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Anheitern, Krankbeten

■ Dt.-dt. Kabaretter: Bremer Pago mit „Hüben wir drüben“

Meiner Seel', das Deutsch-Deutsche! Ein Thema mit einer Visage wie ewig und drei Tage Regenwetter. Die Kabarettisten, allzeitbereite Kunstarbeiter, müssen's jetzt immerzu kitzeln, daß man lacht, und auch dem bremischen Pago ist es gelungen, es netterweise so grade anzuheitern, am Mittwoch im Kultursaal der Angestelltenkammer.

Geholfen hat die vertrackte Tanzmusi des Magdeburger Trios „Coda“, was eine Art Großsortimenter-Kombo ist und, von Folk bis Jazz, alles hat.

„Hüben wir drüben“, Pagos Programm, ist aber leider bloß einerseits genial, nämlich wenn er's gar nicht beabsichtigt. Andererseits ist es allenfalls ordentlich gemacht, den Deutschmark-Rap und alles unvermeidliche Wortgewitzel bis zum „Joint-Genscher-Unternehmen“, har, inklusive. Ein Degenheld der Sprach- und Satzspiegelfechterei wird nicht aus ihm.

Aber nebenbei, eher nebenbei, dann! Erscheint er mit wunderlichen Masken, schwurbelt Lalliges vor sich hin, macht uns stutzen und kollern, und plötzlich hält er eine Kohl-Imitat-Rede und siehe, er ist ein begnadeter Monster-Dekonstrukteur, dem es beispielsweise einfällt, bloß da und hie ein paar Buchstaben zu vertauschen, schon ist die ganze Blubber-Rede infiziert von einer Art Sprachkrebs und wird, o Jubel, gewiß jeden Augenblick zerlaufen zu einer fetten Buchstabensuppe. schak

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