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Anhörung zur Bamf-Affäre„Ein handfester, schlimmer Skandal“

Fünf Stunden berät der Innenausschuss über die Affäre an der Bremer Außenstelle des Bamf. Zunächst wird es keinen Untersuchungsausschuss geben.

Die Bamf-Präsidentin Jutta Cordt neben dem parlamentarischen Staatssekretär im Innenministerium Stephan Mayer (CSU) und Horst Seehofer (CSU) Foto: dpa

Berlin dpa/rtr | Auch nach den Beratungen im Innenausschuss des Bundestags über die Unregelmäßigkeiten beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Bremen beharrt die FDP auf der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Nur dieses Gremium gebe dem Parlament das Recht auf Akteneinsicht und Vorladung, sagte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Nur so lassen sich Transparenz und umfassende Aufklärung erreichen.“ Dies gehe nicht „in immer neuen Sondersitzungen des Innenausschusses“.

Der Innenausschuss hatte am Dienstag über fünf Stunden lang über die Affäre beraten. Dort mussten Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wie auch die Bamf-Chefin Jutta Cordt Rede und Antwort stehen. Die Abgeordneten vereinbarten danach zunächst eine weitere Sondersitzung. Ob es einen Untersuchungsausschuss geben wird, blieb vorerst offen. Nur die FDP und die AfD halten diesen für zwingend notwendig.

Seehofer sicherte volle Transparenz bei der Aufklärung der Unregelmäßigkeiten im Bamf zu. Zugleich entschuldigt er sich nach der Ausschusssitzung im Namen der Bundesregierung bei der Bevölkerung für die Fehler, insbesondere beim Bamf in Bremen. „Der Vorgang in Bremen ist ein handfester, schlimmer Skandal“, sagte er.

Seehofer sagte, er habe zudem verhängt, dass beim Bamf künftig wieder Qualität vor Quantität gehen solle. Er setze sich dafür ein, dass das Parlament ihm mehr Geld für zusätzliches Personal zur Verfügung stelle. Sonst bestehe, auch wegen der geplanten Nachprüfungen von Entscheidungen, die Gefahr, dass in kurzer Zeit die Rückstände bei den Anträgen wieder auf Größenordnungen von 80.000 oder 100.000 anstiegen. Cordt verwies etwa auf die angesetzte Prüfung von 18.000 positiven Asylbescheiden aus Bremen seit dem Jahr 2000. Da Personal an anderer Stelle fehle, würden sich nicht abgearbeitete Asylanträge wieder stauen.

Bei mir wird nichts vertuscht.

Jutta Cordt, Bamf-Chefin

Seehofer zeigte sich zufrieden mit den Antworten von Cordt im Ausschuss. Sie sei es gewesen, die im Jahr 2017 die Innenrevision der Behörde im Oktober und dann nochmal im Dezember mit Nachprüfungen beauftragt habe. Seehofer begrüßte zugleich, dass zeitlich befristete Beschäftigte beim Bamf künftig dauerhafte Verträge bekommen sollten.

Cordt sagte, sie stehe selbstverständlich für Aufklärung: „Bei mir wird nichts vertuscht.“ Die 54-Jährige sagte, es habe bereits lange Zeit vor ihrer Amtszeit Hinweise auf Manipulationen in Bremen gegeben. Diesen werde nachgegangen. Laut Seehofer lässt sich aber nicht erkennen, dass Vorgänger von Cordt mit diesen Dingen befasst gewesen seien.

In der Außenstelle sollen zwischen 2013 und 2016 mehr als 1200 Menschen ohne rechtliche Grundlage Asyl erhalten haben. Es gibt deshalb Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bremen und des Bundesamts gegen die frühere Leiterin der Außenstelle, weitere Mitarbeiter, einen Dolmetscher und Anwälte. Der Dolmetscher steht im Verdacht, von Asylbewerbern Geld genommen zu haben.

Die ehemalige Leiterin der Bremer Bamf-Außenstelle verteidigte ihr Vorgehen bei der Anerkennung von Asylbewerbern. Ihr sei es bei ihrer Arbeit stets darum gegangen, dass Menschen in Not zählten, nicht blanke Zahlen, sagte Ulrike B. der Bild-Zeitung. Daher stehe sie zu allem, was sie getan habe. Die Beamtin betonte, sie habe niemals Geld genommen. Der Vorwurf der Korruption sei lächerlich.

Verdacht der Bestechlichkeit

Die Frau war bis zum 21. Juli 2016 im Amt gewesen. Sie wurde nach einem Disziplinarverfahren ihrer Position enthoben. Gegen sie wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung ermittelt.

