigt wird und Homan, Nitsche, u. Sarrazin verurteilt."Ihr Beitrag zeigt das grundsätzliche Missverständnis in Teilen der Rechten: Es geht den von Ihnen so genannten Multikulturalisten vor allem um den Schutz von religiösen, ethnischen und kulturellen Minderheiten, nicht um das Auslöschen der weißen Rasse, dem Niedergang des deutschen Volkes oder die Aufgabe Europas.
Werden Sie irgendwann diesen Unterschied verstehen?
Es geht um gleichberechtigtes Mit- oder wenigstens Nebeneinander, ohne Einebnung kultureller Unterschiede, Dominanz einer Mehrheitskultur, Zwangsintegration/-assimilation oder gar Gleichschaltung. Über ein für alle verbindliches Rechtssystem sind wir uns wohl einig.
Wenn deutsche Kultur, wenn also Bratwürste und Bierzelte, Goethe und Rammstein, Formel 1 auf RTL, Audi und die Tagesschau und was Sie sonst noch dazu zählen, abgeschafft werden sollen durch andere kulturelle oder ethnische Gruppen, wird die Solidarität der "Lobbyisten" auch die bedrohte deutsche Kultur einschließen.
Im Übrigen: Gruppensolidarität unter Deutschen - was meinen Sie denn damit? Deutsche in Ost und West? Zwischen Armen und Reichen?
Multikulturalismus ist nicht das Problem und Nationalismus keine Rettung. Nietzsches "Umwertung aller Werte" ist nicht von Moslems oder Juden oder Linken verursacht, sie ist ein zivilisatorisches Problem, dass schon lange vor der Judenemanzipation des 19. Jhds., der Erfindung des Stummfilms oder den ersten Arbeiterzuwanderungen aus der Türkei, Italien oder sonstwoher in die BRD entstand.
Dem ZdJ geht es also schon gar nicht um einen "Kampf gegen Rechts, er steht gegenwärtig selbst ziemlich weit rechts.
Die Rechten schlagen meist auf den Nächstbesten ein, der ihnen über den Weg läuft oder den Mund aufmacht und liegen regelmäßig falsch. Warum? Weil sie keine Lust zum Nachdenken haben. Wenn sie untergehen, dann an ihrem eigenen Stumpfsinn.
Simon
Gast
Doppelstandard des ZDJ? Warum wird Augstein verteidigt wird und Homan, Nitsche, u. Sarrazin verurteilt.
Augstein Worte entsprechen genau dem, was der ZDJ und seine Vertreter in der Regel als "Antisemitismus" definieren.
Und deren Antisemitismus-Begriff ist sehr weit gefasst. Politiker, die weit weniger radikale Kritik an Israel und den zionistischen Lobbys übten, wurden von ZDJ in gewohnter Manier als Antisemiten gebrandmarkt:
Auf Leute wie Homann und Nitzsche, die die deutsche Erbschuld infrage stellten, oder auch Thilo Sarrazin, der Juden sogar explizit lobte aber Kritik am Multikulturalismus und Einwanderung aus muslimischen Ländern übte, wurde von Seiten des Zentralrats hier im Lande eingeschlagen, während die gleichen Lobby nur sehr verhalten auf (nach der sehr weiten Definition von Antisemitismus der Lobby) viel stärkere Formen von Antisemitismus unter multikulturalisitischen Linke reagieren.
Was ist also verantwortlich für die Ungleichbehamdlung zwischen Martin Hohmann und Augstein?
Aber dem Zentralrat geht es nicht primär um den Kampf gegen Antisemitismus, sondern vielmehr um den "Kampf gegen Rechts" – den Kampf gegen Gruppensolidarität unter Deutschen und weißen, nicht-jüdischen Europäern.
Was die jüdischen/Zionistischen Lobbyisten am allerwenigsten ertragen können, sind jedwede Formen von Nationalismus* für Weiße, auch wenn diese nicht-antisemitisch oder ausdrücklich prosemitisch sind.
Der ZDJ und andere jüdische Lobbys im Inn- und Ausland wollen eine multiethnische und multikulturelle Gesellschaft haben. Und multikulturalisitische Linke wie Augstein, die Israel kritisieren sind da ein Übel, das toleriert werden muss (ebenso wie muslimischer Antisemitismus), Rechte hingegen, die Multikulturalismus kritisieren und sich für die Eigeninteresssen der autochthonen Europäer einsetzen, selbst wenn diese ausdrücklich philosemitisch und prozionistisch sind, sind eine Gefahr.
* "Nationalismus" im Sinne von Gruppensolidarität unter Angehörigen Gruppe zum Zwecke emeinsamer Interessenvertretung und Bewahrung der Kultur. Nicht im Sinne von Überbewertung der eigenen Nation über eine andere.
I.Q
Gast
Die „Szene Fehde“
scheint auch den ZdJD erreicht zu haben. So berichtet die Jerusalem Post, der ehemalige Berliner Vorsitzende Brenner habe Samuel Korn inzwischen einen „Alibi-Juden“ genannt.
