: Abschiebung nach Nigeria
■ Oppositionellem droht heute der Abflug
Seit Samstag dürfen abgelehnte Asylbewerber aus Deutschland wieder abgeschoben werden. Am vergangenen Freitag hatte Bundesinnenminister Otto Schily den Stopp der gewaltsamen Abschiebung wieder aufgehoben, obwohl noch immer nicht geklärt ist, wie der Sudanese Aamir Ageeb vor einem Monat bei seiner Abschiebung zu Tode kam.
Nach Informationen der Initiative gegen Abschiebehaft soll bereits am heutigen Nachmittag der nigerianische Oppositionspolitiker Ikye Njoku durch den Bundesgrenzschutz von Berlin-Schönefeld aus nach Nigeria abgeschoben werden – wenn es sein muß auch mit Gewalt. Das Mitglied der nigerianischen Oppositionspartei AD (Allianz für Demokratie) wird in Nigeria beschuldigt, einen Volksaufstand angeführt zu haben. Bei seiner Rückkehr drohen Ikye Njoku Haft, Folter und die Todesstrafe, aber ohne Papiere stößt er in Berlin nur auf taube Ohren. taz
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