: Agrarpreise noch nicht auf Eis
■ EG-Agrarpreispaket, das Garantiepreise einfrieren soll, konnte nach Einspruch Griechenlands nicht verabschiedet werden / Papandreou verlangt Diskussion auf dem EG-Gipfel in Hannover
Luxemburg (dpa) - Die Landwirtschaft in der Europäischen Gemeinschaft wird wahrscheinlich ohne ein gültiges Agrarpreispaket in das Erntejahr 1988/89 gehen. Verhandlungen zwischen der EG-Kommission und Griechenland, das eine Verabschiedung des Pakets blockiert, sind in der Nacht zum Donnerstag gescheitert. Elf Agrarminister hatten sich Ende der vorigen Woche nach fünftägigen Verhandlungen auf ein Preispaket geeinigt. Die Verabschiedung dieses Pakets, das ein Einfrieren der Garantiepreise für die zehn Millionen Bauern in der EG vorsieht, wurde aber durch die Veto-Ankündigung der Griechen verhindert.
Wie deutsche Diplomaten am Donnerstag in Luxemburg mitteilten, will der griechische Ministerpräsident Papandreou die Agrarpreise auf dem EG-Gipfeltreffen in der nächsten Woche in Hannover zur Sprache bringen. Die Diplomaten wiesen aber darauf hin, daß das Thema Agrarpreise nicht auf der Tagesordnung stehe.
Griechenland verlangt, daß die „grünen Kurse“ für die Garantiepreise in Griechenland stark abgewertet und die griechischen Bauern in nationaler Währung mehr Geld für ihre Produkte bekommen. Es bestehe der Eindruck, daß Athen die Frage als Anlaß benutze, die allgemeine wirtschaftliche Lage des Landes zur Sprache zu bringen, hieß es in diplomatischen Kreisen. Landwirtschaftsminister Pottakis hatte seine Veto -Drohung damit begründet, daß es sich bei den grünen Kursen um „ein sehr wesentliches Interesse“ seines Landes handele. Das nächste EG-Agrarministreffen ist für den 18.Juli unter griechischer Präsidentschaft vorgesehen.
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