Der Artikel beschreibt aber hauptsächlich, auch der ADL habe sich über Augstein hergemacht.
„ADL slams German 'Spiegel' author for anti-Semitism“
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=298482
Da gib die Post die Auffassung des Adl wieder, Augstein habe von einer „jüdischen Kontrolle“ der us-amerikanischen Außenpolitik gesprochen und damit eine rote Linie zum Antisemitismus überschritten
Währenddessen meldet die Jerusalem Post zusätzlich, die Vereinigung
des „Nationalen, jüdischen Rates in der Demokratischen Partei“ habe gegen die Berufung des Senators Ron Paul
(man kennt den hier als Kandidatenvorschlag aus den Reihen der Republikaner) in den Ausschuss für auswärtige Politik protestiert
„National Jewish Democratic Council lashes out at appointment of Senator Rand Paul to Senate's Foreign Relations Committee“
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=298438
Wikipedia gibt zu diesem NJDC an, er setze sich für besonders starke Verbindungen zwischen „Israel“ und den USA ein – etwas anderes dürfte hingegen sein, was Augstein tatsächlich gesagt hat...
SomaRiot
Gast
@treibsans:
Vielleicht kann ich zur Orientierung beitragen. Der intelligentere Teil der Linken hat sich seit den frühen 1990er Jahren eher in Richtung proisraelischer Positionen entwickelt, als erstes Zeichen hierfür mag man die Haltung Gremlizas (konkret) zum Zweiten Golfkrieg ansehen, der der Bedrohung Israels durch irakische SCUD-Raketen Aufmerksamkeit schenkte, während Typen wie Ströbele den Israelis auch hierfür die Schuld in die Schuhe schieben wollte.
Sollte Sie Näheres interessieren, würde ich empfehlen ein bisschen in den Publikationen jungleWorld oder konkret zu lesen, oder die hervorragenden Blogs Lizaswelt und Nichtidentisches zum Thema zu durchforsten. Dass es neben dieser explizit linken Solidarität mit Israel eine etwa zeitgleich aufgetretene Strömung im liberalen bis konservativen Spektrum gibt, führt zu einem interessanten Austausch. So kommen auf der "Achse des Guten", auch Linke wie Ivo Bozic und Thomas von der Osten-Sacken zu Wort. Gemeinsam ist den beiden Stömungen, dass sie zu ideologiekritischer Reflexion in der Lage sind.
Das hat im übrigen überhaupt nichts mit Propaganda zu tun. Natürlich glauben viele antizionistische Spinner, dass dahinter irgendwelche zentral steuernden Mächte stehen.
Übrigens lässt sich bei den Wortmeldungen von Antizionisten auch meist nicht entscheiden, ob sie nun aus der NPD oder von der Linkspartei kommen (nur Beispiele).
Wobei viele meinen, dass sie ja moralisch im recht sind, weil sie sich zu ihrem "Linkssein" bekennen.
Frank Dietz
Gast
@von treibsans
Dieser Abgrenzungsgestus von dir ist reichlich undifferenziert. Wenn man Dinge schlecht oder gar nicht unterscheiden kann, muss man sich einfach besser informieren. Du drehst zuerst alle, die sich mit Israel solidarisieren, durch den Fleischwolf, und wunderst dich dann, dass du Brei auf dem Teller hast.
Broder kommt auch von links. Ich würde von mir behaupten, dass ich, anders als er, sogar links geblieben bin. Mit allem Ernst und ohne jede Lamoryanz würde ich die Verbindung zu PI und anderem Zeugs, die du da lustiger Weise herstellst, strikt zurückweisen. Über Breivik sag ich mal nichts, ich gestehe dir zu, dass es ein Ausrutscher war, ihn zu erwähnen. Sonst würde ich auch gar nicht versuchen, dir zu antworten.
Ich habe keinerlei Grund zu der Annahme, die Gegnerschaft zu Israel habe etwas mit Islamismus oder gar dem Islam zu tun. Ich weiss, Broder sieht das etwas anders. Ich finde nicht, dass der Islam eine besonders kriegerische Religion ist, im Gegenteil. Es gab eine Periode in der Geschichte der Menschheit, da waren die Länder, in denen man an Allah und Mohammed glaubte, Horte der Toleranz und Wissenschaft, Zufluchte für verfolgte Philosophen.
Faktisch ist es so, dass die Nationen, die der vordere Orient hervorgebracht hat, allesamt künstliche Gebilde des Postkolonialismus mit schwerwiegenden Geburtsfehlern sind. Einigkeit wird in hohem Masse nur durch innere und äusssere Gewalttätigkeit gewährleistet.
Hier hat ein äusserer gemeinsamer Feind unermesslichen Wert. Der Judenstaat ist das Beste, was diesen Ländern überhaupt passieren konnte. Wie du siehst, kommt diese Erklärung ganz ohne religiöse Bezüge aus. Es geht nur darum, dass die Juden anders sind, respektive anders sein sollen.
