Anti-Atom-Demos: "Abschalten, abschalten!"
In Berlin, Hamburg, Köln und München gehen Zehntausende auf die Straße. Es ist eine Manifestation quer durch alle Schichten. Mit einem festen Versprechen.
„Es gab einen gesellschaftlichen Konsens zum Atomausstieg, der im letzten Herbst gebrochen wurde“, sagt DGB-Chef Michael Sommer auf der Bühne der Abschlusskundgebung in Berlin, in seinem Rücken das Brandenburger Tor. „Das werden wir nicht tolerieren, wir werden den sofortigen Ausstieg erkämpfen.“
Applaus brandet auf unter den Zehntausenden, die dicht gedrängt bis zur Siegessäule stehen – mit grünen und roten Luftballons, mit zahllosen Schildern und Bannern. „Gemeinsam haben wir die Kraft“, ruft Gewerkschaftschef Sommer. „Nie und nimmer lassen wir uns noch mal einlullen.“ Es klingt nach Zeitenwende. Und es sieht auch so aus.
Hunderttausende sind am Samstag gegen Atomkraft auf der Straße. Mit vier Großdemonstrationen fordern sie die sofortige Abschaltung deutscher AKWs. Rund 120.000 sind es in Berlin, 50.000 in Hamburg, je 40.000 in Köln und München. Es ist die größte Anti-Atom-Manifestation der vergangenen Jahre, wenn nicht überhaupt.
Robin-Wood-Kletteraktivisten am Kirchdach
In Hamburg zeigt der Protest ein buntes Bild, zieht sich durch alle Generationen. Familien, Rentner, Schüler sind gekommen. Als sie an der Petri-Kirche vorbeilaufen, seilen sich unter Jubelrufen Robin Wood-Aktivisten mit einem Anti-Atom-Banner vom Kirchdach ab. Vor der Vattenfall-Kundenzentrale ertönt aus einem Lautsprecherwagen ein „Atom-Alarm“. Um 14.15 Uhr wird es dann ganz still. Auf der Endkundgebung ruft Bischof Jürgen Bollmann zu einer Schweigeminute auf – zeitgleich geschieht dies auch in Berlin, München und Köln. „Das Schweigen in der Not für die Japaner steht nicht im Widerspruch zum lautstarken Protest gegen die Atomenergie“, sagt Wollmann. „Das was in Japan passiert ist, darf nicht auch hier passieren.“
Auch in Hamburg haben die Gewerkschaften mit zum Protest mobilisiert. „Wir erleben einen Wendepunkt und eine historische Chance, endlich die Regierung und die Konzerne zum Atomausstieg zu bewegen“, ruft Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG-Metall, in die Menge. „Die erneuerbare Energie bietet längst die Arbeitsplätze für die, die heute in den AKWs arbeiten.“
„Lassen wir die Nutzung der Atomkraft Geschichte werden“
Ähnliche Bilder auch in München und Köln. „Lassen wir die Nutzung der Atomkraft Geschichte werden“, fordert Jutta Sundermann von attac in Köln. Sollten die bereits abgeschalteten Meiler wieder in Betrieb gehen, werden die Menschen dies zu blockieren wissen, kündigt Sundermann an. Immer wieder ertönen „Abschalten“-Rufe, „Atomkraft – nein danke“-Schilder staksen aus der Demonstration.
In Berlin wird es am lautesten, als der Demo-Zug die CDU-Zentrale passiert. „Abschalten, abschalten“, schalt es gegen die Glasfassaden und die davor postierten Polizeiwagen. Es sei für Politiker keine Schande zuzugeben, man habe einen Fehler gemacht, sagt SPD-Chef Sigmar Gabriel, der in der Demo mitläuft. Vielleicht nicht sofort, aber schrittweise bis 2020 müssten die deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erklärt Gabriel zu Abstimmung über Atomkraft in Deutschland.
