piwik no script img

Antisemitismus-Vorwurf gegen AugsteinBroder sagt Sorry

Henryk M. Broder hat sich für Dramatisierungen in der Auseinandersetzung mit dem Journalisten Jakob Augstein entschuldigt. Einiges sei „vollends daneben“ gewesen.

Tappt auch mal in Fallen: Publizist Henryk M. Broder. Bild: dapd

BERLIN dpa | Der Publizist Henryk M. Broder hat sich für „Dramatisierungen“ in seiner Auseinandersetzung mit dem Journalisten und Verleger Jakob Augstein entschuldigt. In einem Beitrag, der bei Welt online veröffentlicht wurde, nimmt Broder den Vergleich Augsteins mit dem nationalsozialistischen Politiker Julius Streicher zurück. „Das war vollends daneben“, schreibt Broder.

„Jakob Augstein ist weder ein kleiner noch ein großer Streicher, er verlegt nicht den Stürmer, sondern den Freitag, er ist verantwortlich für das, was er heute macht, und nicht für das, was er in einem anderen Leben möglicherweise gemacht oder nicht gemacht hätte.“ Er habe solche Dramatisierungen bei anderen immer kritisiert, schreibt Broder. „Und nun bin ich in dieselbe Falle getappt. Dafür entschuldige ich mich. Und nur dafür.“

Broder hatte Augstein als „kleinen Streicher von nebenan“ bezeichnet, „der nur Dank der Gnade der späten Geburt um die Gelegenheit gekommen ist, im Reichssicherheitshauptamt Karriere zu machen“.

Das amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum hatte Augstein auch unter Hinweis auf Äußerungen Broders auf ihre Liste der zehn schlimmsten Antisemiten der Welt gesetzt. Inzwischen hat auch das Zentrum diesen Vorwurf differenziert.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

35 Kommentare

 / 
  • KA
    Klare aus dem Norden

    Hintergründe zu wissen, ist wichtig!

    Hier erst einmal: Broder ist nie ein Mitglied der Antisemitismusforschung der Bundesregierung gewesen, wie er angeblich dem SWC angegeben hat. Heute erhielt ich die Mail, dass er dort NICHT (So auch geschrieben) mitgewirkt hat.

    Interessant nicht wahr?

    Des weiteren sollte man unbedingt ein Interview mit Moshe Zuckermann lesen.

    Und jetzt ganz wichtig!!!

    "Juden wie Broder bewegt wohl eine andere Form der Schuld: die Tatsache, dass sie es lebensgeschichtlich selbst nicht geschafft haben, sich in Israel eine Existenz aufzubauen. Viele von ihnen, die es versucht haben, sind kläglich gescheitert. Es kommt aber etwas anderes hinzu: Weil sie auf Israel so heftig projezieren, ist das, was Israel verbricht, eine schwere narzistische Kränkung für sie. Daraus stricken sie sich dan die ideologische Form der Bewältigung, eben den Antisemitismus-Vorwurf."

    Mit anderen Worten: Broder ist neurotisch mit Israel verstrickt. Sein Flehen nach Anerkenntnis in Israel wurde abgelehnt (er ist gescheitert). Nun versucht er diese Ablehnung durch "Verfolgung" sämtlicher Antisemiten in Anerkenntnis umzumünzen.

    Krank ne?

  • J
    Journalist

    Broder ist viel zu sehr von seiner eigenen Meinung überzeugt und merkt gar nicht, wie er sich beim Versuch, andere vorzuführen ständig selbst widerspricht und sich noch weiter unglaubwürdig macht.

  • G
    grouchomarx

    @ e.a

    Ich denke nicht, dass Broder "ein bisschen Redlichkeit mit dieser Entschuldigung gewonnen hat". Wer sich entschuldigen will, macht das kurz, knapp, leise. Und hält – auch bei weiter bestehendem Streit - erst mal inne. Er betet aber nicht eine Litanei herunter, dass auch andere beleidigen täten, es überhaupt viel Unrecht auf der Welt gäbe, insbesondere aber solches auch ihm schon angetan worden sei. Auf dass jeder erkenne wie großherzig – eigentlich überflüssig – die Entschuldigung ist.