Wodurch sie sich unterscheiden ist, wie in solchen Fällen üblich, gleichgültig. Das etwa sieht Broder nicht, er lässt sich auf die "Selektion" ein, indem er eine Gegenrechnung aufmacht. Das lehne ich aber strikt ab.
Prägend für meine Haltung sind vor allem Sartre und Lanzmann. Ganz entscheidend vor allem sein Film "Shoah", der die unermessliche Entgültigkeit des Massenmordes, den Deutsche begangen haben, zeigt und beweist.
Wertig
Gast
Augstein wird hier vehement verteidigt. Er hat ja nur die Wahrheit gesagt.
Vor ein paar Jahren wurde der Autor eines selten langweiligen wie harmlosen roten Buches angefeindet, obwohl er schlicht Statistiken, welche allesamt unbestritten richtig waren, aufzählte und bemerkte, dass Juden intelligenter als andere Bevölkerungsgruppen sind.
Wie ist denn das jetzt wenn einer die Wahrheit sagt.
Unterstützen oder anfeinden?
Kommt wohl darauf an, ob es die 'richtige' Wahrheit ist.
Gonzi
Gast
Kann jemand erklären, warum in israelischen Zeitungen immer wieder von einer „jewish lobby“ berichtet wird, die sich in den USA für Israel stark mache,
und dem Herrn Augstein diese Wortwohl zum Vorwurf gemacht wird?
Robert
Gast
Man darf Herrn Augstein durchaus Antisemitismus vorwerfen.
In seinen Artikel über die alles beherrschende Judenlobby bringt er sogar das Kunststück fertig, das Schicksal der "Schleckerfauen" mit deutschen Waffenlieferungen an Israel in Verbindung zu bringen.
Jeder der Herrn Augstein vom Vorwurf des Antisemitismus freispricht, sollte sich fragen, ob dieser Mann auch so zynisch und geschichtsvergessend wettern würde, wenn Israel nicht von Juden sondern Arabern, Katholiken oder gar Marsmenschen regiert würde.
Ich glaube es kaum.
Pink
Gast
Gaza ist ein Lager.
Mit vielen Anderen sieht Jakob Augstein dies völlig korrekt.
Es ist unverschämt, eine israel-kritische Einstellung mit einer antisemitischen Haltung gleichsetzen zu wollen.
So nicht !
Salim Spohr
Gast
Samuel Korn verteidigt Jakob Augstein. Das reicht aber nicht, da das Abmahn-System und seine Attitüden selbst einmal Thema sein müssen. Könnten es dieselben sein, die in Deutschland dazu geführt haben, einen amtierenden Ministerpräsidenten abzumahnen, der das Wort "Pogromstimmung" gebraucht hatte? Hatte eine nähere Betrachtung (http://www.islampress.de/2008/11/9/pogromstimmung-oder-der-sprachterror-des-zentralrates) es indes als unsinnig erwiesen, die Verwendung eines Begriffs auf einen empirischen Fall einzuschränken, da das seiner grundlegenden Funktion widerstreitet, «conceptus communis», Vorstellung von Allgemeinem, zu sein, unter die je Verschiedenes fallen kann und fallen können muß, so fragt sich, wie es zu solchen Dummheiten überhaupt kommt. In beiden Fällen wohl Sprachrohr des Staates Israel zu sein, reicht als Erklärungsgrund nicht aus, muß doch noch etwas hinzutreten, das die Selbstwahrnehmung jenes Staates und seiner Vertreter betrifft. Was neben Verfolgungswahn und Anmaßung dazugehören mag: es öffnet sich ein weites Feld für Analysten.
treibsans
Gast
Helft mir mal.
Was sind das eigentlich für Leute, die - wie Somariot et. al. - mit aller Macht zu beweisen suchen, dass SWC und Broder doch recht haben und sich nicht zu schade sind, endlos abgestandenste Propaganda aufzutischen ...
Sind das eher Rechte, die - wie Anders Breivik - H. Broder als Zeugen anrufen und keine andere Sorge haben, als Linke - aber ist Augstein links? egal - des wahren und einzigen Antiblabla zu überführen, weil die Feinde meines Feindes meine Freunde sind ...
oder sind das Superlinke, die ihrer blöden Nationalität irgendwie entfliehen wollen und sich an den jüdischen Urgroßvaterschwesternonkel klammern, den aber ja vermutlich fast jeder hierzulande hat.
Ich kann PI und Achse des Guten und Jungleworld und bak shalom - und wie die seltsamen neuen (etwa seit 2000) Israelfreunde alle heißen mögen - nicht unterscheiden. Wer kanns?
Es gab in D ein Medienproblem, zu Zeiten Sharons, da konnte man mit einigem Recht von latent antisemitischen Ressentiments in den Medien sprechen, aber heute?
Petra Müller
Gast
@Thierry Blanc
Nur was zum letzte Absatz ihrer Stellungnahme:
Diese Politiker sind Vertreter eines souveränen demokratischen Staates und frei gewählt.
Anders als die Repräsentanten der Gegenseite, die dem Terror gegen Israel allein schon deshalb applaudieren müssen, damit sie schlichtweg am Leben bleiben.
