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Amiland is calling...

■ 7.300 Kilometer unterseeische Kabel für transatlantische Plauderei

Amiland is calling...

7.300 Kilometer unterseeische Kabel für transatlantische Plauderei

„Als säße man sich gegenüber“ — mit solchen Urteilen belegen Telfon-KundInnen und technische Fachleute der Deutschen Bundespost Telekom das neue Transatlantikkabel, das seit einigen Wochen in Betrieb ist. Es ist das zehnte Kabel, das Europa mit der „Neuen Welt“ verbindet, aber das erste, das direkt zwischen Deutschland und den USA verlegt wurde — zwischen der ostfriesischen Stadt Norden und Greenhill im US-Bundesstaat New Jersey.

Etwa ein Jahr haben die Techniker gebraucht, um das Transatlantikkabel TAT 10, das nur zwei Zentimeter Durchmesser hat, im Meeresboden einzugraben oder zu verankern. Insgesamt ist es rund 7.300 Kilometer lang. Zwei Glasfaserpaare ermöglichen 60.000 Telefongespräche gleichzeitig. Mit der Glasfasertechnik in bis zu 6.500 Meter Tiefe können aber auch alle anderen Fernmeldedienste — beispielsweise Computerdaten, Telex, Fotos — übertragen werden.

An dem Projekt sind 39 weltweit tätige Ferndemeldegesellschaften aus 28 Ländern beteiligt. Auch Japaner gehören dazu, die Telefonverbindungen zwischen Europa und ihrem Heimatland über Amerika vermitteln. Nach Angaben des Telekom-Vorstandes stieg die Nachfrage so unerwartet und schnell, daß unverzüglich zusätzliche Telefonkapazität mit den USA geschaffen werden mußte. Ursachen dafür sind die deutsche Vereinigung und die allgemeine Öffnung osteuropäischer Länder.

Rund 500 Millionen Mark kostet das Transatlantikkabel einschließlich Verlegung. Allein Telekom zahlt dafür 100 Millionen Mark. Doch dabei wird es nicht bleiben: Die Gesellschaften haben bereits die Einrichtung eines zweiten Kabels TAT 11 vertraglich beschlossen, das die Verbindung zwischen Frankreich und England einerseits und den USA andererseits herstellt.

Wer nun von irgendeinem Ort in Deutschland in die USA telefonieren will, braucht nur normal zu wählen. Der Stromimpuls wird automatisch über die Seekabelendstelle in Norden und von dort durch das Kabel nach Amerika geführt. Sollte das Transatlantikkabel voll besetzt sein, wird das Gespräch automatisch über Satelliten geleitet. Da Telefonsatelliten aber 36.000 Kilometer über der Erde stationiert sind, spricht man „rauf und runter“ über einen 72.000 Kilometer langen Umweg miteinander. Das ist etwa das Zehnfache der Kabellänge, woraus sich ein störendes Echo ergibt. Dietrich Wieland/dpa

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