■ Zukunft: „Abstimmung mit den Füßen“
„Fragen Sie in Bremen einen, wo es denn zur Volkshochschule geht, da gucken die meisten ratlos“, sagt Horst Rippien. Denn die Bremer VHs hat noch immer nur ein kleines Verwaltungsgebäude in der Schwachhauser Heerstraße, aber kein Veranstaltungsgebäude, so wie all die anderen Volkshochschulen – obwohl das in der Koalitionsvereinbarung steht.
Auch die Finanzen drücken. Das diesjährige Herbstprogramm ist zwei Drittel kleiner als das im Vorjahr. „Es ist eine Illusion, daß Weiterbildung sich selbst tragen kann“, sagt Rippien. Immerhin erwirtschafte man heute 43 Prozent der Kosten selbst. Um die Einnahmen zu erhöhen, hat man gutgehende Kurse ausgebaut: EDV, Fremdsprachen, Gesundheit, Kultur...
Schwierig sind immer die allgemeiner politischen Themen, etwa „Südafrika vor den Wahlen“. „Es ist halt eine Abstimmung mit den Füßen“, sagt Rippien. Besser gehen Kurse, die an konkrete Veränderungsinteressen anknüpfen, zum Beispiel „Regionalplanung“ (mit Exkursionen). 1995 will man es mit einer Reihe zur „Entsorgten Geschichte“, zu der auch prominente Neue Rechte eingeladen werden, versuchen. cis
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