Frank Dietz
Gast
Warum soll der souveräne, weltweit anerkannte Staat Israel es dulden, dass täglich Bomben und Raketen auf seinem Territorium zum Einsatz gelangen? Weil es den Führern der Palästinenser nicht gelingt, ihre radikalen Untergruppen zur Räson zu bringen?
Warum darf dieser Staat keine Schutzmassnahmen treffen, wenn ein grosses, militärisch starkes Land wie Iran ihm per Regierungserklärung wiederholt die baldige Vernichtung ankündigt, und sich zudem anheischig macht, eine Atombombe zusammenzubasteln?
Warum wird diesem Land immer wieder dringend anempfohlen, seine Friedensbemühungen zu verstärken, damit die umringende Überzahl feindseliger Nachbarn vielleicht doch mal mit der Drohung aufhört, alle Bewohner ins Meer zu jagen?
Ein effektiver Schutz vor den umliegenden Nachbarn ist für Israel nur möglich, wenn es atomar bewaffnet ist. Konventionell ist es schlicht durch die Masse seiner Feinde unterlegen. Auch die Siedlungspolitik ist eindeutig reaktiv, ein fast schon verzweifelter Versuch, um einst im "Wettrüsten" per Geburtenrate nicht zu verlieren.
All dies könnte aufgegeben werden, sobald die arabischen Anrainer ihre Feinseligkeit aufgeben.
Ursache und Wirkung sind hier kaum zu verwechseln, es sei denn, man erwartet per se von den Juden so etwas wie Duldsamkeit und Friedlichkeit als Eigenschaften, die sie infolge jahrhunderterlanger Unterdrückung halt verinnerlicht haben.
SomaRiot
Gast
@ So nochmal:
Sie haben eine Sprache, die hoffen lässt, dass Sie folgenden Quatsch nur aus Unwissenheit und nicht aus Bosheit geschrieben haben:
"Was in den besetzten Gebieten- gilt das Völkerrecht und UN-Resolutionen über das Verlassen besetzter Gebiete nicht für alle?- geschieht, ist nahe am Völkermord. Das weiß ich aus erster Hand.
Zu den Angriffen auf Israel von dort:
Bitte mal Todeopferzahlen auf beiden Seiten gegenüberstellen, dann schmilzt das Argument zusammen.
Was erwartet man denn von eingesperrten, gequälten Menschen?"
Sie packen hier einer Reihe gängiger antizionistischer Klischees (gelinde gesagt) aus. Nur soviel in Kürze: Es ist offensichtlicher Schwachsinn in diesem Zusammenhang von Völkermord zu schwadronieren. Seit Jahrzehnten steigt der Anteil der palästinensischen Bevölkerung in der Region, meist stärker als die jüdische. Die Todesopfer des Konflikts sind - wie tragisch in jedem Fall - bei weitem nicht so zahlreich, dass der Trend des Bevölkerungswachstums auch nur ansatzweise gebremst werden könnte. Die IDF versucht bei ihren Angriffen Zivilisten zu schonen, auch wenn dies nicht immer gelingt.
Die relativ höhere Anzahl der Todesopfer unter den Palästinensern eignet sich nicht als Argument in der Schuldfrage. Die deutschen hatten mehr Todesopfer im zweiten Weltkrieg als Briten oder Amerikaner. Sollte Israel Ihrer Meinung nach den Schutz der eigenen Bevölkerung vernachlässigen um ein ausgeglichenes Todessaldo zu bekommen? Ihr Argument ist für eine moralische Betrachtungsweise schlicht ungeeignet.
Von "eingesperrten" oder "gequälten" Menschen erwarte ich nichts, sie tun mir leid. Es ist aber nicht besonders schlau, immer wieder auf diejenigen zu schießen, mit denen man Frieden schließen müsste, um einen nicht optimalen Zustand zu verbessern.
Grace Slick 213
Gast
Stimmt, man sollte nicht nur Israel kritisieren, sondern auch andere Staaten, die mit ähnlichen Vergehen gegen das Völkerrecht und die Menschenrechte auffallen.
Dies gilt vor allem all jenen Staaten, die zu Hauf Militär- und Finanzhilfe, gar für den Atomkrieg einsetzbare U-Boote geschenkt bekommen.
Hier darf nicht einseitig auf Israel geschaut werden!
Auch kann man nicht sagen, "Israel brütet dort seine eigenen Gegner aus", denn mit "Brüten" verbindet man etwas wie Fürsorge und Pflege.
Da hat sich Augstein augenscheinlich in der Wortwahl vergriffen.
So, Nochmal:
Gast
Diejenigen, die ständig Israel, israelische Politik und Judentum gleichsetzen, das sind die Scharfmacher, für die ist selbstverständlich jegliche Israelkritik über "ähm, vielleicht könnte man mal über die Paläst.. -nicht?, na gut, tschuldigung" hinaus Antisemitismus in direkter Linie des 3.Reiches.
Ja haben die sie denn noch alle???
Grass und Augstein differenzieren, und das passt nicht, weil es fordert, Antworten zu geben.