     

    Wahrscheinlich war Broder sich durchaus bewusst, dass er insofern Unsinn geschrieben hat. Wenn er sagt, der moderne Antisemitismus komme subtil, vornehm daher, geht das nicht zusammen mit "kleiner Streicher"¸ potenzieller Karrierist im Reichssicherheitshauptamt. (Ebenso wenig mit "antisemitische Dreckschleuder", "lupenreiner Antisemit" und dem Pädophilenvergleich, wofür Broder sich nicht entschuldigen mochte.)

    Geärgert hat Broder, dass Augstein auf seine Polemiken nicht eingegangen ist. Und es deshalb unverhohlen darauf angelegt, von ihm verklagt zu werden. Indem er ihn vom "Salonantisemiten" zu einem "kleinen Streicher" u.s.w. befördert hat. In der Hoffnung, er könne vor Gericht seine Einwände gegen Augsteins Israelkritik aufführen.

     

    Ein Anwalt könnte ihm jedoch klar gemacht haben, dass es wohl so kaum laufen würde. Das Gericht würde (im Hinterkopf auch, dass Broder es mit aller Gewalt auf einen Prozess angelegt hat) feststellen: "Egal wie unzutreffend Herrn Augsteins Israelkritik sein mag, die o.a. Anwürfe Herrn Broders sind reine Schmähkritik, bei der die Herabsetzung der Person, nicht aber die Sache im Vordergrund steht. Zumal Herr Augstein Herrn Broder in keiner Weise persönlich angegriffen hat." Schlimmer noch, wenn das Gericht hätte verlauten lassen: "Die Behauptung hinter einer Israelkritik, ja auch hinter Antizionismus verberge sich Antisemitismus, ist notwendigerweise bloße Meinung, wenn nicht reine Spekulation. Als Tatsache ist sie kaum zu beweisen."

  • G
    grouchomarx

    Broders Rückzug halte ich für sehr gequält. Vor Gericht hätte er unspektakulär verloren, aus formellen Gründen nicht einmal Gelegenheit gehabt, ordentlich auf die Kacke zu hauen. Darüber hinaus wird ihn geärgert haben, dass nicht nur, speziell aber ein Samuel Korn ihn noch länger ernst nehmen wollte (in Broders Worten "weniger lustig war, dass Korn mich quasi für verrückt erklärte") Nur wenige – einschließlich jüdischer – Publizisten sind Broder beigesprungen, dies wird selbst einen Rechthaber wie ihn ins Nachdenken getrieben haben.

     

    Am Ende hätte es noch dicker für Broder kommen können. Augstein ist ja nicht irgendein Piesepampel, sondern – ungeachtet seiner linksliberalen Positionen – ein manierlicher Angehöriger der deutschen Bourgeoise. Die dann nicht nur Augsteins Freund Blome, sondern auch Friede Springer, Matthias Döpfner & Co mit der Frage genervt hätte, warum Springer einer Krawallschachtel wie Broder jede Rotzigkeit durchgehen lässt. Und nur auf die "Achse der Guten" verwiesen zu sein, das wohl ist Broders schlimmster Alptraum.

  • S
    SomaRiot

    @ "keinen Fussbreit": Ich muss Sie ja irgendwo getroffen haben. Ich fühle mich übrigens nicht geehrt durch die Bezeichnung "faschistoides Element" (Elemente können eliminiert werden, oder welche kranke Phantasie spinnt in Ihrem Hirn herum?). Da Sie Ihr intellektuelles Niveau aber recht offen zur Schau tragen, trifft mich das auch nicht besonders.

     

    Wenn Sie wissen wollen (natürlich nicht, Sie wissen ja schon alles), was ich von Broders Entschuldigung halte: Ich finde sie sehr gut, in Tonfall und Umfang geradezu erstaunlich feinfühlig.

