Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte: Bund will besser schützen
De Maizière will nach den Anschlägen in Paris mehr Schutz für Flüchtlingsunterkünfte. In der Nacht zum Sonntag brannte wieder ein Haus.
![Ein Fotograf dokumentiert ans Fenster gemalte Hakenkreuze Ein Fotograf dokumentiert ans Fenster gemalte Hakenkreuze](https://taz.de/picture/795588/14/14377173.jpg)
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Samstag gesagt, bereits jetzt gebe es ein „erschreckendes Ausmaß von Anschlägen gegen Asylbewerber“. De Mazière wolle die Länderinnenminister für die gestiegene Gefahr sensibilisieren, zitierte die Zeitung die Sicherheitskreise. Für den frühen Samstagabend war demnach eine Telefonschaltkonferenz geplant gewesen.
Auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern ist in der Nacht zum Sonntag eine geplante Flüchtlingsunterkunft ausgebrannt. Er gehe von einem Brandanschlag aus, da das Feuer offenbar vor allem im Dachstuhl gewütet habe, sagte der Bürgermeister des Ortes Trassenheide, Horst Freese, der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei konnte zur Ursache des Feuers bislang noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen liefen, sagte ein Polizeisprecher in Neubrandenburg.
Auf eine Wand des Hauses hatten unbekannte Täter bereits vor sechs Wochen zwei mit Brandbeschleuniger gefüllte Glasflaschen geworfen. Damals entstand geringer Sachschaden.
Freese hatte am vergangenen Donnerstag auf einer gut besuchten Bürgerversammlung darüber informiert, dass am kommenden Donnerstag 15 Asylbewerber in das zweigeschossige Gebäude auf dem Gelände einer früheren Metallbaufirma einziehen würden. Vor allem Familien seien dafür vorgesehen gewesen, sagte er AFP.
Die Gemeinde hatte das 50 Meter lange Haus, das seit zehn Jahren leer stand, frisch renovieren lassen. Am frühen Sonntagmorgen konnten 48 Feuerwehrmänner nicht verhindern, dass das Haus nach dem Brand unbewohnbar ist, sagte der Polizeisprecher. Anfang Oktober war in Boizenburg im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns ein dreistöckiges Fachwerkhaus in Brand gesteckt worden. In ihm hätten wenig später knapp 50 Flüchtlinge einziehen sollen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!