Was glaubt Ihr denn, wo die Sympathiewerde für Israelis ausserhalb der USA, und nicht nur in Europa, liegen?
Und an wem das wohl liegen könnte?
Wie gesagt: hoffentlich bekommt die nicht-extremistische Mehrheit der Israelis den Arsch mal hoch, damit das Bild zurechtgerückt wird!
Was in den besetzten Gebieten- gilt das Völkerrecht und UN-Resolutionen über das Verlassen besetzter Gebiete nicht für alle?- geschieht, ist nahe am Völkermord. Das weiß ich aus erster Hand.
Zu den Angriffen auf Israel von dort:
Bitte mal Todeopferzahlen auf beiden Seiten gegenüberstellen, dann schmilzt das Argument zusammen.
Was erwartet man denn von eingesperrten, gequälten Menschen?
Das Sicherheitsbedürfnis für Israel ist nachzuvollziehen, aber mit ständigem Über-die-Stränge-Schlagen erreicht die israelische Politik genau das Gegenteil.
Zu verdanken ist dies einflussreichen Größen, die umso mehr oben schwimmen, je zugespitzter sich die Lage gestaltet.
Die zu ändern, ist die Aufgabe vor allem des israelischen Volks
fgh
Gast
" Der Zentralrat der Juden in Deutschland wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern – aus terminlichen Gründen, hieß es dort. "
Salomon Korn hat sich mittlerweile geäußert: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1967702/
GWalter
Gast
Erst Günther Grass jetzt Augstein.....wo bleibt die Meinungsfreiheit ???
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Ich finde, dass seine Vergleiche zutreffend sind.
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Selbst Frau Galinski, die Tochter des ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Deutschlands, sagt dies ....und noch Schlimmeres !!
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Hier soll jemand MUNDTOT gemacht werden, der eine mahnende Stimme für Frieden und Freiheit erhebt.
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Dabei ist es für mich gleich welche Religionen oder Stämme davon betroffen sind !!
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Zum Schluss noch ein passendes Zitat von Goethe:
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„Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“
noevil
Gast
Herrn Broders Einschätzungen sind ja von unermesslichem Wert, nicht wahr? Wie köstlich für ihn, seinen Namen endlich wieder mal gedruckt zu sehen... ergo - gibt es ihn!
Sprachen wir nicht eigentlich von Jakob Augstein? Achja, da war noch ein SWZ, das sich nicht eben mit Ruhm bekleckert hatte mit einer seiner Gedenkstätten.
Aber es geht doch um Herrn Augstein!! Nun gut, dann eben Herr Augstein: Ich stimme Ihnen zu Punkt Vollinhaltlich Noch'n Punkt
hschweizer
Gast
Herrlich! Da hat der Broder aber wieder mal so richtig in ein Wespennest gestochen und die notorischen "Israelkritiker" wie Hühner aufstieben lassen.
Rettet, was noch zu retten ist...
muda
Gast
ist das satire?
Tom Segev, der gerne in deutschland ein buch verkaufen würde und sich nie mit nem verleger anlegen würde.
micha brumlik, der nie eine gelegenheit auslässt
in die medien zu kommen und sicher nicht mal die NSDAP für antisemitisch halten würde, weil das S im parteinamen für Sozialistisch steht.
eine antisemitismus & apfelmus expertin, die ist beraterin der bundesregierung, ho ho ho.
macht euch doch nicht lächerlich taz, euch stinkt bloß das augsteins agenda der euren gleicht und
juden mit selbstverteidigung DROHEN, das dürfen juden nicht, ist böse, pfuj, rechts....
und von wegen SWC ist rechts, welcher NAZI hat das
segev diktiert?
lasst doch alibi"juden" wie segev und brumschlick
in der schublade, kommt dann ehrlicher.
A. Franke
Gast
"humorlos (kann man broder nicht nachsagen)"
Nana, haben Sie mal Broder sich selbst ironisieren gehört?
Humor ist, wenn man über sich selbst lachen kann und sich selbst distanziert betrachten kann und nicht, wenn man andere achso "witzig" durch den Dreck zieht.
Harald
Gast
"Und weil die meisten Altnazis weggestorben sind, hat es sich neue Gegner wie Irans Präsidenteb Mahmud Ahmadinedschad oder Louis Farrakhan, den Anführer der „Nation of Islam“ in den USA, gesucht."
Wie gemein, diese beiden liebenswerten Zeitgenossen als Antisemiten zu schmähen, nicht?
Was "linksliberale Kritiker der israelischen Regierungs- und Siedlungspolitik" stets und kennzeichnend hermetisch ausblenden, ist die Situation, die zu eben dieser Politik Israels geführt hat.
Aufgrund des andauernden Anschlagterrors, mit dem israelische Zivilisten vom Westjordanland aus eingedeckt wurden, mit Tausenden von Toten und Tausenden verstümmelter Überlebender, wurden diese Gebiete besetzt, das Bluthandwerk der Fatah zu stoppen.
Seit dem Rückzug Israels aus dem Gaza wurden von dort über 12.000 Raketen auf den Süden des Landes abgefeuert.
