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Angriff in Jemen

Jemenitische Armee geht gegen Versteck mutmaßlicher Al-Qaida-Terroristen vor. Mindestens zwölf Tote

SANAA dpa/afp ■ Spezialeinheiten der jemenitischen Armee haben gestern mit Panzern und Kampfhubschraubern das Siedlungsgebiet eines Stammes angegriffen, der Anhängern der Terrororganisation al-Qaida von Ussama Bin Laden Unterschlupf gewähren soll. Das bestätigte ein Angehöriger der Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Sanaa.

Er erklärte, der Stamm der al-Dschalal habe sich bislang geweigert, die Extremisten auszuliefern. Die Gesuchten sollen verschiedenen Nationalitäten angehören und zum Teil erst kürzlich aus Afghanistan in das arabische Land gekommen sein. Bei den Gefechten zwischen den Sondereinheiten und den Stammesmitgliedern im Dorf al-Hossun seien mindestens zwölf Menschen getötet worden, sagten örtliche Stammesvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Menschen seien bei den Kämpfen verletzt worden. Nach Angaben aus Sanaa versuchten mehrere Stammesführer aus Marib unterdessen, zwischen al-Dschalal und der Regierung zu vermitteln.

Die USA hatten Präsident Ali Abdallah Salih nach den Terroranschlägen vom 11. September aufgefordert, konsequenter als bisher gegen islamistische Extremisten im Land vorzugehen. Sie befürchten, nach dem Sturz der Taliban in Afghanistan könnten mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen im Ausland Unterschlupf suchen. In der Vergangenheit hatte Washington mehrfach mit der Ausweitung der Militäreinsätze im Kampf gegen den Terrorismus gedroht. Neben Indonesien, Irak, Somalia und Sudan befindet sich Regierungsmitgliedern zufolge auch Jemen im Visier der Vereinigten Staaten.

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