Anti-Covid-Impfstoff: Die Forschung geht weiter

Nur noch Risikogruppen wird ein Booster empfohlen. Derweil wird an einem Impfstoff geforscht, der die Infektion selbst verhindert.

Eine spritze mit Impfstoff wird aufgezogen und von einem blauen Gummihandschuh gehalten

Inzwischen eine gewöhnliche Standard-Impfung: Covid-19-Impfstoff Foto: Sven Hoppe/dpa

BERLIN taz | Anfang Mai veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) seinen letzten Monatsbericht über Impfquoten und Impfwirksamkeit. Es seien kaum noch Änderungen zu vermelden, hieß es zur Begründung. Dem vorerst abschließenden Bericht zufolge wurden in Deutschland seit dem 27. Dezember 2020 insgesamt 192.222.012 Corona-Impfdosen verabreicht.

85,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind demnach grundimmunisiert. 73,1 Prozent bekamen zusätzlich eine Auffrischungsimpfung („Booster“). Unter Kindern und Jugendlichen von 5 bis 17 Jahren sind laut RKI 42,9 Prozent grundimmunisiert.

Das Institut registriert seit November 2022 nur noch wenige Impfungen, die meisten davon zweite Booster für Menschen ab 60 Jahren, dies aber „auf niedrigem Niveau“. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung, also Kinder und Jugendliche eingeschlossen, liegt die Quote der Grundimmunisierung laut Bundesgesundheitsministerium bei 76,4 Prozent.

Ende April hatte die Ständige Impfkommission (Stiko) die Corona-Impfung in die allgemeinen Impfempfehlungen aufgenommen, sie wird nicht mehr gesondert geführt. Empfohlen wird eine jährliche Auffrischung der Covid-19-Impfung nur für Menschen ab 60, bei „relevanten Grunderkrankungen“ schon ab sechs Monaten. Zudem gilt die Empfehlung einer regelmäßigen Impf-Auffrischung für Be­woh­ne­r*in­nen von Pflegeheimen und für Personal in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen.

Zwei Impfungen und ein Antigenkontakt

Für alle anderen Erwachsenen empfiehlt die Impfkommission lediglich das einmalige Erreichen einer Basisimmunität, „bestehend aus 2 Impfungen und einem weiteren Antigenkontakt (Impfung oder Infektion)“.

Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gibt es keine Impf-Empfehlung mehr, dies wird mit der erreichten Seltenheit von schweren Verläufen bei einer Corona-Infektion begründet. Der erreichte Zustand sei „insbesondere ein großer Erfolg der Impfung, aber teilweise auch Ergebnis einer Immunität durch Infektionen“, so die Stiko.

Dies bedeutet keineswegs ein Ende der Covid-Forschung und der Entwicklung von Impfstoffen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird derzeit an mehreren hundert Präparaten gearbeitet, darunter neue Darreichungsvarianten wie Schluckimpfung oder Nasenspray. Auch eine Impfung, die endlich vor der Infektion selbst schützt, steht im Fokus des Forschungsinteresses.

Die weiterentwickelten oder neuen Impfstoffe sind in verschiedenen Stadien der Entwicklung – laut Weltgesundheitsorganisation befinden sich einige noch im Laborstadium, andere bereits im Zulassungsverfahren.

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