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■ TRANSRAPIDAcht Milliarden für Tiefflieger auf Stelzen

Bonn (taz) — Wer glaubte, der Transrapid sei schon auf dem Abstellgleis gelandet, hat sich geirrt. Verkehrsminister Günther Krause verhilft dem umstrittenen Magnetschnellzug zu einem unverhofften Comeback. Krause will seinen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern mit einer zeitgemäßen Verkehrsanbindung beglücken. Dabei würde er den Anwohnern gleich zwei Lärmquellen ersten Ranges bescheren: In Parchim — auf halbem Weg der projektierten Transrapid-Strecke Hamburg-Berlin — sähe er gerne einen internationalen Großflughafen mit Umsteigemöglichkeit in den „fliegenden Zug“. Zum Fluglärm käme noch der Tiefflieger auf Betonstelzen hinzu: Bei rund 400 Stundenkilometern erreicht der Transrapid die Lautstärke eines Düsenjägers. Die Testergebnisse, die die Minister Krause und Riesenhuber gestern vorlegten, lassen zwar noch etliche Fragen offen, aber sie wollen den Transrapid um jeden Preis in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufnehmen; denn wenn ihnen das nicht gelingt, kommt der Stelzenflieger nicht über die Probephase hinaus und ist dann womöglich vom vorzeitigen Ende bedroht. Selbst die Bundesbahn befürwortet das Projekt mittlerweile und meldet ihren Anspruch als Betreiberin der Magnetbahn an. Rund acht Milliarden Mark veranschlagt Riesenhuber für den Bau der Strecke Hamburg-Berlin. Der Verkehrswissenschaftler Holzapfel rechnet mit einer Verdreifachung der Kosten. SEITE 3

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