Airbus-Werke: Verkauf nicht mehr ausgeschlossen

Erstmals seit Vorlage des Sparplans bewegen sich die Gewerkschafter. Sie stellen aber einige Bedingungen

Eng verbunden mit dem Schicksal der Airbus-Werke: Der A 350 (hier im Airoflot-Kleid) Bild: dpa

HAMBURG afp Viereinhalb Monate nach Vorlage des Airbus-Sparplans Power8 schließen deutsche Betriebsräte und Gewerkschafter den Verkauf einzelner Airbus-Werke nicht mehr kategorisch aus. Sie stellen jedoch Bedingungen für Investoren, die die Standorte Varel und Laupheim übernehmen oder Kooperationspartner für das Werk in Nordenham werden wollten.

Priorität habe weiterhin der Verbleib der Werke im Verbund des europäischen Flugzeugbauers, erklärte der Gesamtbetriebsratschef Rüdiger Lütjen am Mittwoch. Dafür werde der Betriebsrat gemeinsam mit der IG Metall kämpfen. Bevor aber bei den geplanten Standortverkäufen Fakten geschaffen würden, sei es die Pflicht der Arbeitnehmervertreter, "rechtzeitig wesentliche Anforderungen an die möglichen Investoren und an Airbus zu stellen", erklärte Lütjen. Dazu gehöre eine langfristige Arbeitsplatz- und Standortgarantie. Arbeits- und sozialrechtliche Standards sowie die jetzigen tariflichen Regelungen müssten bewahrt werden. Außerdem müsse Airbus die betroffenen Standorte weiterhin an den neuen Programmen und Technologien, etwa dem Langstreckenflugzeug A 350 XWB, beteiligen. "Wir brauchen also eher Honigbienen als Heuschrecken", fasste Rüdiger Lütjen zusammen.

Dem Sparplan zufolge sollen bei Airbus europaweit 10.000 Stellen gestrichen werden, gut ein Drittel davon in Deutschland. Insgesamt will das Unternehmen 6 seiner 16 Werke in Europa ausgliedern. Das Programm Power8 war aufgelegt worden, nachdem Airbus 2006 wegen der Lieferverzögerungen beim A 380 und den hohen Kosten für die Nachbesserungen der A 350 in eine Krise geraten war.

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