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Am Scheidepunkt

■ betr.: Klimakonvention/ Klimagipfel '95

Betrachten wir den Lauf der Geschichte, so werden wir feststellen daß jede Hochkultur nicht nur einen Anfang, sondern auch ein Ende hatte. Wir befinden uns mal wieder an solch einem Scheidepunkt, die Existenz beziehungsweise Zerstörung der Erde zu beeinflussen. Allerdings haben wir einen Vorteil gegenüber den anderen, untergegangenen Kulturen: Wir sind hochtechnisiert. Somit können wir mit fast allen Bewohnern dieser Erde in Kontakt treten. Und genau dies ist das Stichwort.

In Rio haben sich über 150 Staaten zusammengefunden, um den Schutz der Erdatmosphäre, in einer Klimarahmenkonvention, festzuschreiben. Verpflichtend treffen sich ab 1995 jährlich diese Staaten, um in den Vertragstaatenkonferenzen weiterzuverhandeln, so 1995 in Berlin. Diese einmalige Chance, den Mandatsträgern der einzelnen Staaten zu zeigen, daß wir für einen ökologischen Umbau bereit sind, darf nicht vertan werden. Einigen sich die Staaten, die Treibgasemissionen bis 2005 auf 25-30 %, 2020 auf 50 % und bis 2050 auf 80 % zu vermindern, so könnten wir langsam wieder gesünder aufatmen.

Doch allein internationale Verpflichtungen reichen nicht aus. Wir müssen alle begreifen, daß wir uns einschränken müssen, da die folgenden Generationen doch das Recht auf Leben besitzen. Konkret bedeutet dies, ein Verzicht zum Beispiel auf Einwegflaschen, Plastikgeschirr, in den Kurzurlaub zu fliegen, unnötig Auto zu fahren beziehungsweise Heizung anzulassen etc.

Es ist folglich zu leicht, den GesetzgeberInnen alle Miseren in die Schuhe zu schieben. Auch wenn diese keine Gelegenheit auslassen, sich nicht für die Umwelt beziehungsweise den Umweltgipfel zu engagieren, nicht wahr, Herr Hassemer, Herr Haase, Herr Diepgen! Nina Helm, Berlin

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