■ Am Rande: Staatsanwalt weist Kirch-Vorwürfe zurück
München (AP) – Der Schlagabtausch zwischen dem Medienunternehmer Leo Kirch und den Strafverfolgungsbehörden wird schärfer. Mit Nachdruck wies die Münchner Staatsanwaltschaft gestern den Vorwurf Kirchs zurück, bei den Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen rechtsstaatliche Grundsätze zu verstoßen, indem sie nicht alle be- und entlastenden Umstände untersuche. Behördenleiter Manfred Wick bekräftigte, die Staatsanwaltschaft behandele das Verfahren mit der gebotenen Objektivität. Die Kirch-Gruppe hatte in scharfer Form die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen und das Vorgehen der Strafverfolger heftig kritisiert. Bei der jüngsten Polizeirazzia in der Schweiz hätten sie „rechtsstaatliche Grundsätze“ verletzt und „entlastende Tatsachen und Beweismittel“ ignoriert. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt bereits seit Ende 1995 gegen Kirch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Er soll dem Fiskus nach einem Milliardendeal um Filmrechte 400 Millionen Mark vorenthalten haben.
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