Anschläge im Irak: Gegen den Religionsfrieden
Bei einem Anschlag auf ein ökumenisches Gebet von Sunniten und Schiiten sterben mindestens 30 Menschen. Auch andernorts im Land kommt es zu Gewalttaten.
BAGDAD dpa/afp | Bei einem Anschlag auf eine Moschee im Irak sind am Freitag mindestens 30 Menschen getötet worden. Nahezu ebenso viele Menschen seien bei der Explosion mindestens eines Sprengsatzes verletzt worden, teilten Behördenvertreter mit. In der Moschee hatten sich Sunniten und Schiiten zu einem gemeinsamen Freitagsgebet versammelt.
Ziel des Anschlags war den Angaben zufolge die Al-Salam-Moschee in Bakuba, eine Stadt, die etwa 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad liegt. Zunächst kursierten unterschiedliche Meldungen darüber, ob sich der Anschlag innerhalb der Moschee ereignete oder vor dem Gebäude, als die Gläubigen nach dem Gebet die Moschee verließen.
Gemeinsame Gebete von Sunniten und Schiiten sind im Irak selten. Sie werden gelegentlich von Aktivisten und Politikern organisiert, die damit Gewalt und politischer Spaltung zwischen den Religionsgruppen entgegenwirken wollen.
Andernorts in Bakuba töteten Unbekannte mit einer schallgedämpften Schusswaffe den sunnitischen Prediger Schauki al-Duleimi.
In der nördlichen Stadt Mossul drangen nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Bewaffnete in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein. Sie töteten die Eltern und ihre vier Söhne. Über das Motiv der Mörder wurde zunächst nichts bekannt.
Die Sicherheitslage im Irak hat sich im laufenden Jahr dramatisch verschlechtert. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit Jahresbeginn etwa 5000 Menschen getötet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!