Angeblicher IS-Messerstecher in Paris: Messerangriff war erfunden

Nahe Paris soll ein Mann einen Vorschullehrer angegriffen und verletzt haben. Nun gab der Lehrer zu, den Vorfall erfunden zu haben.

Nach dem Angriff: PolizistInnen am Montagmorgen im Pariser Vorort Aubervilliers. Foto: ap

UPDATE 17 UHR:

PARIS afp | Die Messerattacke auf einen Vorschullehrer bei Paris hat gar nicht stattgefunden: Der Lehrer habe zugegeben, den Angriff erfunden zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der 45-Jährige hatte angegeben, ein Mann habe ihn am Morgen in einem Klassenzimmer in Auberviliers mit einem Messer verletzt und sich dabei auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) berufen.

URSPRÜNGLICHE MELDUNG:

PARIS afp | Ein maskierter Mann hat im Großraum Paris einen Vorschullehrer mit einem Teppichmesser attackiert und sich dabei offenbar auf die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) berufen. Der Angreifer verletzte den Lehrer nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei am Montagmorgen, als dieser im Klassenzimmer eines Kindergartens in der Pariser Vorstadt Aubervilliers seinen Unterricht vorbereitete.

Der Lehrer wurde unter anderem am Hals verletzt, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Der Angreifer konnte flüchten, nach ihm wurde gesucht.

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm nach Angaben aus Justizkreisen die Ermittlungen. Ermittelt wird wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einem Terror-Vorhaben.

In Frankreich herrscht einen Monat nach den islamistischen Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten in Paris Angst vor weiteren Attacken.

Der Angreifer drang am frühen Montagmorgen in den Kindergarten Jean-Perrin in Aubervilliers ein. Er trug den Behörden zufolge Malerkleidung und Militärstiefel, hatte Handschuhe an und war maskiert. Nach Angaben eines Polizisten war er vermutlich zunächst unbewaffnet, griff dann aber im Klassenzimmer nach einem Teppichmesser.

Die Staatsanwaltschaft von Bobigny erklärte, der Mann habe bei seiner Attacke gerufen: „Das ist der IS, das ist eine Warnung.“ Nach Angaben eines Polizisten hörte ein Zeuge, der sich in der Schule befand, diesen Ausspruch.

Die IS-Dschihadisten hatten erst im November zu Angriffen auf Lehrer in Frankreich aufgerufen. Sie seien „Feinde Allahs“, die sich in einem „offenen Krieg gegen die muslimische Familie“ befänden.

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