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Absturzursache unklar

■ Erst 88 Opfer des Unglücks geborgen. Fluggesellschaft weist Vorwürfe zurück

Santo Domingo (dpa) – Vor der Küste der Dominikanischen Republik wurden nach Angaben der US-Küstenwache bis gestern abend 88 Opfer der Flugzeugkatastrophe vom Mittwoch geborgen. Die deutsche Botschaft in Santo Domingo, die zunächst von 129 geborgenen Opfern gesprochen hatte, teilte mit, es seien „eher weniger“, vermutlich 80. Botschafter Duckwitz sagte, die Leichen seien „sehr verstümmelt“, viele Opfer „nicht wiederzuerkennen“. Nur zwei konnten bisher identifiziert werden. An Bord der Maschine waren 189 Menschen.

Die Ursache für den Absturz ist weiterhin völlig unklar. Berichte über einen Ausfall der Energieversorgung wurden nicht bestätigt. Als unrealistisch bezeichnete ein Experte die Vermutung des Hamburger Reiseveranstalters Öger Tours, ein Blitz habe zum Absturz geführt. Zur Klärung der Ursache wurde eine internationale Expertenkommission eingesetzt.

Die türkische private Fluggesellschaft Birgen Air, Eignerin der abgestürzten Boeing 757, wies Vorwürfe einer unsachgemäßen Wartung zurück. Die abgestürzte Maschine sei 1985 gebaut worden und befinde sich seit drei Jahren im Besitz von Birgen Air.

In Hannover wurde gestern vorübergehend der Abflug einer Maschine der Birgen Air verhindert. Grund waren nach Angaben des Verkehrsministeriums in Hannover unvollständige Papiere. Nachdem diese nachgereicht worden seien, habe die Maschine Richtung Adena in die Türkei starten können. Auch die verunglückte Maschine der Birgen Air hatte keine Einfluggenehmigung für Deutschland, da sie kurzfristig eingesetzt wurde. Entgegen ersten Meldungen war die Maschine jedoch versichert.siehe auch Seiten 7 und 10

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