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Afrika-Workshop 16 Journalist:innen aus 15 Ländern

Beim gerade beginnenden Afrika-Workshop der taz Panter Stiftung stehen die afrikanisch-europäischen Beziehungen im Mittelpunkt.

Auch eine Teilnehmerin des letzten Afrika-Workshops musste aus dem Sudan fliehen Sam Mednick, AP

VON OLE SCHULZ

taz Panter Stiftung, 19.06.2023 | Mitte April brach im Sudan ein bewaffneter Konflikt innerhalb der herrschenden Militärs aus – „ein so absurder Konflikt, dass ihn niemand kommen sah“, schreibt die Journalistin Lujain Alsedeg in der taz. Zwei Monate später dauert dieser Bürgerkrieg immer noch an.

Weil die Lage zu unsicher geworden war, hat auch Alsedeg mit ihrer Familie Sudans Hauptstadt Khartum verlassen und ist nach Port Sudan am Roten Meer geflohen – eine Fahrt, die normalerweise in zwölf Stunden zu bewältigen ist, zieht sich aufgrund vieler Kontrollpunkte zurzeit mehrere Tage hin.

Lujain Alsedegs Situation beleuchtet die besonderen Gefahren, denen heimische Journalist:innen auf dem afrikanischen Kontinent zum Teil ausgesetzt sind. Noch vor einem guten Jahr hatte Alsedeg an einem Workshop der taz Panter Stiftung in Berlin teilgenommen – und für das dabei entstandene Magazin „trans.continental – afrikanisch-europäische Reflexionen“ über die hoffnungsvolle Stimmung in ihrem Herkunftsland geschrieben, nachdem der Diktator Umar al-Bashir 2019 gestürzt worden war.

Panafrikanische Zusammenkunft

Der nächste Trainings- und Vernetzungsworkshop der Panter Stiftung mit afrikanischen Kolleg:innen beginnt gerade. Wie beim letzten Mal gibt es zunächst eine Reihe digitaler Sessions – erst im Januar 2024 werden die Teilnehmer:innen dann nach Berlin kommen. Und wie beim Vorgänger-Workshop wird es eine Art panafrikanischer Zusammenkunft sein: Es sind 16 Journalist:innen aus 15 Ländern dabei, darunter sind Schwergewichte wie Südafrika, Nigeria und Ghana, aber auch kleinere Länder wie Gambia und Liberia und sogar Inselstaaten wie die Kapverden und Mauritius.

Im Workshop geht es in erster Linie darum, unseren afrikanischen Kolleg:innen aufzuzeigen, wie bestimmte für sie relevante Themen von der Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik in Europa diskutiert werden – von diesen Debatten sind sie oft ausgeschlossen. Zu den Themen zählen die Ernährungskrise im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ebenso wie die Afrika-Strategie der Europäischen Union, aber auch Raubkunst, Fake News und Korruption.

Lujain Alsedeg aus dem Afrika-Workshop 2022 hat im Übrigen den Sudan inzwischen verlassen müssen – auch in Port Sudan war die Lage zu gefährlich geworden. Alsedeg ging nach Ägypten und hat für die taz auch über den zweiten Teil ihrer Flucht berichtet.