Anreiz für die Steuererklärung: Dann sollen sie Kuchen essen
In Bulgarien gab es Käsekuchen als Belohnung für die ersten Steuererklärungen. Die Konditoreien profitieren, der Staatshaushalt auch?
Zweitausend BulgarInnen reichten ihre Steuererklärung bereits in den ersten drei Arbeitsstunden des neuen Jahres ein. Bei einigen Finanzämtern gab es dafür ein Gratisstück Käsekuchen und obendrauf noch herzliche Glückwünsche für 2015.
Zwar waren davon nicht einmal ein Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen, doch offenbar setzen die Finanzämter darauf, dass durch den Käsekuchen Anreize dafür geschaffen werden, dass überhaupt Steuererklärungen abgegeben werden.
Die Steuerabgaben im ärmsten EU-Land sind zwar vergleichsweise niedrig, doch gewiss nicht weniger wichtig. Da macht es sich nicht gut, dass Bulgarien in puncto Korruption laut einem Index der NGO Transparency International (TI) von 2011 auf der europäischen Rangliste ganz vorne liegt.
Schon 2008 wurden der Republik in Südosteuropa vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) rund eine Milliarde Euro Fördergelder verwehrt. Bei diesen Ausmaßen kann es bestimmt nicht schaden, es mit einem guten Stück Käsekuchen zu probieren.
Deutschen Finanzämtern wäre mit diesem Schnellrezept womöglich geholfen: Für den Boden 200g Mehl, 100g Zucker, 1 Teelöffel Backpulver und 1 Packung Vanillezucker zusammenrühren und in einer runden Kuchen- oder Springform auslegen. Für die Füllung 1kg Quark, 1 Tasse Zucker, 1 Tasse Öl, 1 Packung Vanillezucker, 2 Eier, 1 Teelöffel Zitronensaft, 0,5 l Milch und 1 Packung Puddingpulver (Vanille) vermischen und auf den Boden geben. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und den Kuchen in 55 bis 65 Minuten fertigbacken, abkühlen lassen – und an Frühabgeber verteilen.
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