Auch anderes Polit-Spitzenpersonal tummelt sich unter den Berliner Demonstranten: die Grünen Renate Künast und Jürgen Trittin, die Linken-Chefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst. „Noch nie war ich so optimistisch, dass mit diesem Teufelszeug Schluss ist“, freut sich Grünen-Ikone Hans Christian Ströbele. „Heute wird das Ende der Atomkraft eingeläutet.“
„Für das Ende der Atomkraft werden wir sorgen"
Auf der Bühne aber sprechen Naturschützer und parteilose AKW-Gegner. Diejenigen, die in nur wenigen Tagen den Großprotest nach den AKW-Havarien in Japan aus dem Boden gestampft haben. „Die Atomkraft ist jetzt endgültig am Ende“, ruft Luise Neumann-Cosel von X-tausendmal quer. „Dafür werden wir sorgen.“
Dann betritt die Band „Wir sind Helden“ die Bühne, singt: „Wir sind gekommen um zu bleiben.“ Neben dem Trubel steht Thorben Becker, BUND-Atomexperte und einer der Organisatoren des Großprotests – und staunt über die Massen. Mit bundesweit „einigen Zehntausend“ hatten die Organisatoren im Vorfeld gerechnet. Gekommen sind weit mehr. „Ein gewaltiges Zeichen“ sei der heutige Tag, sagt Becker. „Ein Zeichen, an dem die Regierung nicht so leicht vorbeikommen wird.“ Mitarbeit: Stefan Alberti
Leser*innenkommentare
autoimmun
Gast
Danke G. O.
F´s Kommentar war doch ein Volltreffer.
Voll ins Wespennest getroffen.
Intelligenz wächst nicht auf grünen Wiesen und in braunen stinkigen Pfützen heran.
Geroge O.
Gast
Tja lieber Fred,
wenn Sie nicht einmal im Stande sind Ironie in diesem Kommentar zu entdecken und einige Wörter absichtlich falsch geschrieben werden, um den Sachverhalt ohne diese allgemeine verbittertheit darzustellen, dann sollten Sie uns auch Ihr Auftreten als Oberlehrer ersparen.
Hauptsache Sie fühlen sich nun besser, da uns demonstriert wurde wie Schlau Sie doch sind.
Besser sinnfreie Kommentare verfassen, als sich konstruktiv mit dem Thema auseinander zu setzen.
Setzen sechs, ich als ehemaliger Landbewohner und nun Grossstädter erlebe es eher umgekehrt.
In der Stadt heizen Testosteron überladene Männer mit ihren "Benzinschleudern herum" um sich zu profilieren und die Verteilung der Intelligenz ist auf dem Land grösser Verteilt als man es in vielen (problem)Stadtteilen erleben kann.Schauen Sie sich doch mal die Arbeitslosenqoute in Städten und auf dem Land an...
