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Anschläge in Algerien

■ Legale Islamistenpartei Hamas ruft zur Beendigung des Blutvergießens auf

Algier/Berlin (AFP/dpa/taz) – Die Anschlagserie in Algerien reißt nicht ab. Gestern detonierte auf dem Marktplatz der Stadt Blida ein Sprengsatz. Laut offiziellen Angaben kamen dabei mindestens zwei Menschen ums Leben, etwa ein Dutzend soll verletzt worden sein. Das etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Algier gelegene Blida gilt als wichtigste Garnisonsstadt des algerischen Militärs, die Region darum herum als Islamistenhochburg.

Seit Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am 10. Januar ist kaum ein Tag verstrichen, an dem in dem nordafrikanischen Land keine Bombe detonierte. Bereits am Dienstag waren bei zwei Anschlägen in Algier nach Informationen aus Krankenhauskreisen mindestens acht Menschen gestorben. Offiziell waren sieben Tote gemeldet worden.

Bei dem Autobombenanschlag am Sonntag in Algier kamen nach Informationen der algerischen Tageszeitung Liberté nicht, wie amtlich bestätigt, 21 Menschen ums Leben, sondern mindestens 46. Unter Berufung auf Anwohner nennt die Zeitung Le Matin sogar die Zahl von 78 Todesopfern.

Die Zeitung El Watan ergänzte gestern die Schreckensmeldungen der vergangenen Tage um zwei weitere Mordanschläge. Danach waren bereits am Montag und Dienstag vergangener Woche in zwei Dörfern rund 30 Kilometer westlich von Algier drei Männer und ein Schüler von mutmaßlichen Mitgliedern der Bewaffneten Islamischen Gruppen (GIA) bestialisch ermordet worden.

Die als gemäßigt geltende legale islamistische Partei Hamas rief gestern zu einer gemeinsamen Aktion aller politischen Kräfte Algeriens zur Beendigung des Blutvergießens auf. Unter dem Motto „Wir müssen etwas tun!“ habe Hamas mehrere einflußreiche Parteien angesprochen und positive Antworten erhalten, zitierte die Presse gestern aus einem Kommuniqué der Partei. Eine ähnliche Initiative von Hamas vor Jahresfrist war gescheitert.

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