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Aktienkäufer sehen gern Pro7

■ Aktie des Fernsehsenders legte zum Börsenstart kräftig zu

Frankfurt/Main (AP/rtr/taz) – Die ProSieben-Aktie ist an ihrem ersten Börsentag wie erwartet kräftig in die Höhe geklettert. Der erste Kurs betrug gestern an der Frankfurter Börse 87 Mark – 15 Mark mehr als der Ausgabepreis. Wenig später stieg der Kurs bei lebhaftem Handel sogar auf 98 Mark. Pro7-Vorstandschef Georg Kofler riet den Anlegern dennoch, nicht schon am ersten Tag zu zappen. „Die ProSieben-Aktie hat ein langfristiges Kurspotential.“ Wer kurzfristig Kursgewinne mitnehme, werde sich nachher nur ärgern. Für 360 Millionen Mark aus dem Börsengang will ProSieben neue Spielfilme kaufen und Eigenproduktionen drehen. Schon heute hält die Firma die Exklusivrechte für 3.700 Spielfilme.

Die Zahlen sprechen für Kofler. Nach einem 17prozentigen Umsatzwachstum und 32 Prozent mehr Vorsteuergewinn im ersten Quartal 1997 sei auch der Trend im zweiten Quartal „durchaus erfreulich“. Der gemeinsame Marktanteil seiner Sender ProSieben und Kabel eins stieg von 12,9 auf 13,3 Prozent, während Marktführer RTL auf 17,3 Prozent absackte.

Pro7 hat offensichtlich vom spektakulären Börsengang der Deutschen Telekom im November 1996 profitiert. Der Medienkonzern hatte nur sechs Prozent des Aktienvolumens der Telekom anzubieten, die Nachfrage erreichte aber 60 Prozent von der nach T-Aktien. Die Telekom hätte fünfmal soviel Papiere verkaufen können wie angeboten, ProSieben 50mal so viele.

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