Tom
Gast
Wenn das so weiter geht, daß jeder hier seinen Pro oder Contra Kommentar abgibt und sich dabei (auf beiden Seiten)uralter Totschlag-Argumente bedient wird (mittelalterliche Anarchie vs. qualvoller Strahlentod), verliere ich den letzten Funken Hoffnung, daß meine Mitmenschen nicht nur fähig sind schlichte Meinungen zu äussern, sondern auch dazu, realistische Ziele ins Visier zu nehmen und diese so zu formulieren, daß man wenigstens das Gefühl hat, jemand habe sich die Mühe gemacht, eigene Gedanken zu entwickeln. Können wir bitte aufhören, mit Angst zu arbeiten! Lasst uns sachlich werden: Der Atomausstieg ist längst beschlossen. Profitieren werden die, die als erste begreifen, daß unglaubliches wirtschaftliches Potential in dieser Entscheidung schlummert.Nicht nur die bestens vorbereiteten Großkonzerne wissen das längst und sind entsprechend aktiv.Unser Ziel muss sein, möglichst viele der entstehenden Arbeitsplätze in Europa zu halten.Wenn wir dadurch eine marode Wirtschaft wie z.B. die spanische stützen, indem wir helfen im bestens geeigneten Andalusien Arbeistplätze durch Solarstromanlagen zu schaffen, ist das keine alternative Spinnerei, sondern , mit Hinsicht auf den Eurorettungsschirm, eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, die unser aller Wohlstand mehrt. Aber wir müssen auch sehen, daß unser Land durch den Ausbau sein Gesicht verändern und es Leidtragende geben wird. Für Braunkohleabbau wurden bislang 35.000 Menschen umgesiedelt. Für Autobahnen vermutlich noch wesentlich mehr.Beides macht(e) unser Land nicht gerade hübscher - dennoch werden wir ähnliches auch beim Ausbau neuer Energieerzeugunsformen erleben, vor allem, wenn wir uns in polemischen Diskussionen verfangen, anstatt nach guten Lösungen zu suchen. Wenn es uns gelingt uns eine langfristigere Denkweise zu eigen zu machen, und wir nicht den billigsten, sondern den verträglichsten Weg suchen (Stichwort unterirdische Trassen), wird der Schaden an Umwelt und Persönlichkeistrechten überschaubar und vertretbar bleiben.
Micha
Gast
In Zukunft werden wir dann den Strom verbrauchen, wenn er produziert wird. Wir werden im Juni mittags die Straßenlampen anschalten und Weihnachten in den Anluminiumöfen Alu zum Schmelzen bringen. Anschließend wird dann eine tolle Bilanz präsentiert, dass dies alles den CO2-Ausstoß reduziert.
Natürlich werden wir weiterhin Strom aus Gas-, Kohle,- und Atomkraftwerken beziehen (heimlich) zu den Zeitpunkten wenn der Strombedarf wirklich da ist. Die Anlagen werden aber unrentabel betrieben, da sie mit geringerer Auslastung arbeiten bei gleichen Investitionskosten. Das alles führt dazu, dass sich der Strompreis deutlich erhöht, was natürlich für die armen Hartz IV Empfänger ausgegleichen werden muss.
Tolle Aussichten.
Fred Schäfer
Gast
Demokratie ist lustig.
Hat Joseph Beuys mal gesagt.
Da gibt es Leute in diesem Kommentarraum die noch nicht einmal wissen das mann/frau "böse" mit B nicht P schreibt (entsprechende Schulbildung vorausgesetzt).
Wie sie alle heißen mögen:
white O bobis usw.
Pöse Pupen halt.
P.S.
es gibt kostenlosen Rechtschreibunterricht für Analphabeten in den Städten. Nur hinkommen müsst Ihr halt selbst mit euren aufgemotzten, tiefergelegten, röhrenden, benzinfressenden 4-rädrigen Landmonstern.
Auf die ihr Alle nicht verzichten könntet weil dann nichts mehr da wäre für was es sich zu leben lohnte.
Wie auch ?
Heike
Gast
@ Thomas
wieso "zu beschaulich"??
wunschtest du dir mehr Randale oder was?
Die Bilder von dir sind allerdings echt gut.
Wie hast du die "von oben" machen koennen?
@von Wendländer
uns hat auch sehr beeindruckt, dass so wenig Polizei anwesend war. Die, die direkt am Rande mal standen laechelten und es war einfach entspannt.
Selbst der Busfahrer mit dem ich zum Dammtor kam meldete seiner Zentrale
"Hallo, ich bin Demo-Shuttel und muss leider Leute stehen lassen, bitte den naechsten Bus schicken"
Er wuenschte uns viel Spass und ALLES Gute.
War toll
Na dann macht mal!
Gast
@Fred Schäfer
Sie haben zwar schön polemisiert, aber zur Sache beigetragen, haben Sie rein gar nichts. :-)
streubombe
Gast
KERNOBST STATT KERNKRAFT
Marschiert gegen die Kernkraft,
alternativlos wie die Schwerkraft!