     

    Auch nicht verwunderlich, dass so getan wird, als würde er seinen sachlichen Antisemitismusvorwurf gegen Augstein zurücknehmen. Das tut er selbstverständlich nicht und hat auch keinerlei Anlass dazu.

     

    Den Hass gegen seine Person wird er damit natürlich nicht beseitigen.

  • PM
    Petra Müller

    Man sollte den Originalartikel Broders in der Welt lesen. Hier macht er vor allem noch mal deutlich, worum es ihm bei den Angriffen auf Augstein eigentlich gegangen ist. Und wenn man das verstanden hat, erschliessen sich auch die Gründe für die polemische Herangehensweise Broders vollständig. Natürlich ist Broder kein wutschnaubender Rumpelstilz, dazu ist er viel zu intelligent. Und natürlich liegt seiner aktuellen eskalativen Provokation ein gewisses Kalkül zugrunde, ebenso seiner nachmaligen Entschuldigung.

     

    Was ihn umtreibt, ist die Selbstverständlichkeit, mit welcher von Leuten mit einem bestimmten Hintergrund (links, weltoffen, telegen, gutsituiert) angenommen wird, sie würden per se eine differenzierte Meinung zu allem haben, also auch zum Judentum, respektive zum Staate Israel. Einer wie Augstein legt nahe, er habe alles aufgearbeitet, was es da aufzuarbeiten gibt an Schuldgefühlen. Broder stellt dies, und hier ist er wirklich ein einsamer Prophet, infrage. Er stemmt sich gegen die Selbstverständlichkeit und obnötigt, nochmal hinzugucken, ob wir wirklich alle alles klar haben mit unserer jüngeren Vergangenheit.

     

    Er hat recht, das ist eminent wichtig. Nicht nur auf die mit den Glatzen und Schnürstiefeln gucken, sondern zunächst, wie sich das auch gehört, auf sich selbst. Broder hält eine notwendige Debatte am Leben.

    • @Petra Müller:

      Erfrischend. Die Autorin dieses Kommentares bedient sich des Verstandes und will nicht gleich auf alles draufhauen.

  • K
    keinenFussbreit

    Nun ja, Broders "später Einsicht" liegt möglicherweise die Erkenntnis zu Grunde, dass eine solchermaßen undifferenzierte und ins persönliche, verleumderische gehende Verwendung des Anitsemitismus-Begriffes vor allem der jüdischen Seite schadet.

     

    Bei faschistoiden Elementen wie "SomaRiot", die sich unter einem solchen "Rückzieher"-Artikel freilich nicht melden, darf man auf diese Einsicht vergeblich hoffen. Aber vielleicht ist der bereits entstandene Schaden ja auch in seiner Absicht.

  • W
    wauz

    Ein bisschen zurückrudern

     

    Salomon Korn hat die Marschrichtung vorgegeben: Henryk M. Broder ist ein kleiner, dummer Junge, den man nicht so ernst nehmen darf. Jetzt murmelt er mit rotem Kopf eine kleine, verklemmte Entschuldigung, und alles ist gut.

    Tatsächlich ist etwas gut: Vielen ist jetzt deutlich geworden, dass das Simon-Wiesenthal-Centrum mit dem Anliegen Simon Wiesenthals nichts mehr gemein hat. Sondern lediglich ein propagandistisches Instrument einer ganz bestimmten politischen Richtung und der dazugehörigen Regierung ist.

  • I
    I.Q

    Ich freue mich schon richtig auf die Liste des SWC für das Jahr 2013.

     

    Ob man da wieder auf Broders Empfehlungen wird zurückgreifen wollen?

  • T
    treibsand

    Was lernen wir?

     

    Nur, weil ich anderer Meinung bin als du, muss ich dich nicht gleich Hitler/Goebbels/Streicher nennen.

