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Albanien: Doch noch ein Sieg der Arbeiterklasse

■ Der Generalstreik zwang die kommunistische Regierung in Tirana nach 26 Tagen zum Rücktritt

Tirana/Berlin (dpa/taz) — In Albanien hat jetzt doch noch ein Standardkampfmittel der radikalen Arbeiterbewegung zum Erfolg geführt: der politische Generalstreik. Nach nur 26 Tagen im Amt mußte die kommunistische Regierung unter Fatos Nano gestern zurücktreten. Bereits am Vortag hatten sich die politischen Kräfte im Land auf die Bildung einer Allparteienregierung geeinigt, nachdem der unabhängige Gewerkschaftsverband im Falle einer Regierungsumbildung die Beendigung der Streikaktionen in Aussicht gestellt hatte. Die neue Regierung soll unter dem Vorsitz eines von der KP gestellten Ministerpräsidenten stehen. Außer Kommunisten werden auch Mitglieder der Demokratischen Partei sowie der nicht im Parlament vertretenen Republikanischen Partei, der Agrarpartei und der erst kürzlich zugelassenen Sozialdemokratischen Partei die zukünftige Regierung bilden. Alle Kabinettsmitglieder müssen aber ihre Parteimitgliedschaft für die Dauer ihres Amtes ruhen lassen. Durch den seit Wochen andauernden Generalstreik, durch Hungerstreiks und angesichts möglicher Unruhen sei es ihr nicht möglich, das Land aus der bedrohlichen Krise herauszuführen, so Fatos Nano. SEITE 7

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