Wer lacht
hier zuletzt?
Zutiefst verletzt
befreien wir uns aus der Ohnmacht
über die Atomkraft.
Der erzwungene Ausstieg
trifft die Lobby wie ein Fausthieb.
Bevor radioaktiver Niederschlag alles vernichtet
fahren wir den Gefahrguttransport
ins Endlager der Geschichte.
Eine Frau fürs Leben
Gast
Gestern war ich in Berlin dabei,und es war einfach nur WHOW!!Ein wunderschönes Signal und ein toller Anfang.JA ihr da oben,es bewegt sich jetzt wirklich was!JA ihr da oben,man beginnt umzudenken!
Trotzdem hab ich das gestern mit einem lachenden und einem bitterlich weinenden Auge miterlebt.Denn vor über 30 Jahren,damals etwa so alt wie meine Kinder heute,war ich bei meiner ersten Anti-AKW-Demo.Wir waren damals vielleicht 50 Leute und wurden milde belächelt als spinnerte Exoten,die wohl zurück auf die Bäume wollten...
Es folgten viele Jahre bei Greenpeace mit vielen Aktivitäten gegen die militärische und auch die friedliche Nutzung von Kernernergie.Wir konnten viele Menschen überzeugen,daß der Schutz des Lebens einfach das Wichtigste ist und mit keinem Geldargument zunichte gemacht werden kann.Aber dieses Totschlag-Argument kam immer wieder:Ihr wollt wohl auf die Bäume zurück.
Nun sag ich es hier nochmal für alle Welt:Diese Wahl zwischen Hightech-Leben und Baumhaus ist künstlich erzeugt von Menschen,die sich ihre Meinung bilden wollen,ohne dabei von Tatsachen gestört zu werden...
Es gibt tatsächlich noch etwas dazwischen.Ich beziehe seit Jahren sauberen Strom.Nein,er ist NICHT teurer-er wird nämlich fair und ehrlich abgerechnet.Ich gehe sparsam mit meinem Strom um und bekomme jedes Jahr eine Rückzahlung.
Allein mit dem Strom,der für Standby-Geräte draufgeht,könnte man mindestens ein,wahrscheinlich sogar zwei AKW`s sofort ersatzlos einsparen...
Und noch etwas:Wenn Fukushima auch noch nicht genug war,wenn dieser Wahnsinn immer noch weitergeht-dann hätten all diese armen Menschen in Japan umsonst so gelitten.Mindestens soviel Respekt und Achtung schulden wir den Menschen dort,daß wir aus der Lehre,die uns Fukushima erteilt,ein Umdenken,einen Befreiungsakt für die ganze Welt einläuten.
Laßt uns hier und heute damit anfangen!
Geroge O.
Gast
Ja ihr lieben Städler,
schalten wir einfach den pösen pösen Atomstrom ab und stellen tausende Windkraftanlagen ins Ländle.
Wird die doofen Bauern ja schon nicht stören wenn die Gesamte Lanschaft verhunzt ist...hauptsache ihr seid zufrieden.
So,wo speichern wir dann den ganzen Strom ab?
Genau, wir fällen mal eben nen Teil vom Schwarzwald und bauen dort einen dicken Wasserpumpenspeicher auf,
ach das Baumfällen stört euch dann auch wieder?
Dann bringt endlich mal vernünftige Vorschläge wie die Abschaltung der AKWs laufen soll!
Immerhin nutzt ein Großteil von euch Atomstrom und nicht den teuren Ökostrom,diese Scheinheiligkeit ist echt nicht zu fassen.
Alternativen?"Saubere Kohlekraftwerke", verzicht auf Strom und zurück ins Mittelalter,verlust von tausenden arbeitsplätzen in der Industrie,die wiederum diesen "Sozistaat" überhaupt möglich macht...naja schaun wa mal, in BaWü und RP werdet ihr schon zeigen wie es geht,das wird Satire vom feinsten.
