■ Gauck: Amnestie für Stasis wäre „Krankheit“
Hamburg (dpa/taz) – Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des DDR-Staatssicherheitsdienstes, Joachim Gauck, lehnt eine Amnestie für Ex-Stasis ab. Ein solcher Schritt diene nicht gerade dem Rechtsfrieden, sagte Gauck. Die Aufarbeitung der schriftlichen Stasi-Unterlagen sei ein wirksames Medikament gegen eine einsetzende DDR-Nostalgie, die ihn anekele: „Eine Amnestie kann sehr schnell zur Amnesie werden, und die gilt in der Medizin als Krankheit.“ Der frühere Vize des Verfassungsgerichts, Gottfried Mahrenholz, hatte sich mit Blick auf das SED-Unrecht für eine breite Amnestie ausgesprochen.
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