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Air Force One

■ USA 1997, Regie: Wolfgang Petersen; mit Har rison Ford, Gary Oldman, Glenn Close, Jürgen Prochnow u.a.; 118 Min.

Wieder einmal schlägt die Stunde der Patrioten! Und wieder mit einer gewaltigen Hilfestellung eines Deutschen. Deutsche Regisseure verstehen es in letzter Zeit bestens, amerikanisches Nationalgefühl mit aufwendigen Hollywood-Produktionen zu bestärken. Schon Roland Emmerich ließ in „Independence Day“ den US-Präsidenten in einen Kampfjet steigen und auf außerirdische Finsterlinge ballern. Und jetzt kommt Wolfgang Petersens hochenergetischer Hijacking-Thriller. Wie bei seinem US-Durchbruch „In the Line of Fire“ läßt Petersen auch diesmal den Präsi ins Visier gefährlicher Gegner geraten. Doch hier schreitet kein Secret-Service-Agent in Gestalt von Clint Eastwood zur Rettung. Hier muß Harrison Ford als „Führer der westlichen Welt“ die Sache selbst in die Hand nehmen.

Die Geschichte ist simpel gestrickt: Die „Air Force One“, das Dienstflugzeug des Präsidenten der Vereinigten Staaten, wird auf dem Rückflug von Moskau von kasachischen Terroristen gekapert. Das vom derzeitigen Kino-Schurken Nr.1, Gary Oldman, angeführte Kommando will durch die Geiselnahme die Freilassung eines inhaftierten Generals (Jürgen Prochnow) erreichen. Der flotte Präsident, ein kampferprobter und hochdekorierter Vietnamveteran, kann sich zunächst im labyrinthhaften Inneren der Boing 747 verstecken und dann...

„Stirb langsam“ im Flugzeug hatten wir schon. „Air Force One“ muß sich jedoch nicht hinter ähnlich gelagerter Actionware wie „Einsame Entscheidung“ oder „Con Air“ verstecken. Petersen weiß, wie man das Tempo beschleunigt und die Spannungsschraube bis zum Showdown genüßlich anzieht. Natürlich war das patriotische Potenzspektakel in Amerika ein Hit, und natürlich war Bill Clinton begeistert.

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