Allzeithoch des Bitcoin: Trump macht Investoren bullish
Der Bitcoin hat die 100.000 Dollar geknackt. Der Grund dafür zieht bald ins weiße Haus ein. Ob das auch eine gute Nachricht für Nichtinvestoren ist?
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A m 5. Dezember gegen 3 Uhr deutscher Zeit war es so weit: Der Bitcoin durchbrach die 100.000 US-Dollar-Marke. Ein All-Time-High. Allein in diesem Jahr hat sich der Wert damit mehr als verdoppelt. War ein Bitcoin Anfang 2024 noch 40.000 US-Dollar wert, stieg er in den Monaten vor der Wahl auf über 60.000 US-Dollar und durchbrach kurz vor der Wahl 70.000 US-Dollar. Die Krypto-Welt ist „bullish“, der Grund dafür politisch.
Die für die Demokraten ernüchternde Präsidentschaftswahl rückte das Thema Wirtschaft ins Rampenlicht, insbesondere Finanzwirtschaft. Selbst die Demokraten hinter Kamala Harris konnten das nicht ignorieren und versprachen, den Krypto-Sektor bei einer Wiederwahl zu fördern.
Memes mit Macht
Doch Donald Trump setzte das Thema viel früher auf seine Agenda und umgab sich mit einflussreichen Gesichtern, die der Krypto-Branche positiv gestimmt sind. Am 7. September setzte Elon Musk einen Post auf seiner Plattform X ab, in dem er in Man-in-Black-Optik vor einem Aufsteller mit dem Akronym D.O.G.E. sitzt.
Nach seiner Wiederwahl kündigt Trump dann an, dass das „Department of Government Efficiency“ (zu deutsch: Abteilung für Regierungseffizienz) unter Leitung des umstrittenen Techmilliardärs Musk und des US-Unternehmers Vivek Ramaswamy kommen wird. Die Fiktion wird nach der Wahl Realität.
Eine Elite löst die nächste ab
Was das mit dem Bitcoin-Kurs zu tun hat? Die Beraterabteilung des Milliardärs heißt genauso wie die bekannteste Spaß-Kryptowährung: Doge. Und solche News sorgen im Krypto-Space für Goldgräberstimmung.
Doch damit nicht genug: Nicht nur nominierte Trump dann den Krypto-Fan Scott Bessent als US-Finanzminister, sondern auch Krypto-Diplomat Paul S. Atkins als Chef der US-Börsenaufsicht.
Mit seinen Picks will Trump den Sumpf austrocknen, den er in der politischen Elite der USA sieht. Ob aber die vielen Menschen aus der (digitalen) Finanzwelt es schaffen, die besten Entscheidungen für normale Amerikaner zu treffen? Denn auch sie gehören alle einer Elite an – wenn auch einer anderen.
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