Anschlag in Saudi-Arabien: Verletzte bei Gedenkzeremonie

Vier Menschen sollen verwundet worden sein. Auch europäische Diplomaten hatten an der Zeremonie teilgenommen. Frankreich ruft zu Wachsamkeit auf.

Skyline Stadt Dschidda mit Moschee im Abendhimmel

Blick auf die Moschee in der Innenstadt von Dschidda in Saudi-Arabien Foto: Imago

PARIS afp | Bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Gedenkzeremonie im Beisein europäischer Diplomaten in Saudi-Arabien sind am Mittwoch mehrere Menschen verletzt worden. Vertreter mehrerer Konsulate, darunter aus Frankreich, seien bei dem Gedenken auf einem nichtmuslimischen Friedhof in Dschidda zur Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkriegs dabei gewesen, gab das französische Außenministerium in Paris bekannt.

Frankreich verurteile nachdrücklich diesen „niederträchtigen Anschlag“. Deutsche Diplomaten waren nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin nicht bei der Gedenkzeremonie vertreten.

Über die Nationalität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt. In Dschidda im Westen Saudi-Arabiens war es erst Ende Oktober zu einem Angriff auf einen Wachmann vor dem französischen Konsulat gekommen. Der Wachmann wurde verletzt, der einheimische Angreifer festgenommen.

Die Botschaft hatte daraufhin alle Franzosen in Saudi-Arabien zu „erhöhter Wachsamkeit“ aufgerufen. Am selben Tag ermordeten mutmaßliche Islamisten zudem im südfranzösischen Nizza drei Menschen in einer Kirche.

Proteste wegen Mohammed-Karikaturen

Paris hatte bereits zuvor Warnungen für Franzosen in der Türkei, in Bangladesch und Indonesien ausgesprochen. Hintergrund waren die Spannungen zwischen Frankreich und vielen muslimischen Ländern wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte nach dem islamistischen Anschlag auf einen Lehrer bei Paris die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen vehement verteidigt. Er löste damit heftige Proteste in vielen muslimischen Ländern aus, es gab auch Boykott-Aufrufe gegen französische Waren.

Saudi-Arabien ist vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und traditionellen Auslegung des Islam. Dort befinden sich auch die meisten heiligen Stätten des Islam. Das Königreich hatte die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen scharf kritisiert, den Anschlag in Nizza jedoch „entschieden“ verurteilt.

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