Aus der CDU wurde die Forderung nach einer Gesetzesänderung laut. „Wir sollten die wesentlichen Qualitätskriterien für das Asylverfahren gesetzlich normieren“, sagte der CDU-Innenexperte Armin Schuster der Rheinischen Post.

Danach solle künftig eine positive Asylentscheidung nur noch getroffen werden können, wenn der Antrag persönlich und nicht durch Anwälte gestellt werde, die Identität und die Staatsangehörigkeit geklärt seien und eine persönliche Anhörung stattgefunden habe. Bei den Entscheidern über Asylanträge solle es Personalrotationen geben.

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3 Kommentare

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  • "Die 54-Jährige sagte, es habe bereits lange Zeit vor ihrer Amtszeit Hinweise auf Manipulationen in Bremen gegeben."

     

    Das bedeutet also, dass seit Jahren, (wenn nicht seit über einem Jahrzehnt) bekannt war, dass in der Bremer BAMF Außenstelle Recht gebeugt wurde.

     

    Das ist kein "Skandal", das ist Staatsversagen bis hinein in Innerste des Innenministeriums!

  • Na Servus

     

    Unser aller ObergrenzenHeimatVollhorst

     

    „Der Vorgang in Bremen ist ein handfester, schlimmer Skandal“, sagte er.

     

    Wie sät de Kölsch - ”Ma waaset nich!“

    Aber er gibt schon mal von Pontius zu Pilates -

    Dess. Hände in Unschuld waschen!

    &

    Weilmer scho mal dabei sind.

    Sattelt jeder irgendwas grad so rumliegt!

    &

    18.000 - haste Worte - Achtzehntausend!

    Mal so durchleiern - Statt - Weg mit Schaden!

    &

    Gut is. Nö. Hornberger Schießen - reloaded! VXXL.

    Bis zur nächsten LÜGT-Sau durchs Dorf!

     

    kurz - Klar - Doof! Aber - So Sinse!;)

     

    Ende des Vorstehenden

    • @Lowandorder:

      O tempora o mores

       

      Zur Erinnerung - wie sich wieder mal

      Geschichte wiederholt - klar als Farce.

       

      Remember 1993 - nach Mölln Solingen &

      Angesichts von „durchgepißte Hose“ Rostock-Lichtenhagen & Hoyerswerda.

      Ja. Da war der Kohl-Deal CDU CSU FDP SPD - in Wahrheit längst gelaufen

      Hatte sich das Parlament glatt selbst kastriert!

      (Doch. Doch. Die Expertenanhörungen eine Farce ”Die hören überhaupt nicht zu. Die Ohren auf Durchzug - die Augen auf Null gestellt! Das ist alles längst gelaufen!“ - Ja der - Wutausbruch meines geschätzten Kollegen Präsidenten - unvergessen!)

       

      Genau da. Da brachte der Verfassungsrichter Jürgen Kühling im Spiegelinterview nüchtern die durchgängige Meinung der Insider & Kenner der Szene auf den Punkt:

      ”Wir schaffen Asyl - eines der für diese Republik konstituierenden Grund&Menschenrechte ab!

      Nur - weil wir schlecht organisiert sind!“

       

      Ja & Dennoch hat sich bis heute an Letzterem nichts geändert!

      Wohl wahr.

       

      So geht das.

       

      unterm———>

      ”Asylkompromiss nennt man die von CDU/CSU und SPD am 6. Dezember 1992 vereinbarte und am 26. Mai 1993 durch den Deutschen Bundestag beschlossene Neuregelung des Asylrechts unter der Regierung des vierten Kabinetts Helmut Kohl durch die Regierungskoalition aus CDU, CSU und FDP mit Zustimmung der (für die verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit im Bundestag erforderlichen) SPD-Opposition.…

      Dem Asylkompromiss ging mit der Asyldebatte eine der schärfsten, polemischsten und folgenreichsten Auseinandersetzungen der deutschen Nachkriegsgeschichte voraus.…” Wiki

       

      kurz - Asyl in! der Bundesrepublik Deutschland nach dem Grundgesetz iS dessen Mütter & Väter war - endgültig Geschichte. ~>

       

      Frontex - ante portas !

      Ebenso - Kinderleichen an den Stränden des Mittelmeers usw. usf!

       

      //http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681459.html - An die Wand

      //http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681100.html

      & Däh! ~>

      Herr Klaus Hillenbrand

      //http://www.taz.de/!5435504/