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Äußerungen zur NS-ZeitEva Herman verliert vor Gericht

Äußerungen zur Mutterrolle im NS rückten Eva Herman, die ehemalige Sprecherin der "Tagesschau", ins Zwielicht. Alles nur ein Missverständnis? Der BGH sagt: Nein.

Eva Herman hat vor dem Bundesgerichtshof eine Niederlage erlitten. Bild: dpa

KARLSRUHE dpa | Im Streit um Äußerungen zu Familienpolitik und NS-Zeit hat die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin Eva Herman vor dem Bundesgerichtshof eine Niederlage erlitten. Herman hatte gegen einen Bericht im Hamburger Abendblatt geklagt, weil sie sich darin falsch zitiert sah. Die Zeitung hatte geschrieben, Herman habe die "Wertschätzung der Mutter" im Dritten Reich als "sehr gut" dargestellt (Az. VI ZR 262/09).

Der BGH wies am Dienstag die Klage zurück. Die Zeitung habe Hermans Äußerungen "weder unrichtig noch verfälscht oder entstellt wiedergegeben", hieß es zur Begründung. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte nach den Äußerungen die langjährige Zusammenarbeit mit der Moderatorin beendet.

Herman hatte 2007 auf einer Pressekonferenz ihr Buch "Das Prinzip Arche Noah - warum wir die Familie retten müssen" präsentiert. Dort sprach sie davon, das "Bild der Mutter in Deutschland" müsse wieder mehr Wertschätzung erfahren - wörtlich sagte sie folgende, nicht eindeutige Sätze (nach den gerichtlichen Feststellungen): "Wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das - alles was wir an Werten hatten - es war ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle - aber es ist eben auch das, was gut war - das sind die Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft."

Wertschätzung der Mutter

Das Hamburger Abendblatt fasste die Äußerung in einem Bericht über die Buchvorstellung zusammen. Im Dritten Reich sei nach Auffassung Hermans "vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler, aber einiges eben auch sehr gut. Zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter", hieß es in dem Artikel.

Herman sah sich falsch wiedergegeben und verklagte den Axel Springer Verlag als Herausgeber des Hamburger Abendblatts. In den ersten Instanzen hatte sie Erfolg. Das Oberlandesgericht Köln sprach ihr unter anderem eine Geldentschädigung in Höhe von 25.000 Euro zu. Dagegen legte Springer Revision ein.

Der für Presserecht zuständige 6. Senat des BGH gab der Revision statt und widersprach dem Urteil des OLG. Zwar schütze das Persönlichkeitsrecht vor "unrichtigen, verfälschten oder entstellten Wiedergaben einer Äußerung". Das sei hier jedoch nicht der Fall. "Die Äußerung lässt im Gesamtzusammenhang betrachtet gemessen an Wortwahl, Kontext der Gedankenführung und Stoßrichtung nur die Deutung zu, die die Beklagte ihr beigemessen hat."

Der Bundesgerichtshof habe "einmal mehr Fehlentscheidungen der unteren Instanzen korrigiert", sagte der Leiter Verlagsrecht der Axel Springer AG, Claas-Hendrik Soehring. "Selbstverständlich müssen auch Prominente wie Eva Herman eine kritische Auseinandersetzung mit ihren öffentlichen Äußerungen hinnehmen - alles andere liefe auf bloßen Verlautbarungs- und Gefälligkeitsjournalismus hinaus und hätte mit objektiver, unabhängiger publizistischer Arbeit nichts zu tun." Eva Herman wollte nach Auskunft ihres Pressebüros keinen Kommentar zu der Entscheidung abgeben.

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7 Kommentare

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  • HS
    Herrn Schulz

    Sehr schade für Frau Herman,..

    hat Sie doch nur Ihre Meinung geäußert und dazu noch die Wahrheit aber die is leider sch..egal wenn man Sie in Verbindung mit dem hypersensiblen Thema 3.Reich bringt.

    Eine Schande für´s Hamburger Abendblatt dies so hinzudrehen und noch schändlicher von der ARD auf so einen Mist einzugehen und nicht die Eier in der Hose zu haben zu Ihrer Moderatorin zu stehen und zu freier Meinungsäußerung wofür doch die Tagesschau stehen sollte!!!!

    Meinen Respekt haben Sie Frau Herman

  • HS
    Herrn Schulz

    Sehr schade für Frau Herman,..

    hat Sie doch nur Ihre Meinung geäußert und dazu noch die Wahrheit aber die is leider sch..egal wenn man Sie in Verbindung mit dem hypersensiblen Thema 3.Reich bringt.

    Eine Schande für´s Hamburger Abendblatt dies so hinzudrehen und noch schändlicher von der ARD auf so einen Mist einzugehen und nicht die Eier in der Hose zu haben zu Ihrer Moderatorin zu stehen und zu freier Meinungsäußerung wofür doch die Tagesschau stehen sollte!!!!

    Meinen Respekt haben Sie Frau Herman

  • H
    Hasso

    "Jeder hat das Recht seine Meinung in Bild und Schrift zu äußern"!- Nur nicht, wenn die Meinung einer "Heuchler-Justiz" zuwider ist. Nach dem Krieg Nazis in den eigenen Reihen von Politik und(...). Heute ein Exempel an einer harmlosen Person. Das ist unser sogenannter Rechtsstaat.

  • S
    Stella

    Und was macht Frau Herman jetzt? Richtig, sie ist Moderatorin bei so etwas, was gerne so aussehen möchte, als wären es tatsächliche Nachrichten. Richtig, der Kopp Verlag in dem sich das who-is-who der esoterisch braunen Verschwörungsszene tummelt und admit ist Eva "der Herd" Herman endlich da gelandet wo sie hingehört.

  • M
    Marvin

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Lassen Sie mich bitte zu diesem Thema aus http://www.stupidedia.org/stupi/Deutschland

    Folgendes wiedergeben:

     

    Am 30. Januar 1933 fielen plötzlich überall in Deutschland braune Männchen vom Himmel und setzten ihren Chef, den sogenannten Führrrer als deutschen Reichskanzler ein. In Windeseile besetzten sie alle wichtigen Führungspositionen und übernahmen die totale Macht im Reich. Die Deutschen bekamen von der Arbeit der braunen Männchen nur mit, dass sie ein traditionelles Familienbild vermittelten und Autobahnen bauten. Ansonsten wusste niemand etwas.

     

    Am 8. Mai 1945 verschwanden die braunen Männchen so plötzlich, wie sie gekommen waren - ohne, dass auch nur ein Deutscher etwas gewusst hätte. Um diese Tatsache zum Ausdruck zu bringen, spricht man in dieser Epoche vom sogenannten Dritten Reich oder Nazi-Deutschland, das keinesfalls mit dem richtigen Deutschland in Verbindung zu bringen ist.

  • TS
    Thomas Sch.

    Ein Glück, daß die Nazis das Biertrinken nicht als typisch nationalsozialistsich erklärt haben. Wäre heute nämlich sonst verboten

  • T
    Toby

    Ich sags ja, Eva Herman gehört zurück an den Herd.