Anti-Flüchtlingsnachrichten in Schweden: Brexit auf Schwedisch
Eine Aktivistin wehrt sich gegen die „Daily Mail“. Das Blatt habe Zitate von ihr verfälscht, um ein negatives Bild von Flüchtlingen zu zeichnen.

Am Mittwoch war Andréasson Florman in einem Text der britischen Zeitung Daily Mail zitiert worden: „Ich bat sie aufzuhören, aber sie fassten meine Brüste so an, dass es wehtat.“ Ein erfundenes Zitat, so Andréasson Florman: „So was ist nie passiert. Niemand hat meine Brust berührt.“
Die Zeitung habe ganz bewusst ihre Zitate verfälscht und private Bilder von ihrer Facebook-Seite gestohlen: „Alles, um ein Bild zu untermauern, das zu einer Agenda passt, die nicht die meine ist. Und um eine Geschichte zu erzählen, die unwahr ist.“
Die konservative Boulevardzeitung betreibe eine regelrechte Kampagne gegen die schwedische Flüchtlingspolitik, hieß es schon im Februar in einem Rapport der schwedischen Botschaft in London an das Außenministerium in Stockholm: Die Daily Mail versuche, vor dem Hintergrund der Aufnahme von Flüchtlingen in Schweden ein Bild von Kriminalität zu zeichnen, das offenbar die eigene Brexit-Kampagne unterstützen solle. Tatsächlich erschien in den letzten Monaten in dem Blatt eine Reihe von Artikeln, in denen es von falschen Behauptungen nur so wimmelte.
Es sei wichtig, wenn Medien über Gewalt und Übergriffe berichteten, betont Andréasson Florman: „Aber ihr seid Agitatoren und Anstifter.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Schädliche Motorrademissionen
Knatter-Kritiker fordern besseren Lärmschutz
Dem Rasen den Kampf ansagen
„Schafft euren Rasen ab!“
AfD verteilt Ausschüsse im Bundestag
Radikale bekommen, was sie wollen
Tod von Nadja Abd el Farrag
Vom Patriarchat gefressen
Merz’ erste Regierungserklärung
Die Mitte ist leer
Saskia Esken im Gespräch
„Das ist Jagd“