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FLUT IN MOSAMBIK: DIESMAL LIESSE SICH DIE KATASTROPHE BEGRENZENAfrika eben

Es wirkt, als wiederhole sich Geschichte. Menschen warten auf Inseln auf ihre Rettung; Flugzeuge und Hilfsgüter fehlen; Behörden agieren willkürlich. Kann das, darf das sein? Ein Jahr nach der schlimmsten Flutkatastrophe versinkt Mosambik erneut, werden Straßen, Brücken und Städte weggespült, ganze Regionen von der Außenwelt abgeschnitten. Und schon sind auch die internationalen medialen Katastrophenjäger wieder da, schon bekommt das Land erneut seinen Stempel: bettelarm und nichts dazugelernt. Afrika eben.

Niemand fragt, ob Mosambik sich auf eine solche Katastrophe überhaupt vorbereiten kann. Wen interessiert, dass sich die Hauptstadt weit entfernt von den Fluten befindet, dass Mosambik nach einem endlosen Bürgerkrieg faktisch zweigeteilt ist, dass es jenseits der Hauptstadt über keine Infrastruktur verfügt?

Wem ist bewusst, wie anfällig Mosambik für extreme Wetterlagen ist? Wer weiß, dass sich Dürrezeiten mit sintflutartigen Regenfällen abwechseln, dass alle großen Flüsse des südlichen Afrikas ihre Wassermassen ins mosambikanische Tiefland wälzen?

Tatsächlich bemüht sich Mosambiks Regierung diesmal durchaus – mit sehr bescheidenen Mitteln. Die Armee ist im Einsatz; bereits letzte Woche wurde um internationale Hilfe gebeten. Und vor allem: Man flehte die Nachbarn an, nicht wieder unkoordiniert die Schleusen an den Flußoberläufen zu öffnen. Die Katastrophe des vergangenen Jahres war zum großen Teil hausgemacht. Diesmal jedoch sind auch die Nachbarländer Simbabwe und Sambia schuld: Trotz der Bitten aus Mosambik haben sie die Schleusen geöffnet.

Dies zeigt, wie schlecht es um die Zusammenarbeit in der Entwicklungsgemeinschaft Südliches Afrika (SADC) bestellt ist. Mit besserer Koordination ließe sich die schlimmste Katastrophe vermeiden. Aber manchmal wiederholt sich Geschichte. Die Autokraten in Harare und Lusaka, Robert Mugabe und Frederick Chiluba, befassen sich mit Wichtigerem als sich mit Schleusen. Beide kämpfen ums politische Überleben. KORDULA DOERFLER

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