Fred Schäfer
Gast
Alle Dampfplauderern, die ihre dümmlichen Thesen von Ochs, Knecht und Stromnotstand bei Abschaltung hier im Kommentarforum verbreiten dürfen haben nicht bemerkt, dass bei Ihnen selbst schon das Licht in der Birne ausgegangen ist und dort jetzt nur noch trostlose Dunkelheit herrscht.
white_tip
Gast
Strom nur noch auf Bezugsschein? Arbeitsplätze werden vernichtet. Zurück zur Ackerbauwirtschaft mit Pferd und Ochs? Verdingen als Magd und Knecht? Wer will das?
Ich nicht!
Na dann macht mal!
Gast
Die Energieversorger sollten vielleicht wirklich mal die KKWs abschalten - und zwar europaweit und schlagartig. Die verdutzten Gesichter der Menschen über die Folgen wären sicherlich ein Genuss.
Liebe AKW-Antis, kommt doch endlich zur Besinnung. Lasst wieder den Realitätssinn walten.
Jo Karnatz
Gast
In jedem Dorf, jedem Stadtteil eine Mahnwache, Montags 18:00 Uhr. Über "ausgestrahlt.de" organisiert wird eine solche DEMO Teil der bundesweiten Forderung "Atomkraft abschalten". Keine langen Fahrten zu zentralen Mahnwachen in den Städten! Hier kann jeder (mit dem Fahrrad) teilnehmen.
Gemeinsam schaffen wir jeden Montag 1. Mio Teilnehmer. Es lohnt sich - Massenhaft mitzumachen.
Bei uns im Dorf war die erste Mahnwache von 15 Personen besucht. Am 28.03. organisieren wir die nächste, jede Woche bis die AKWs abgeschaltet sind. Die lokale Presse berichtet gern.
charlot
Gast
Die taz ist die einzige Zeitung, die in der Überschrift von 10-tausenden Demonstranten spricht und nicht von 100-tausenden. Warum diese Manipulation?
Nadi
Gast
"Es sei für Politiker keine Schande zuzugeben, man habe einen Fehler gemacht, sagt SPD-Chef Sigmar Gabriel, der in der Demo mitläuft."
Da hat er recht, aber würde er das auch für sich, die SPD und die Agenda 2010 sagen?
Trotzdem war das ein Signal. Ich war in Hamburg und ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal auf so einer großen Demonstration gewesen bin.
Mathias Bartl
Gast
Ich bin selber bei Verdi.
Meiner Ansicht hat der DGB andere Aufgaben, nämlich die Intressen von Arbeitnehmern zu vertreten.
Hans
Gast
Wenn noch zwei Wochen mobilisiert worden wäre, wären 500.000 Leute gekommen. Die Menschen haben von der Atomenergie und den Lügen der Regierung die Nase voll. Zumal die Kraftwerke vor ein paar Monate als sicher befunden wurden, jetzt will die Regierung das prüfen und Rainer Brüderle begründet das intern aber nur mit anstehenden Landtagswahlen.
Diese Art von Umgang muss dringend bestraft werden, wer das Volk so für dumm verkaufen will, muss es über die Straßen und Urnen lernen.
Haftpflicht
Gast
Haftpflichtversicherung für alle Atomkraftwerke!
bundesweite Unterschriftenaktion:
http://www.atomhaftpflicht.de/formular.php3
Dirk
Gast
Weg mit der IG Atom-Farben und alle AKW abschalten. Alle Freundinnen und Freunde der Vernichtungstechnik zum Aufräumen nach Japan. Was die IG Atom-Farben unter blühenden Landschaften versteht, sehen wir in der EX-DDR. Was sie unter einer strahlenden Zukunft verstehen, sehen wir in Japan.
anna
Gast
Auch Gruppen anarchistischer und links-autonomer Menschen beteiligen sich am Protest.
Der Sommerzeitfreund
Gast
Und es war Sommer!