  • R
    reblek

    Broder "entschuldigt sich". Ja, das ist einfach, wie wir spätestens seit Guttenberg wissen. Schwieriger ist es "um Entschuldigung zu bitten". Die hat der Doktorvater Guttenberg nicht gewährt. Weshalb Broder möglicherweise erst gar nicht bei Augstein vorstellig geworden ist. Er ist schlicht und ergreifend ein maßloser Knallkopp, der sich einbildet, er dürfe für den Semitismus mit jeder Waffe schlagen, schießen und stechen. Wer ihm dabei zusieht oder -hört, ist selbst schuld.

  • B
    berrichon

    Interessant, diese Arroganz in eine Entschuldigung eingehuellt.....

  • I
    ion

    In welcher Variation auch immer (Henryk M. Broder):

     

    "Ich entschuldige mich";

    "Dafür entschuldige ich mich.";

    "Dafür entschuldige ich mich. Und nur dafür.";

     

    ER: H. M. Broder, gehört zu den unzähligen, arroganten Typen*, die:

    ‘SICH entschuldigen’

    und nicht beim eigentlich zu Adressierenden:

    ‘um Entschuldigung bitten’.

     

     

    *): Cf. themenkontextuell auch Deniz Yücel betreffs seines Artikels:

     

    «Der Ausländerschutzbeauftragte» vom 06.11.2012;

    [https://www.taz.de/Kolumne-Besser/!104949/],

    später (in abgeänderter Fassung):

    [https://www.taz.de/!104949/]

     

    Und von ebenjenem bezugnehmend im:

     

    taz Hausblog

    «Thilo S.: Klarstellung»,

    von Deniz Yücel am 16.11.2012 um 16:02;

    Exzerpt:

    "Soweit ich also missverstanden worden bin, entschuldige ich mich ausdrücklich."

     

     

    Inzwischen alles ‘entschuldigt’, indem man die vorbezeichneten Yücel-Elaborate samt Leserkommentare aus den taz-websites löschte, sperrte.

    Und stattdessen ließ man sich in der taz wiederholt und bestenfalls eher substanzlos über eine vorgebliche ‘Troll’-Problematik betreffs der Leserkommentarfunktion aus.

     

    Eher wäre derlei Autoren der Zugang zu Massenmedien zu sperren oder eben nur sehr kontrolliert zu gewähren – aber wie löscht man einen Henryk M. Broder und v.a.: die Folgen seines Agierens?!

  • S
    sol1

    @ Ihr Name (wird angezeigt)

     

    ///Ebenso hat das Simon Wiesenthal Center Augstein nie auf eine Liste mit den "zehn schlimmsten Antisemiten" gesetzt.///

     

    Als Begründung hat das SWC genau jene Formulierungen von Broder herangezogen, die er nun kleinlaut zurückgezogen hat: "kleiner Streicher", "lupenreiner Antisemit", "Karriere im Reichssicherheitshauptamt".

     

    Wer da immer noch glaubt, Broder und dem SWC ginge es um die Sache und nicht um die Verleumdung von Personen, der ist entweder extrem naiv, oder er gehört zu jenem "Netzwerk von Haßpredigern" (Boris Palmer), für das Broder die Stichworte liefert.

  • S
    sol1

    Kann irgendwer den Schwätzer Broder ins Dschungelcamp einliefern? Am besten zusammen mit dem Schwachkopf Bushido, der auf seinem Twitter-Profil Israel von der Landkarte streicht:

     

    http://www.sueddeutsche.de/politik/twitter-profil-von-rap-musiker-bushido-praesentiert-nahost-karte-ohne-israel-1.1570823

  • E
    EstablishmentBlues

    Ich dachte immer, das Wiesenthal Center sei eine respektable Einrichtung, die sich verdient gemacht um die Aufspürung von Verbrechern. Aber ihre seltsame Liste ist ja wohl ein Witz. Die Zitate, die Augstein des Antisemitismus überführen sollen, sind nur berechtigte Kritik. Mit so einem Unsinn verspielt man schnell seine Glaubwürdigkeit. Auf mich wirkt der Laden jetzt bisschen wie ein Lobbyverein, und denen glaubt man nichts...

