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Anhörung im KriegsverbrecherprozessMladic aus Gerichtssaal geworfen

"Nein, nein, ich höre nicht zu!" Weil der frühere Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, während der Anklageverlesung störte, wurde er vom Richter rausgeschmissen.

Mehrfache Störungen: Mladic vor seinem Rausschmiss aus dem Gerichtssaal. Bild: dapd

DEN HAAG dapd/dpa/rtr | Während seiner Anhörung vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladic des Saals verwiesen worden. Damit reagierte der Vorsitzende Richter Alphons Orie auf ständige Unterbrechungen durch den Angeklagten. Mit dem Zwischenruf "Nein, nein, ich höre nicht zu!" hatte Mladic gestört, als der Richter die Punkte der Anklage vortragen wollte.

Mladic erklärte außerdem, ihm stehe das Recht zu, seine Verteidiger selbst zu bestimmen. Orie forderte den Angeklagten mehrmals zum Schweigen auf, bevor er ihn schließlich aus dem Gerichtssaal bringen ließ." Sie wollen meine Verteidigung bestimmen, was für ein Gericht sind Sie?", rief Mladic, bevor er von Justizbeamten hinaus begleitet wurde.

Nach einer kurzen Unterbrechung nahm Orie die Anhörung wieder auf und plädierte im Namen Mladics auf nicht schuldig, wie es dem normalen Verfahren entspricht, wenn ein Angeklagter sich zu den erhobenen Vorwürfen nicht äußert.

Einen Antrag seines Pflichtverteidigers auf Verschiebung der Anhörung hatten die Richter zuvor abgelehnt. Mladic erschien zu dem Termin, obwohl sein Anwalt angekündigt hatte, sein Mandat werde die Anhörung boykottieren. Er wolle auf diese Weise seiner Forderung nach freier Wahl seiner Verteidiger Nachdruck verleihen.

Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien hatte in der vergangenen Woche mehr Zeit erbeten, um die Qualifikationen der von Mladic vorgeschlagenen Anwälte zu prüfen.

Die Anklage gegen Mladic umfasst elf Punkte, neben dem Massaker von Srebrenica auch die mehr als dreieinhalbjährige Blockade Sarajevos, bei der etwa 12.000 Menschen getötet wurden. Bei der Vorlage der Anklageschrift Anfang Juni hatte der auch als "Schlächter vom Balkan" bekanntgewordene Berufssoldat die Vorwürfe als "abscheulich" und "monströs" bezeichnet. Mladic wurde im Mai nach 16 Jahren auf der Flucht festgenommen und ist seit Juni offiziell angeklagt.

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3 Kommentare

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  • AW
    ach wirklich...

    @jörn

     

    quellen für die behauptung? solltets du schon haben wenn du solche behauprungen in den raum wirfst.

     

    und nur zur info der SRS-Politiker der sich seiner zeit freiwillig gestellt hatte....ihm wird in den haag seit nun mehr als 10 jahren der prozess gemacht, ohne das etwas nachgewiesen werden konnte bis jetzt. das nenne ich illegal. und dann stellt sich mir die frage und jedem anderen juristen wohl auch in wie fern dieses gericht die legitimität besitzt jemanden 10 fest zu halten?! unabhängig davon welche politische orientierung die angeklagte person hat, das hat nichts mehr mit den ach so tollen menschenrechten zu tun die hier lauthals von den west-gutmenschen propagiert werden.

     

    lg

     

    ps

    bin mir sicher die taz veröffentlicht dieses kommentar nicht.

  • J
    Jörn

    Marcos? was isn mit dir? Mladic hat selbst die meisten Verbrechen schon in der Vergangenheit zugegeben, weil er damit prahlte....über 10 Jahre nach Kriegsende solltest du deine politische Verbissenheit und ethnische Herkunft der Gerechtigkeit gegenüber stellen...und dann haste ein Ergebnis!

  • M
    Marcos

    Dieser politische Gefangene gehört unverzüglich aus der Gefängnis entlassen! Knäste zu Baulücken!!!