Aber ich habe einen gaaaanz wichtigen Hinweis:
Die Wahllokale schließen dank Sommerzeitumstellung gefühlt um 17 Uhr!
Also, was sitzt Du hier und liest Zeitung?
Geht wählen, macht den Wechsel!
Sheik Jabouti
Gast
Wie viele Demonstranten wohl auf ihre Cäsium synchronisierten Armbanduhren schauten, um den exakten Zeitpunkt zur Schweigeminuten nicht zu verpassen?
Julia
Gast
Der gesellschaftliche Ausstieg zum Atomkonsens wurde nicht erst letzten Herbst aufgekündigt.
Er wurde am Tag der letzten Bundestagswahl aufgekündigt; und zwar nicht von den Politikern sondern von den Wählern.
Wir haben den Ausstieg aus dem Ausstieg nicht irgendwelchen angeblichen Wahlbetrügern zu verdanken sondern unseren Nachbarn, Kollegen, Freunden und Verwandten.
tystie
Gast
Die Politprofiteure stehen hinter der Bühne bereits bereit, um die Forderung nach sofortigem Ausstieg für ihre korrupten Zwecke umzubiegen. Wer hat uns verraten? Genau!
Mütze
Gast
In Berlin waren von der Schweigeminute nur wenige betroffen...naja
Ähnlich wirds wahrscheinlich auch in Hamburg gewesen sein...
Wendländer
Gast
Ich fand es "angenehm", dass auf der Hamburger Demo keine // kaum "politische" Präsenz zu sehen war !
Die politischen Aktivitäten (der BürgerInnen) beginnen am Sonntag-morgen mit der Öffnung der Wahllokale !!!
Und noch etwas Positives: ich habe selten SO wenig Polizei gesehen !!! Und richtig: alle 'Schichten' und alle Altersklassen [!]... leider sprachen die Mainstream-Medien wieder von "vorwiegend jungen Teilnehmern".
so rtaurig
Gast
ja, ich bin auch so betroffen!!!
Holla
Gast
Quer durch die Schichten... von wegen!
Auch wenn die Aktionen der letzten Tage jede Zustimmung verdient und es Zeit wurde, mutet es doch merkwürdig an, dass erst ein (zweiter) schwerer Reaktorunfall notwendig wurde, um auch die eingeschlafene bürgerliche Mitte, die nicht erst seit Brokdorf schön die Hände in den Schoß gelegt hatte und bei der Tagesschau dabei zusah, wie Beamte DemonstrantInnen niederknüppelten, zu einer Reaktion zu bewegen. Die gleichen Leute symphatisieren heute mit denen, die schon immer das Abschalten forderten und das nicht nur wenns brennt und von den braven Wohlstands- und Bildungsbürgern zuvor ausgegrenzt und verlacht wurden.
Nun stellen sie sich von Mehrheiten getragen in die dritte Reihe der Demonstrationszüge. Ein merkwürdige Allianz die sich da zusammenschließt. Ich nenne das, wie B. Brecht schon in seinen Stücken immer wieder bemerkte, dIe Verlogenheit der Bourgeoisie - und da hilf es auch nicht mal eben den Stromanbieter zu wechseln und jetzt auch ganz viele Ökogeräte zu kaufen.
Das strukturelle Problem wurde gar nicht verstanden, sondern lediglich manche der Wirkungen; Atomkraftwerke können die ach so geliebte Umwelt vernichten. WOW was für eine Erkenntnis! Dabei stehen die Dinger nun seit mehr als 40 Jahren in der Nähe von Schulen und Kindergärten und die selbsternannte Mitte hatte die ganze Zeit Angst um ihre schönen Autos...