  • MH
    Marco Hoffmann

    Wutschnaubende Gadna-kids sind immer ein Zeichen, dass man ins Schwarze getroffen hat. Dank an R.J,.

     

    "

    d as s Ih r an t ii s rae l i s c he s Gegeifer noch primitiver ist als

    "

    ( 12. 01. 2013 16: 40 UHR von D. J. )

     

    Auch in anderen Kommentaren wird der gescheiterte Versuch der Gleichsetzung von Israelkritik mit Antisemitismus aufgewärmt.

     

    "

    als an ti s e mi t is c h / an ti - i s rae l is c h

    "

    ( 12. 01. 2013 15: 16 UHR von MÖP)

     

    Das hat es wirklich kurzzeitig als EU-Irgendwas offiziell gegeben, könnte 2007+ gewesen sein. Ich erinnere mich an einen jubelnden Kommentator, er habe schon immer gewusst, Möllemann sei ein Antisemit. Nicht viel später wurde diese EU-irgendwas wieder eingestampft (vermutlich ohne Entschuldigungsbitte an die Möllemanns - Mitgefühl war gestern).

     

    Ich hoffe, die ip-adressen werden geloggt! http-request-headers und dann ripe.net abfragen oder so, im apache log wühlen ist selbst bei exakter uhrzeit mit hundert Einträgen/sekunde schwierig und die polizeianfragen kommen garantiert (auf fax bestehen).

  • G
    Gonzi

    Da ist er wieder der Broder, aber was hat ihn nur bewogen so einen "Rückzieher" zu machen?

     

    Eine Streicherverharmlosung wird ihn weniger gestört haben, denn wenn man seinen Beitrag in der "Welt" liest, wird eher deutlich,

    er möchte sich selbst irgenwo zwischen Napoleon und Herbert Wehner angesiedelt sehen.

  • E
    e.a.

    Ich halte nicht viel von Broder. Aber ein bisschen Redlichkeit hat er in meinen Augen mit dieser Entschuldigung gewonnen. Jetzt versteht er vielleicht auch das Verlangen vieler, alles mit NS-Deutschland zu vergleichen und dass sich solche Vergleiche öfters bieten als man glaubt.

  • D
    D.J.

    @R.J.

     

    mag sein, dass Augstein kein Antisemit ist. Mag sogar sein, dass Sie keiner sind. Ändert aber nichts daran, dass Ihr antiisraelisches Gegeifer noch primitiver ist als das von Augstein.

  • I
    Ighz

    "Eine zivilrechtliche Klage Augsteins wegen Rufmord mit Kapitalschaden ist in Anbetracht von Broders langem hartnäckigen Beharrens und den globalen Auswirkungen bis dato und in den Geschichtsbüchern möglich und nötig."

    Worin besteht denn Augsteins "Kapitalschaden"?

    Betsteht er darin, dass er seine mediale Präsenz gesteigert hat, oder darin, dass ihn von FAZ bis taz und Zentralrat der Juden alle vom Verdacht des Antisemitismus freigesprochen haben?

  • IN
    Ihr Name (wird angezeigt)

    Der Artikel ist mal wieder ein Musterbeispiel, warum Journalismus oft so eine eklige Sache ist.

     

    Broder entschuldigt sich für polemische Übertreibungen in der Auseinandersetzung mit Augstein. Durchaus zurecht. Den Vorwurf, ein antisemitisches Bild von Israel zu verbreiten zieht Broder aber explizit nicht zurück. Auch das zurecht. Wird aber nicht erwähnt.

     

    Ebenso hat das Simon Wiesenthal Center Augstein nie auf eine Liste mit den "zehn schlimmsten Antisemiten" gesetzt. Insofern kann es diesen Vorwurf auch nicht "differenzieren", wie der Artikel es darstellt. Die Liste heißt, auch wenn das kaum irgendwo so steht: "2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs".