Wer all die Feindseligkeiten und militärischen Überfälle auf Israel seit 1948 außer acht lässt und sich mit nichts anderem als der aggressiven Dämonisierung und Delegitimierung "der israelischen Regierungs- und Siedlungspolitik" beschäftigt - deren/dessen Doppelstandard-Obsession kann doch im Ernst nicht mehr als Kritik bezeichnet werden.
Daß bedrückende an dem in Deutschland herrschen Furor des Antisemitismus ist ja nicht das Schlechtergehen Israels. Keine Sorge. Juden lassen sich nie wieder von Deutschen oder ihren diesbezüglichen Fans á la Mahmud A. auf welche Rampe auch immer befehligen:
Das eigentlich entsetzliche ist die Verrohung des politischen Anstands hierzulande und die erneut massenhaft um sich greifende Verharmlosung und Rechtfertigung des tradiert impertinenten Judenhasses als sogenannte Kritik.
Zurecht ist deshalb Augstein in die "2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" aufgenommen worden. Stellvertretend für die große Masse seiner Follower hierzulande, die wie er, den gesamten Nahen- und Mittleren Osten einzig auf ihr Ressentiment gegenüber dem Dämon Israel reduzieren.
Thierry Blanc
Gast
@Petra Müller
Wir sind alle Antisemiten und wissen es nur nicht.
Der Ausdruck "die ihm zugrunde liegende Befindlichkeit" suggeriert elegant, dass Antisemitismus latent ubiquitär ist. Die "inflationär anmutende Konjunktur" des Wortes ist der indirekte Beweis für dessen Existenz.
In der gleichen Logik wäre die Tatsache, dass das "Protokoll der Weisen von Zion" als Fälschung gesehen wird, der indirekte Beweis für die "Jüdische Weltherrschaft".
Ob "wohlbestallte Söhne von Wehrmachtsangehörigen" das Sicherheitsbedürfnis der Israelis besser verstehen als israelische Politiker, die Kriege für Wählerstimmen führen, bleibe dahingestellt.
Kaboom
Gast
Broders geistige Ergüsse befinden nach wie vor auf Niveau der St-Pauli-Nachrichten. Das, was der Mann produziert, ist - im besten Fall - Schmuddel. Wieso nimmt irgend jemand den Mann ernst?
mehrdad
Gast
klar gibt es keine antisemiten.
die tatsache, dass juden in deutschland ihre kippas verstecken müssen, oder, dass synagogen und jüdische schulen/kindergärten wie festungen aussehen müssen, ist natürlich "israelkritik" bedingt.
oider nehmen wir linke kreise, die einen boykott israels fordern, während sie blutrünstige regime wie im iran, syrien oder diktaturen wie norekorea oder kuba leidenschaftlich verteidigen.
verhältnise wie in frankreich, wo täglich juden angegriffen oder gar kleine jüdische kinder aus 1 meter entfernung erschossen werden, haben wir "noch" nicht. auch nicht verhältnise wie in schweden, wo in malmö linke und muslime gemeinsam die letzten juden aus der stadt vertreiben.
aber wir sind nicht weit von solchen verhältnisen entfernt. da braucht nur ein muslim-schläger etwas fester zuzuschlagen und auch deutschland hat wieder tote rabbis.
und nun raten sie mal, wer diesen judenhass anfeuert. es sind hetzer wie augstein, die durch folgendes auffallen, wenn sie über israel=juden berichten:
besessenheit, 100% negative blickrichtung, 100%ige einseitigkeit und krankhafte verschwörungstheorien (israel schuld an probleme der schlecker-frauen und unruhen in der arabischen welt).
die beschneidungsdebatte zeigt deutlich, dass die schonzeit mit den juden vorbei ist.
dieselben arschlöcher, denen es z.b. am arsch vorbeigeht, wenn mütter oder werdende mütter ihre rauchen und saufen, kümmern sich plötzlich nach 70 jahre mit kreuzzügler-eifer um das "wohl" der jüdischen kinder, wie ihre vorfahren sich vor 70 jahren um deren "wohl" gekümmert haben.
Stefan Meixner
Gast
Wie auch schon in einem guten Kommentar in der taz mitgeteilt: die Liste vom SWC listet mitnichten "Antisemiten" sondern "antisemitsche/antiisraelische Verleumdungen" auf.
Dieser Artikel ist allerdings wirklich überflüssig. "Experten" zu fragen, die nicht wissen um was es geht, ist komplett sinnfrei. Wenn das noch jemand schreibt, der die Liste offensichtlich nicht gesehen, und wenn doch, nicht verstanden hat - dann wird's albern, weil dann nur noch über Vorurteile diskutiert wird - was übrigens Herr Augstein mit Freude tut und in seinem Freitag von Atomubooten (ohne Bindestrich) phantasieren lässt, die die israelische Regierung in Deutschland angefordert hat. Nur hat Deutschland den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und hat deshalb noch nie Atom-U-Boote produziert. Der elastische Umgang mit der Wahrheit ist eben ein Merkmal von Augstein - aber er hat ja auch nur ein Meinungsmagazin. Da muss man sich ja nicht an die Tatsachen halten. (Spannenderweise taucht die Passage ausgerechnet in dem Artikel auf, in dem er sich gegen den Vorwurf des SWC verteidigt. O hättest Du geschwiegen....)