Sagen wir doch wie es ist: Es ist für die Leute gerade schick geworden ein auf Öko zu machen. Gestern wurden die echten AktivistInnen noch für verrückt gehalten und im Namen das Volkes lies man sie durch Wasserwerfer und überzogener Gewalt entfernen. DIese netten Adretten DemobürgerInnen bewegen sich berechnbar wie Marionetten zum Tanz der aktuellen Nachrichtenthemen, den Verstand haben die grün lackierten Konservativen deshalb noch lange nicht eingeschaltet. Das machen hingegen weiterhin die Leute, die schon immer ihren Arsch hingehalten haben für ihre Überzeugungen und nicht nur dann, wenn man in der Öffentlichkeit sich damit beliebt machen konnte.
Welches Thema wirds denn morgen sein: irgenwas mit Afrika oder doch lieber was gegen Nazis... oder nein lieber nicht, da würde man ja tatsächlich mal was riskieren.
Heike
Gast
Ja, es war eine wirklich imposante Demo (hier: Hamburg).
Ich mit meinen Kindern mittendrin. Die Kinder wuchsen "damals" mit unbelastetem Milchpuver auf, sie kannten keine "richtige" Milch in den Jahren nach Tschernobyl.
Auch nett ein Gespraech eines Vaters neben uns mit seinem ca. 7 jaehrigen Sohn.
Sohn: und die Abfaelle sind auch so gefaehrlich?
Vater: ja, und keiner weiss wohin damit. Damit muesst ihr euch dann beschaeftigen, wenn ihr gross seid.
Das ist Zukunft fuer Generationen.
Nobis
Gast
...wie ich wollte, wenn ich auf den Fotos sehe, wie die Gruenen Atom-Trittin, Grins-Lach-Roth oder die freudestrahlenden Sozis wie Steinmeier sich über die Kathastophe in Fukushima breit lachend freuen. Sicher haben sie die Sektkorken knallen lassen als sie von der Atom-Kathastrophe hörten, weil sie so pietätlos sind und nicht an das Leid der betroffenen Japaner denken, die von Erdbeben und Tsumami schon mehr als vorstellbar ist gequält sind, sondern nur an ihren Wählerprofit. (Wieder an die Staatsknete als Minister, ist mehr als die Diäten im Bundestag) Und wenn sie wieder an der Regierung sind, dann wird kein AKW abgeschaltet!!!!!! Das hätten sie damals, als sie die AKW-Gegner in Gorleben mundtot gemacht haben, längst tuen können. Und Trittin würde wieder die Castoren losschicken und die Protestierer wieder als Terroristen beschimpfen.
Liebe Protestler, denkt mal über eure sehr sehr kleine Hutschnur und lauft nicht immer den Nein- und Nach-dem-Mund-Rednern hinterher.....oder seid ihr mit Euren Parolen auch so verlogen???
Fred Schäfer
Gast
Wussten Sie es schon ?
5 x Supergau in Japan.
Supergau Erdbeben
Supergau Zunami
Supergau Versagen der Hilfe für Betroffene
Supergau AKW
und letztlich
Supergau Regierung mit Ihrer menschenverachtenden Informationspolitik über das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe. Was Tausenden das Leben kosten wird...früher oder etwas später.
Da war doch noch der Gerichtshof in Den Haag wo Verbrechen gegen die Menschlichkeit geahndet werden..
Ich schlage vor Anklage gegen die japanische Regierung zu erheben..........wegen Völkermord durch Verschleierung und Untätigkeit.
Cloots
Gast
Das taz-paketband "Atomkraft?- nicht schon wieder" eignet sich prima dazu, an Laternenpfähle geklebt zu werden.
Thomas
Gast
Von einer kleinen Rauferei am Rande abgesehen blieb es in Hamburg sehr friedlich. Fast ein wenig zu beschaulich, wie ich fand. Als Rantanplan anfingen zu spielen, kippte die ganze Demo in eine Art Volksfest mit Bier, Bratwurst und dem ein- oder anderen Joint.
Hier meine Sicht auf die Demo samt Fotos und einem Video:
http://www.alster-blog.de/politik/demonstration/anti-atom-grossdemo-hamburg/