     

    Durch diese Auslassungen und Verfälschungen (in Kombination mit der Überschrift: "Antisemitismus Vorwurf gegen Augstein: Border sagt Sorry") wird nun der Eindruck erweckt, der Antisemitismus-Vorwurf sei von Broder und em SWC im Wesentlichen zurückgezogen worden, da nicht haltbar.

     

    Statt also über den Stand der Auseinandersetzungen korrekt zu informieren wird durch gezielte Auswahl und leichte "Anpassungen" der Fakten Politik betrieben. Es wird weiter am inzwischen dominanten Bild des seriösen Journalisten Augstein gestrickt der von überreagierenden, moralistischen jüdischen Israel-Lobbyisten verleumdet wird, welche aber glücklicherweise von der geschlossen empört reagierenden deutschen Öffentlichkeit ausgebremst und zurückgepfiffen wurden.

     

    Die oben genannten Fakten sind dem Journalisten sicher bekannt (sonst hätte er oder sie den Beruf tatsächlich komplett verfehlt). Als karriereorientierter Journalist braucht man aber nun einmal ein feines Gespür dafür, aus welcher Richtung momentan politisch der Wind weht und passt Gesinnung und Inhalte dann dementsprechend an.

     

    Hier für alle zum Nachlesen:

    http://www.welt.de/kultur/article112708625/Das-war-nicht-hilfreich-Ich-entschuldige-mich.html

     

    http://www.wiesenthal.com/site/apps/nlnet/content2.aspx?c=lsKWLbPJLnF&b=4441467&ct=12697485#.UPF71_JJaPc

  • M
    MÖP

    Das SWC hat AUgstein nie als antisemiten beszeichnet, sondern bezeichnete nur seine äußerungen als antisemitisch/anti-israelisch. deswegen hat sich das swc auch nicht von ihrer aussage difereniert sondern nur noch einmal auf den ursprünglichen charakter der aussage hingewiesen. vgl hierzu auch http://www.publikative.org/2013/01/10/deutschland-kein-antisemitismus-nirgendwo/ und http://www.bildblog.de/45022/von-antisemiten-und-antisemanten/ ne diferenziertere berichterstattung seitens der taz wär durchaus angebracht

  • V
    vic

    So, Broder hatte die ersehnte Medienpräsenz, nun ist Broder zufrieden- eine Zeit lang.

  • HM
    Hans Müller

    Broder sieht meines Erachtens Menschen deutscher Ethnie als weniger Wert an, aufgrund ihrer Ethnie. Durch die Abgrenzung erhebt er sich selbst. Das ganze verklausuliert er dann irgendwie und gibt an es mit guten Zielen zu verbinden.

  • KK
    Karl K

    Ja, wie? -,Hendrik M. Broder - schwächelt?

    Müssen wir uns Sorgen machen - alte Hütte?

     

    Ach so …" Nur dafür"; kein kleiner Streicher - mehr!

    Na dann - is ja alles gut! Alter Trapper in der Bärenfalle;

    aber sonst alles wie gehabt. Danke. Echt getz mal.

    Alles Freibank.

  • R
    R.J

    Er will wohl etwas von dem zu retten versuchen, was er in den letzten Tagen an Einfluss- und an weiterem Reputationsverlust sich wohlverdient erarbeitet hat.

     

    Doch dieser Hetzer sollte sich besser bei den Palästinensern entschuldigen.

    Denn auch sein Wirken hat dazu beigetragen, dass auch im letzten Jahr wieder Hunderte von ihnen ihr Leben lassen mussten und dem die Bundesrepublik und ihre Regierung hilfreich zur Seite stand. Materielle und seelische Zerstörungen, Plünderungen, Demütigungen, Drangsalierungen eine lange Liste die sich da anschließen ließe.

    Er hat dazu beigetragen, einen dummdreisten Kolonialstaat, der seine Verbrechen gegen die Palästinenser mit dem Massenmord an Menschen jüdischer Religion oder Abstammung rechtfertigen will, von einer rationalen Kritik herauszunehmen.