Ignaz Quadratwurzel
Gast
Schaumschlägerei die leicht zu erkennen ist, auch wenn dieser Augstein nicht viel mehr Hintergrundwissen über den Nahen-Osten haben sollte,
als erkennbar der Broder und der Graumann hat bzw. zur Schau stellen.
Im Gegenteil folgt Augstein den unseeligen Gleichsetzungen von Juden und „Israel“, die von den beiden letzteren mit unguter Absicht veranstaltet werden, und damit ist er nicht allein.
Und darf es erlaubt sein, die Politik des israelischen Staates als bedrohlicher für den Weltfrieden zu halten, als etwa die des Iran?
Was ist Antisemitismus?
Noch nicht einmal ein geäußerter Wunsch, der Staat Israel sollte aufgelöst werden, wäre als "Antisemitismus" zu werten,
denn dies ist kein irrationaler Hass auf Juden einzig aus dem Grund, weil sie Juden sind.
Dem wäre eigentlich nichts hinzuzufügen.
Der biedere Augstein aber, ist weit von solch einer Forderung entfernt und die Bemühungen.
"Doppelstandards, Dämonisierung und Delegitimation" zu liefern,
gehören gegenüber den Palästinensern, der Fatah und insbesondere gegenüber der Hamas zur Routine.
Darüber muss geredet werden und warum man sie auch in der Bundesrepublik benutzt, um die eigene Untätigkeit und das Schweigen gegenüber den Kolonialverbrechen im Nahen-Osten zu rechtfertigen.
Es geht also dem SWC nicht um "Antisemitismus" sondern darum, den Palästinensern ihre Rechte weiterhin vorzuenthalten.
R.J
Gast
Wenn es keine Antisemiten gibt, so muss man sie erfinden, so lautet das Mott
Es mag sein, dass unter den 10 auf der Liste auch ein paar Spinner sein könnten - ob davon aber nicht weit mehr im israelischen Staat zu finden sind, sollte nicht debattiert werden brauchen
Aber wenn das Renommee dieses Institut angesprochen werden soll, dann doch wohl mit der Aussage, dass dies schon wegen seiner Entscheidungen und Angriffe gegen Personen - Theodorakis, Dierkes etc. - auch in den letzten Jahren als die einer dümmlichen Prppagandainstitution für den Zionistenstaat war.
Ein „Toleranz-Museen“, soll das SWC immer noch in west-Jerusalem errichten wollen?
Ist es nicht das, welches Teile des ältesten muslimischen Friedhofs im gesamten Nahen-Osten unter sich begraben und für immer zerstören soll.
Wikipedia jedenfalls hält dazu Einträge vor:
"Das Wiesenthal-Zentrum plant auch, ein „Museum der Toleranz“ in Jerusalem zu errichten. Dafür soll ein islamischer Friedhof zerstört werden. Das Projekt ist daher umstritten"
http://de.wikipedia.org/wiki/Museum_der_Toleranz
Sagt dies nicht genug über die "Toleranz" des SWC?
Petra Müller
Gast
Vielleicht hat der Begriff Antisemitismus nur deshalb eine inflationär anmutende Konjunktur, weil die ihm zugrunde liegende Befindlichkeit bedauerlicher Weise unverändert ein Massenphänomen darstellt.
Vielleicht ist auch Herr Augstein in dieser Hinsicht einfach zu bewerten als typischer Deutscher und Durchschnitt, und nicht als der durchgeistigte Spross eines verdienten Publizisten, der er zweifelsohne auch noch ist.
Vielleicht liegt die Arglistigkeit nicht in Begriffen wie Rassismus, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, und vielleicht werden die sprachlichen Fallen nicht bei den Mahnern und potentiellen Opfern aufgestellt, sondern ergeben sich ganz natürlich und von selbst.
Vielleicht ist die Annahme, wohlbestallte Söhne von Wehrmachtsangehörigen könnten mal frisch von der Leber weg das Sicherheitsbedürfnis von Juden in Tel Aviv oder Haifa taxieren und für zu gross befinden, schlicht eine Unverschämtheit sonder gleichen.
Peter Nilreb
Gast
Antisemitismus ist auch, alle Juden mit der Politik eines bestimmten Staats in dieser Welt zu identifizieren, so als seien sie untrennbar seine Bürger oder stünden angeborenermaßen hinter dessen Politik. Genau dieser Meinung hat sich Augstein aber nie angeschlossen. Wer ist folglich Antisemit?
Solange diese Gleichsetzung als politisch korrekt gilt, anstatt, gerade auch im Hinblick auf die Politik dieses Staats, als antisemitisch gebrandmarkt zu werden, ist der Kampf gegen den Antisemitismus gänzlich aussichtslos, auch der des Simon Wiesenthal Centers. Aber immerhin war es bislang respektabel. Damit ist es nun leider auch vorbei. Es ist nicht mehr ernst zu nehmen.
vergessene Liebe
Gast
Diese ganze Debatte um Jakob Augstein ist- im Sinne eines jeden Geistes von `VERNUNFT´ voll daneben...
Die moralisch- ethisch- vernünftigen Axiome der Debatte sind... durch die Ereignisse in der Zeit...
irgendwie `negiert´.
Was bleibt... ist der Wert der Debatte als ein historisches Ästhetisches Phänomen, oder als eine Art `Kunstwerk´, welches im Sinne der säkulären Auflärung Reflektion erzwingen könnte!
Eine intakte männliche Vorhaut als Bedingung männlich-menschlicher sexueller sensibler Empfindsamkeit gegenüber dem weiblich-menschlichen Geschlecht... hat nichts mit Antisemitismus zu tun!
rene s
Gast
Es ist bald vorbei mit Broder. Der RBB hat seine Sendezeit gestrichen (als Reaktion des Broder/Augstein Eklats) und auch die Springer Presse wird dies nur noch eine Zeit lang ignorieren können. Wenn selbst schon der Zentralrat der Juden sich bemüht eine direkte Stellungnahme zu vermeiden..
Die Taz hat sich ebenfalls ins verdiente Abseits manövriert. Wir erinnern uns an zwei vergangene Artikel, die versuchten Augstein zu diffamieren. Jetzt wird er übergreifend in Schutz genommen und die Taz versucht sich in Schadensbegrenzung. Doch dafür ist es zu Spät! Ich gelobe nochmals: Nie wieder wird es mir einen Cent Wert sein euren feigen Meinungsjournalismus zu fördern. Nie wieder möchte ich Euer Meinungsblatt lesen. Ihr habt einen sehr treuen Leser verloren - für immer.
Der wahre Journalismus findet woanders statt. Karma.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15615
http://www.zeit.de/2012/02/augstein-antisemitismus-vorwurf
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/antisemitismus-vorwurf-eine-offene-gesellschaft-12011369.html
http://www.berliner-zeitung.de/kultur/antisemitismus-broder-diffamiert-augstein,10809150,21374630.html
http://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/ist_jakob_augstein.html
Jengre
Gast
Da sieht man mal, was der selbstgefällige, leichtfertige Broder mit seinen polemischen Sauereien anrichtet. Daß er jetzt auch noch als ernstzunehmende Quelle dient, müßte eigentlich ihn selbst erschrecken.
Darth Vader
Gast
Das linke Medienimperium schlägt zurück. Daniel Bax ist da genau der Richtige. Einer der "Experten". Wahrscheinlich weiß er auch nicht worum es geht, "...kennt weder Jakob Augstein noch die Liste...", aber er kennt jemand, derBroder noch aus den 80er Jahren kennt. Also selbst ein "Experte". Wer "Experten" hat braucht keine Argumente.
Simon Wiesenthal memoriam
Gast
Ein Lager ist das besetzte Gebiet im Gazastreifen wirklich: Das weiss jeder Zeitungsleser weltweit. Das Wort "Lager" ist für den Gazastreifen zutreffend! Jakob Augstein hat nicht von einem Konzentrations- oder Vernichtungslager (KZ) geschrieben.
Die Kampagne gegen ihn ist der übliche Lobbyismus, -ismus -ismus -ismus ... Sehr schade und traurig, denn das ist nicht im Sinn von Simon Wiesenthal, der wirklich die Nazis jagte und sie von ihren Gegnern unterscheiden konnte.
Die obskure Lobbyisten-Stiftung in den USA, die Simons Erbe zu Unrecht okkupiert hat, fördert die Nazis, weil sie von ihnen ablenkt. Wie tief muss der Staat Israel noch sinken, bis er sich besinnt?!
Gerald
Gast
Segev kennt weder Jakob Augstein noch die Liste. Aber er kennt Broder noch aus den 80er Jahren,
Na prima, dann ist er ja absolut qualifiziert hier mitzureden..
Aber ernsthaft: diese Diskussion zeugt die Linke so wie sie wirlich ist: komplett humorlos (kann man broder nicht nachsagen), weitgehend unfaehig zur Selbstreflektion oder Selbstkritk und vellig unfaehig die lage in Israelzu verstehen. Reine Wohnzimmersesselperspektive. Einige der Saetze die hier in den Artikeln in der taz gestanden habe (Selbstimpraegnierung der israelischen Regierung usw.)koennten genau so auch in irgendwelchen rechtsaussen-Postillen stehen, was sagt uns das denn?
Aber, bitte weite so. Die LInke verschwindet in der Unwichtigkeit
hoffentlich
Gast
kriegen die Israelis- die Mehrheit, die nicht voll verblödet die Wir-haben-jedes-Recht-für-alles-für-immer-weil-wir-sind-die-Guten-Scheuklappen aufhat, den Arsch mal hoch, statt sich weiter von Extremisten in der Welt vertreten zu lassen.