    Das ist viel schwerwiegender und verantwortungsloser als sein Antisemitenexorzismus, den er weitgehend zum Füllen seiner eigenen Nichtigkeit betrieben hat.

  • AR
    Antoninus Re

    Och - streicht doch den Broder aus dem Nachrichtenregister. Er wird es weiterhin mit "heißen" Dummheiten, naiv-bösen Unsäglichkeiten und Schmutzeligkeiten versuchen..., immer wieder & wider, so lange ihm jemand Honroar zahlt und er rumknic-, und -kichern kann

    Der Schreibbube sollt doch mal seinen und den israelischen "Semitismus" definieren, wenn er/sie schon immer von Antisemiten und Antisemitismus reden.

    Da fehlte es an jouranlistischen Bassielemente, ob bei Broder oder der israelsichen Regierung (z.B. gegen Grass, der ein Freund des israelischen Volks ist).

  • MH
    Marco Hoffmann

    Broder kann sich nicht selber entschuldigen, er kann höchstens um Entschuldigung bitten.

     

    Reue zeigen ist relevant für das Strafmaß und die Höhe der Entschädigung. Es geht Broder hier mutmaßlich um sein Portemonnaie, eine Sayanim-Tätigkeit ist m.W. im journalistischen Bereich des Artikelschreibens nicht generell strafbar, wäre es im Kölner Ordnungsamt aber schon (da arbeitet Broder aber nicht, der hieß uri Brodsky).

     

    Eine zivilrechtliche Klage Augsteins wegen Rufmord mit Kapitalschaden ist in Anbetracht von Broders langem hartnäckigen Beharrens und den globalen Auswirkungen bis dato und in den Geschichtsbüchern möglich und nötig.

     

    Die Verharmlosung eines gravierenden Unrechts (130 StGB) durch Broder/ Cooper ist zu prüfen.

  • KS
    kleiner Spinner

    Er hat sich nicht bei Augstein, sondern bei sich selbst entschuldigt - und selbst diese Entschuldigung besteht zur Hälfte aus trotzigem Gebrummel.

  • S
    ShirinM

    Broder entschuldigt sich nicht,er tritt noch nach auf seine bekannte Art. Den seine Streicher vergleiche fallen nicht das erste Mal dies hat er schon bei in der Palmer Diskussion gebracht.

    Wie in jeder Schlammschlacht, die Broder geführt hat, spricht er jedem anderen das Recht ab Objektiv zu sein.

    Wäre das Ganze nur ein Streit zwischen zwei Journalisten, könnte man zur Tagesordnung übergehen, das ist aber nicht so, letztendlich sorgt Broder mit seinen haltlosen Anschuldigungen dafür, dass echte Antisemiten sich ins Fäustchen lachen, weil der Begriff schlicht und einfach abgenutzt ist.

    Zum anderen kann man nur um Entschuldigung bitten.

  • D
    D.J.

    Nanu, Broder entschuldigt sich. Hätte ich nicht gedacht, Hut ab. Ich halte ihn für hochintelligent (was ihn von Augstein und den meisten dessen Fans essentiell unterscheidet), mich hat aber seine selbstgerechte Art immer gestört (die er mit Augstein gemeinsam hat).

  • I
    Ingo

    Bei aller Liebe: selbst wenn auch auf SpOn die Einlassung von HMittelinitialB als Entschuldigung bezeichnet wird, das ist sie ganz bestimmt nicht.

    Sieht man mal davon ab, dass sich ohnehin niemand entschuldigen kann, sondern nur darum bitten, wird doch beim Lesen des ganzen Artikels in der "Welt" deutlich, dass das nur die Broder'sche Version eines "Man wird doch noch sagen dürfen ist".

     

    Mit einer echten Bitte um Entschuldigung hat das nichts zu tun.

  • S
    Sebastian

    Wer soll diesem Hetzer noch glauben, mich interessiert es auch nicht mehr was er behauptet, er ist ein Troll. Leider kein guter.

     

    Umzingelt von Antisimiten und Antizionisten, wie hieß der nochmal der Windräder für Riesen hielt?